Mit schuldigen Augen

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Heyho.... viel Spaß beim Lesen 🥲
Ihr kennt den Turn, traurige Musik hittet anders...

POV Male

„Fabi?" fragte ich zittrig. Er wand den Blick ab und sah wieder auf den Boden.
„Was ist los?" fragte ich nochmal. „Fabi? Ich rede mit dir."
Man konnte die Angst in meiner Stimme hören, mehr als deutlich, doch auch das schien nichts in ihm auszulösen.
Ein leichter Sommerwind zog durch den Wald und überzog meine Arme mit einer Gänsehaut. Mir wurde augenblicklich kalt.
Fabis Handy unterbrach die Stille. Er zog es aus seiner  Tausche und schaute auf das Display. Seufzte leise.
Dann stand er, ohne mich oder irgendwen noch eines Blickes zu würdigen, einfach auf.
Weder Joschka, noch Raban sagte etwas, sie spürten die Spannung, die unwohle Atmosphäre, wie Kälte, die sich über die Lichtung legte wie ein Schleier.
Meine Beine brauchten ein paar Sekunden um mir zu gehorchen, dann stand ich mit zittrigen Knien auf und stolperte ihm hinterher.
Bis auf das Rauschen der Bäume war es vollkommen still geworden, alle hatte jetzt bemerkt, dass etwas los war.
Etwas Großes, etwas Überwältigendes, etwas Schlechtes, was mitten im Raum stand und unübersehbar war. Ich wünschte nur, ich wäre kein Teil dieses Etwas.
„Fabi!" rief ich und griff im Gehen nach seiner Hand.
Er hielt inne, drehte sich zu mir um, hab den Kopf und sah mir endlich in die Augen. Und sein Blick triefte nur so, cor Einsamkeit, Trauer und Taubheit.
„Rede mit mir..." bat ich ihn leise, schluckte den Schock herunter, ließ seine Hand nicht los, sondern verhakte meine Finger mit seinen.
„Ich mache mir Sorgen um dich..." gestand ich ihm, doch in seinem Blick änderte sich immer noch nichts. Er starrte mich einfach weiter an, wie eine Statue, mit diesem leeren Blick, der plötzlich wieder alle Emotionen vor mir versteckte.
„Sag etwas..." flehte ich, tat einen Schritt und legte meinen Arm um ihn.
Drückte ihn an mich, weil ich dachte, dass es das war, was er jetzt brauchte.
Ich wollte nicht, dass es ihm schlecht ging, wollte ihm die Wärme wiedergeben, aber Fabi nahm das Angebot nicht an.
Obwohl ich ihm so Nahe war, fühlte es sich so an, als hätte jemand ein kaltes Stück transparentes Papier, wie eine Mauer zwischen uns aufgespannt, dass mich von ihm fernhiet.
Ich drückte ihn leicht von mir, suchte in seiner Mimik nach einem Hinweis darauf, was in ihm vorging, während die Panik in mir stieg, aber nichtmal sein Blick galt mehr mir. Er schaute mit schuldigen Augen über meinen Kopf hinweg.
Hinter mir hörte ich jemanden nach Luft schnappen.

Ich traute mich kaum, mich umzudrehen.
Dem Ziel Fabis Blickes zu folgen, den Grund für seinen plötzlichen Stimmungsumschwung zu ergründen. 
Der Moment war zu kurz, um eine Vorahnung davon zu bekommen, was mich erwarten würde. Mein Kopf war staubtrocken und völlig leer.
Ich krallte meine Finger in Fabis kalte Haut und drehte mich langsam um, setzte ein Bein neben das andere. Dann hielt ich inne.
Am anderen Ende der Lichtung, zwischen V und Amy, stand jemand, den ich wohl als Letztes hier erwartet hätte. Meine Mutter.
Mit einem schmerzvoll verzogenen Gesichtsausdruck und schlimmer noch, miteiner Tasche über der Schulter. Meiner Tasche. Meiner Tasche, die eigentlich in Fabis Auto hätte liegen können.
Das Zittern kam erst von innen, zog sich dann durch meinen Magen und letztendlich in jeden Muskel meines Körpers.
Fabi wollte seine Hand aus meiner lösen, blitzschnell drehte ich mich wieder rum und hielt sie fest.
Meine Tränen saßen schon in den Startlöchern und warten nur darauf, mein Gesicht hinunter zu rennen, während das Zittern mich jetzt vollkommen übermannte.
„Was ist hier los?" hauchte ich mit brüchiger Stimme und die erste Träne startete ins Rennen. Panik.
Fabis Lippen kräuselten sich. Er holte tief Luft und kämpfte ein Lächeln auf seine Lippen.
„Es tut mir leid." murmelte er und legte eine Hand auf meine Wange.
Strich mit dem Daumen die nächste Träne weg und über die nasse Fläche. Beobachtete seine Finger dabei, wie sie sanft über meine Haut fuhren.
Im Nachhinein wusste ich nicht, ob er das nur getan hatte, um meinem Blick auszuweichen. Oder ob er meine Haut noch ein letztes Mal unter seinen Fingern spüren wollte.
„Was ist hier los??" fraget ich jetzt lauter und probierte ihn dazu zu bringen, mich wieder anzusehen.
Alles was ich bekam, war wieder dieses Lächeln, dieses schmerzverzerrte, ausdruckslose Lächeln.
„Es ist das Beste so für dich." hauchte er.
Seine Augen würden wässrig, sein Lächeln verzog sich und meine Gesichtszüge entgleisten endgültig.
„Ich verstehe nicht... ich... was tut dir leid?"
Meine Stimme wurde lauter, höher, panischer.
„Was tut dir leid?!" fragte ich noch einmal ausdrücklich und ich erzitterte unter dem Druck.
Fabi schnaufte amüsiert. Amüsiert und verletzt zu gleich.
„Stell dich nicht dumm Male..." schmunzelte er und fuhr mit seiner Hand in meine Haare, aber ich schlug sie weg.
Biss die Zähne zusammen um der Anspannung in mir ein Ventil zu geben.
Mein Atem ging schneller. Mein Herz schlug schneller, unkontrolliert und ungleichmäßig.
Fabis Miene vor mir sänftigte sich.
Ganz kurz war da ein echte Lächeln, nur eine Millisekunde, aber ich würde es nie vergessen.
Dann gab er den Barrikaden nach, als würde er entschieden, wann ich verstehen würde, was in seinem Kopf vor sich ging. Was es mit dieser Situation auf sich hatte.
Die langsame Erkenntnis ließ meine Knie nachgeben. Sie kam erst Stück für Stück und dann alles auf einmal.
Ich stolperte zurück, um mich herum fing alles an sich zu drehen.


Keine Ahnung was ich dazu sagen soll... :(
Ich hoffe natürlich es hat euch gefallen, ich habe (ich hoffe das merkt man) sehr viel Arbeit reingesteckt :)
Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen, lasst ansonsten gerne einen ✨Stern✨ da, wenn es euch gefallen hat ❤️
Morgen oder übermorgen geht es weiter, ganz viel Liebe an jeden von euch! 💓

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now