Von Clubs und Apfelsaft-Shots

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Willkommen Freunde, ich hab diesmal nur ein kurzes Kapitel für euch, aber ich dachte ich will meine Daily-Update Reihe nicht unterbrechen :) War super interessant eure Meinungen und Ideen unter dem letzten Kapitel zu lesen. Danke an jeden, der sich die Mühe macht! Viel Spaß beim lesen ❤️


POV Maxi

„Hör auf so eine Schnute zu ziehen verdammt!"
Vanessas Faust traf mich am Oberarm und boxte mich freundschaftlich zur Seite.
„Echt so, wir gehen auf eine Party und nicht auf eine Beerdigung." stimmte Markus mit ein.
„Soviel wie du schon getrunken hast, könnte man denken heute wird noch eine Beerdigung stattfinden!" kommentierte V grinsend.
„Ich glaube ich spinne!" lachte Markus und gab ihr einen Stoß, sodass sie unsanft vom Bett purzelte.
„Aua!" muffelte sie und setzte sich lachend zurück neben unseren Torwart. „Verdient!" fand er und widmete seine Aufmerksamkeit wieder mir.
„Na komm, trink noch was! Davon wachsen dir Windlicht mal Haare auf der Brust!" lachte Markus und drückte mir eine Flasche in die Hand.
„Du bist ein Alkoholiker." kommentierte V und schüttelte den Kopf. Fassungslos sah der Blonde zu ihr runter. „Du willst echt noch Streit anfangen heute, was?"
V lächelte verschmitzt. „Vielleicht?"
Dass es zwischen den beiden funkte, wäre mir mittlerweile wohl auch aufgefallen, wenn Markus mir nicht von seinen Gefühlen erzählt hätte.
Eifersüchtig betrachtete ich die beiden, die Blicke die sie sich zuwarfen, die Energie die zwischen ihnen herrschte.
„Na komm, denk mal an was anderes." meinte Vanessa lächelnd und gab mir ein Bier. Einfacher gesagt als getan. Male nahm sowieso schon immer den Großteil meiner Gedanken ein, aber jetzt gerade war es unerträglich.
„Ich sollte sie anrufen..." murmelte ich und zückte mein Handy.
„Maxi verdammt, das ist ja nicht mit anzusehen." unterbrach Markus meine Handbewegung und drückte meine Hand mitsamt Handy von meinem Ohr.
„Kannst du dich nicht mal einen Abend auf dich konzentrieren?"
Unsicher sah ich zu den anderen.
„Ich finde auch, dass du mal eine Auszeit brauchst. Es schadet nicht, mal ein paar Stunden den Kopf freizukriegen." gestand Vanessa und V nickte.
„Du verrätst sie ja nicht gleich, nur weil du mal Spaß hast! Das hat sie sich wirklich selbst zuzuschreiben."
Ich seufzte laut, nickte aber. „Ihr habt recht."
„Dann hätten wir das ja geklärt!" lachte Markus und legte einen Arm um mich.
„Das Gesprächsthema Male ist für heute vom Tisch, jetzt wird erstmal getrunken, undzwar so wie echt Männer das machen! Cheers!"
Er erhob seine Mische und stieß mit mir an.
„Können die ‚echten Männer' sich jetzt langsam mal weniger auf das Trinken und mehr aufs Fertigmachen konzentrieren? In 15 Minuten fährt der Bus und vorglühen können wir immer noch, wenn wir im Bus sitzen, okay?" wies V uns an und Markus verdrehte die Augen. „Ist klar Mama." lachte er und zwinkerte mir zu.
Nur halbwegs überzeugt lächelte ich zurück.
Hätte ich auf mein Bauchgefühl gehört, hätte ich es bei dem einem Bier belassen. Wenn man aber einen trinkfesten Markus als besten Freund hatte, konnte selbst eine Vernunftperson wie V nichts mehr gegen das anstehende Chaos ausrichten.

