Ich zögerte, aber viel zu kurz

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Hey guys! ❤️
Bitte hasst ,ich nicht nach dem Kapitel, okay danke 🥰

POV Maxi

„Verdammt, ich bin fix und fertig." stöhnte Vanessa und warf ihre Trainingstasche auf den Boden. Wir hatten hart trainiert. Unter Leons Anleitung, nachdem er uns eine mehr oder weniger aufrichtige Entschuldigung für sein ‚kindisches' Verhalten entgegengeworfen hatte. Es klang in meinen Ohren zwar ziemlich erzwungen und ein wenig zu sehr nach Julis Worten, aber mir sollte es recht sein.
„Ich würde es ja niemls laut sagen, aber es ist gut, dass Leon wieder dabei ist." fand ich und warf mich auf das Bett. Meine verschwitzten und dreckigen Klamotten waren mir in dem Moment egal.
„Das solltest du wohl wirklich besser nicht laut sagen." kommentierte Vanessa angespannt. Sie wurde immer sofort total engstirnig, wenn es um Leon ging.
„Ach komm, vergiss ihn Vanessa!" meinte ich nur locker, aber Vanessa sah mich ernst an.
„Vergiss ihn? Soll ich dir auch mal sagen, du sollst Male vergessen?!" giftete sie und schlug sich die Hand vor den Mund. Das hatte sie nicht sagen wollen.
Meine Mimik verhärtete sich und ich biss mir auf die Wange.
„Ich geh duschen." murrte ich und stand mit angespannten Schritten auf.

Das heiße Wasser der Dusche half mir, meine Muskeln zu entspannen, gefühlt das erste Mal seit dem Gespräch mit Male gestern. Kackeverdammte, ich musste einen Weg finden diese Wut zu kontrollieren, andererseits würde ich alle von mir stoßen und das auch noch unfreiwillig.
Eine unerlässliche Trauer überfuhr mich.
Ich wollte das alles nicht mehr. Ich war hergekommen und Male zurückzuholen, um ihr alles zu erklären und nichts funktionierte. Nicht mal ich selber funktionierte und das war das Schlimmste.
Ich wusste nicht einmal, ob Tränen über meine Wange liefen oder ob es bloß das Wasser war, auf jeden Fall waren meine Augen rot und meine Augenringe sogar dunkel lila, als ich in mein vernebeltes gegenüber im Spiegel schaute.
War das, was Liebe mit einem machen sollte? Einen so zerstören?
Mit metertief hängenden Mundwinkeln schlurfte ich ins Zimmer zurück, wo Vanessa bereits im Bett lag und ihren Schlafanzug trug. Sie musste irgendwo anders geduscht haben, denn ihre Haare waren noch nass.
„Maxi?" fragte sie vorsichtig und setzte sich an den Rand meines Bettes, in das ich mich verkrochen hatte. Ich gab mir keine Mühe meine Laune zu verstecken, dafür hatte ich eh keine Kraft mehr.
„Tut mir leid was ich vorhin gesagt habe. Ich bin einfach mega fertig..." erklärte sie und ich lächelte leicht. „Ist schon gut..." antworte ich und zog sie in meine Arme.
Es war schön, die Nähe einer anderen Person zu fühlen. Sich für einen Moment willkommen zu fühlen und mal nicht immer nur abgelehnt zu werden und das dachten wir beiden, also genossen wir es einfach.
Wie aus alter Gewohnheit fing ich an ihren Rücken zu kraulen, als sie ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte und sich vollständig neben mich fallen ließ. Es fühlte sich so warm an, einen Menschen wieder so nah an sich ranzulassen. Es war ein Moment ohne Schuld. Ohne Sorge, ohne Vorwürfe, sondern einfach eine angenehme Wärme, die sich wie eine Trance über uns beide legte.
„Meinst du es gibt perfekte Liebesgeschichten da draußen?" flüsterte Vanessa und ich drehte meinen Kopf leicht zu ihr. Ich konnte die Wärme ihres Gesicht auf meiner Haut spüren und es ließ mein Herz höher schlagen. Nicht, weil es ihre Nähe war, sondern der Aufregung wegen, dem Unwissen, was als nächstes passierte.
„Nein. Ich werde mich der Liebe abschwören." murmelte ich und drehte mich vollständig auf die Seite um ihr richtig ins Gesicht sehen zu können. Sie war hübsch, daran konnte man nicht zweifeln und doch fiel es mir jetzt das erste Mal auf.
„Das werde ich wohl auch tun müssen." flüsterte Vanessa und zog einen Mundwinkel hoch, aber man sah den Schmerz so stark heraus, dass es mir ernsthaft im Herzen weh tat. Eine Träne rollte über ihre Wange, doch ich wischte sie weg, fing sie auf bevor sie ihr Gesicht verlassen konnte. Meine Hand blieb wie von selbst auf ihrer Wange liegen.
„Liebe macht einen immer nur kaputt." schluchzte sie und ich rutschte, ohne das ich es wirklich merkte, ein Stückchen näher. Ihr Atem wurde langsamer.
„Das stimmt nicht immer. Nur dann, wenn man nicht die..."
Meine Gesicht kam ihren näher und ich zögerte, die nächsten Worte zu sagen: „wenn man nicht die Nähe hat."
Sie schluckte und sah voller Unsicherheit und Unentschlossenheit zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her. Mein Daumen strich über ihre Haut und ich sah, wie sich leicht zitterte. Ich fühlte mich machtvoll. Stark, weil meine Berührung so eine Auswirkung auf sie hatte. Nur noch ein paar Zentimeter trennten unsere Lippen.
Es war klar, dass wir es beide nicht aus Liebe taten. Klar war da eine enge Freundschaft, die uns verband, aber die ging über diese auch nicht hinaus. Es war viel mehr der Drang nach Zuneigung und Bestätigung, die oberflächliche Suche nach Berührung, die uns trieb.
„Was ist mit Male?" flüsterte Vanessa unsicher, nur eine Millisekunde bevor unsere Lippen sich berührten und sah mir fragend in die Augen. Ich zögerte, aber viel zu kurz.
„Die hab ich schon längst verloren..." hauchte ich und überbrückte den letzten Abstand.

Der Kuss gab mir nicht das, was ich mir davon erhofft hatte. Es fühlte sich falsch an, jetzt nicht grässlich, aber vielleicht ein bisschen so, als würde man probieren zwei Puzzleteile zusammenstecken wollen, die nunmal nicht zusammengehörten.
Es war halt ein Kuss. Ein normaler, durchschnittlicher Kuss.
Richtig beschissen wurde es aber erst, als und ein Klopfen unterbracht und wir auseinander fuhren, wie zwei Magnete die man umgepolt hatte und die sich plötzlich abstießen.
Und plötzlich realisierte ich was ich getan hatte und ich konnte in Vanessas Augen lesen, dass es ihr genauso ging. Schnell sprang sie vom Bett und das gerade noch rechtzeitig, denn Leon stand keine Sekunde später im Zimmer und sah uns verwirrt an.
„Ist alles okay bei euch?" fragte er verwirrt, als er unsere erschrockenen Gesichter sah. Eigentlich wäre es gar nicht so komisch gewesen, aber ich war mir sicher, dass Vanessa und ich beide ziemlich ertappt aussahen.
Vanessa fing sich auf jeden Fall deutlich schneller als ich, denn sie antwortet mir gelassener Stimme:
„Ja sicher, alles super. Wieso?"
Ich konnte einen kleinen Unterton aus Panik heraushören, aber Leon schien es nicht aufzufallen, denn der Slalomdribbler schien plötzlich selber ganz schön.... verwirrt.
„Magst du- ähhhh..., kommst du mal kurz mit raus?" fragte er unsicher und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Überrascht sahen Vanessa und ich uns an, aber ich nickte schnell und warf ihr einen Blick zu, der klar und deutlich sagte, sie solle mitgehen.
„Äh, ja. Klar." stotterte sie und Leon nickte erleichtert. Er streckte Vanessa eine Hand entgegen, die sie verwundert ergriff, dann hatte er sie auch schon aus dem Zimmer gezogen.
Sobald ich die Tür knallen hörte, ließ ich mich nach hinter aufs Bett fallen.
„Fuck.." hauchte ich und raufte mir die Haare, ich hätte sie mir am liebsten ausgerissen. „Fuck fuck fuck!"stöhnte ich jetzt lauter und schlug mit meiner Hand aufs Bett. Verzweiflung überkam mich, mein Bauch zog sich zusammen. Ich wurde nervös, konnte meine Hände nicht still halten. Ich konnte die Situation nicht einordnen, fühlte mich, als hätte irgendeine dunkle Seite mich eingenommen und gerade erst wieder freigegeben. Wie konnte ich nur so blöd sein, Kackeverdammte, ich hatte Vanessa geküsst?!
„Du bist so ein Vollpfosten!" fluchte ich zu mir selber und hatte das Bedürfnis, mir selber eine zu verpassen.
„Stimmt, das bist du wirklich." sprach eine Stimme, die mich vor Schreck zusammenzucken ließ.

Ja guuuuut
Es tut mir leid.... aber der Aufschwung ist incoming!
Was glaubt ihr, wer bei Maxi im Zimmer steht? 👁👄👁
Lasst gerne einen ✨Stern✨ da, wenn es euch gefallen hat ❤️

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now