Die Luft war stickig und nebelig, es stank nach Schweiß sind Zigarettenrauch und die Musik war so laut, dass ich mit Sicherheit bleibende Hörschäden davon tragen würde. Interessieren tat mich aber keines dieser Details, ich war hackedicht und so gut gelaunt wie nie zuvor. Jeder Zweifel war vergessen, als ich mit Markus im Arm durch die Gänge torkelte.
„Also, zu allererst" der Blonde gluckste und hob einen Finger. „Getränke für die Ladys!" lachte er und zog mich in Richtung Bar.
V, die wie immer nüchtern war, folgte uns augenverdrehend und Vanessa lachte über den betrunkenen Markus.
„Aber Markus..." lallte ich, als wir in einem Lautstärke gedämpften, loungeartigen Bar Bereich kamen.
„Wasn los?" lachte der Blonde und setzte sich kippelnd auf dem Barhocker.
„5 Shots bitte!" rief er dem Kellner zu und schaute siegessicher aus der Wäsche. „Ein bisschen präziser bitte!" antwortete der junge Mann hinter der Theke genervt. „Was starkes....ähhh.... Rum! Weisser Rum!" kicherte er begeistert und fiel fast vom Stuhl.
„Bitte brich dir nicht das Genick." lachte V, welche plötzlich mit Vanessa hinter uns aufgetaucht war. „V! Ich habe uns Shots bestellt!" erklärte der Blonde stolz und legte einen Arm um die Kleinere.
„Ich hoffe mit Apfelsaft, ansonsten wird einer von euch das Zeug trinken müssen." lächelte sie zuckersüß und Markus sah sie erst geschockt an, grinste dann aber breit.
„Maxi macht das, der ist noch komplett nüchtern!" lallte er und warf mir einen besoffenen Blick zu.
„Nüchtern? So nüchtern, dass ich doch untern Tisch trinken werde!" prahlte ich und nahm einen Shot in die Hand. Markus brach in Lachen aus und nahm sich selber einen.
„Auf einen feierlichen Abend!" jaulte er und kippte das Teufelszeug seinen Hals herunter. Ich tat es ihm gleich und kippte den zweiten direkt hinterher. Ich war schon so betrunken, dass ich nichts mehr schmeckte.
„Willst du den selber trinken?" kicherte Markus, sah zu Vanessa und zeigte auf das letzte, übriggebliebene Glas.
Vanessa aber reagierte nicht. Ihr Blick klebte an der hintersten Ecke des Raumes und ich brauchte einen Moment, um meine Sicht scharf zu stellen und zu erkennen, wer dahinten saß.
Es war Leon! Und neben ihm ein fremdes Mädchen und sein Bruder.
„Das zähle ich als nein!" quittierte Markus währenddessen Vanessas ausbleibende Reaktion und kippte den letzten Shot hinunter.
„Mensch Markus! Da sind Leon und Marlon!" lallte ich begeistert. „Potzblitz, da müssen wir hallo sagen!" kicherte er und schwankte zu ihnen. Ich folgte ihm begeistert und wir ließen die beiden Mädchen an der Bar stehen.
„Alles okay?" fragte V die Größere und sah sie besorgt an. „Ja, sicher, alles okay. Lass uns zu Leon und seiner neuen Freundin!" spuckte sie und lief den beiden Jungs zielstrebig hinterher. V folgte ihr perplex.

„Alter Maxi, Markus! Was geht!" freute sich Marlon uns zu sehen und zog uns in eine freundschaftliche Umarmung.
„Ihr habt ja mal sowas von eine Fahne!" lachte Leon und tat es seinem Bruder gleich.
„Hey, ich bin Svea, freut mich euch kennen zu lernen!" stellte sich auch das fremde Mädchen vor.
„Freut mich auch! Irgendwo hab ich dich schonmal gesehen..." lächelte ich und nahm neben ihr Platz.
„Auf dem Schulhof wahrscheinlich. Ich bin neu auf der Schule." erklärte sie lächelnd.
„Ach Mensch.. lustig..."
Wie ferngesteuert schossen meine Gedanken zu Male. Nur ein bisschen mehr als ein Jahr zuvor, war sie die Neue an der Schule gewesen. Damals, als Leon Mädchen noch verachtet hatte.
„Ich weiß ja nicht, wie es bei euch aussieht, aber ich hab langsam mal Lust auf Tanzen." beschloss Marlon nach einer Zeit des Rumsitzens und Quatschens. Ich hatte dem Gespräch bloß still gelauscht, genauer gesagt, war ich in meinen Gedanken versunken. Um es ganz ehrlich zu sagen, dachte ich nur an Male. Verdammt, ich konnte kaum richtig denken und trotzdem ging sie mir nicht aus dem Kopf.
„Vanessa, kommst du mit?"
Leon streckte der vollkommen verblüfften Vanessa eine Hand entgegen. „Was ist mit dir?" fragte mich V und ihre Stimme war leicht besorgt. „Ich komme gleich nach, ich muss nochmal ˋne Sekunde sitzen.." grinste ich gespielt und die anderen nickten verstehend.
„Darf ich dir Gesellschaft leisten?" fragte Svea und ich nickte lächelnd. Sie war echt nett.
„Ich hab dich in der Schule gesehen. Mit deiner festen Freundin schätze ich? Male oder? Sie ist echt wunderschön.." fing Svea ein Gespräch an. Ich nickte betrübt. Ja verdammt, sie war wunderschön. Das wohl schönste Mädchen auf der Welt.
„Ja, sie ist meine Freundin" seufzte ich und probierte zu Lächeln. Der Alkohol ließ meine Sicht verschwimmen und ich musste alle Mühe daran verschwenden, die Worte deutlich mit meinem Mund zu formen.
„Oh, sorry, hab ich einen wunden Punkt getroffen?" fragte sie entschuldigend. „Geht mich ja auch eigentlich nichts an..."
Ich sah, dass ihr Gesagtes unangenehm war und beruhigte sie sofort.
„Ach Quatsch, alles gut! Du hast Recht, wir haben eine...kleine Krise im Moment..."
Sie legte den Kopf schief.
„Also, ich weiß, ich bin eine völlig Fremde für dich, aber meine alten Freunde haben immer gesagt ich bin eine gute Zuhörerin." lächelte sie breit.
Sie hatte so eine Art, dass man ihr sofort vertraute. Ich bestellte noch etwas zu trinken und begann zu erzählen und plötzlich redete wie ein Wasserfall.
Jegliches Schamgefühl hatte mich verlassen und ich verschwendete nicht einen Gedanken daran, ihr mit meinem Geheule auf die Nerven gehen könnte, was wohl dem Alkohol zu verschulden war. Ich genoss es, mich endlich mal so richtig auszukotzen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass mein Gegenüber Male gut kannte und mochte.
„Und das geht schon länger so sagst du?" hakte sie nach. Sie hatte offensichtlich ein Talent dafür, genau die richtigen Fragen, in genau dem richtigen Zeitpunkt zu stellen.
„Schon seit Wochen! Sie ist... wie ein Sieb, ich hab das Gefühl, dass all meine Liebe einfach durch sie hindurchfließt!" erläuterte ich meine Sichtweise wütend und griff wieder nach meinem Glas. Svea zögerte. „Ehrlich gesagt, hab ich das Gefühl... dass euch die Aufregung fehlt. Die Spannung, das Drama, dass Gefühl begehrt zu werden und darum kämpfen zu müssen."
Ich stutzte. Irgendetwas an ihrer Art zu reden erinnerte mich an jemand, ich wusste aber nicht an wen. „Ja, ja ganz genau!" sie hatte in Worte gefasst, was ich schon die Ganze Zeit probiert hatte auszudrücken. „Ich hab nicht wirklich das Gefühl, wirklich aufrichtig geliebt zu werden."
Sofort wunderte ich mich über die Worte, die gerade meinen Mund verlassen hatten. Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Stimmte das? Hatte ich das Gefühl, dass Male mich nicht mehr liebte?
„Hey, hey, hey!" Svea saß plötzlich ganz nah neben mir.
„Nicht weinen, okay? Dafür ist das hier nicht der Richtige Ort!" murmelte sie einfühlsam und sah mich intensiv an. Der Alkohol pumpte durch meine Adern.
„Was haben V und Markus gesagt?" säuselte, sie ohne den Blick von mir zu lösen. „Du bist hier um Spaß zu haben!"
Ihre Stimme klang plötzlich wie ein Mantra in meinen Ohren. Ich erinnerte mich an die Worte meiner Freunde. ‚Das Thema ist für heute vom Tisch' ˋsich eine Auszeit gönnenˋ und ich verstand plötzlich, was sie mir sagen wollten.
„Lass uns tanzen!" entschloss ich schlagartig und stand auf.
Sie lächelte breit und ihr glückliches Lächeln entfachte etwas in mir.
Sie freute sich über meine Einladung und wusste sie zu schätzen, nahm sie nicht nur undankbar hin, so wie Male es in letzter Zeit tat.

Oh hell... an wen erinnert euch Svea? Und ein Funfact, Markus wird glaube ich mein neuer Lieblingscharakter, zumindest wenn er besoffen ist finde ihn ICONIC!
Wenn euch das Kapitel gefallen hat und ihr genauso gespannt seid wie es weiter geht wie ich, lasst gerne einen ✨Stern✨ da! Liebe geht raus ❤️❤️❤️

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now