Von anderen Galaxien und Silberkratzern

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Eure Reaktionen unter dem letzten Kapitel haben mich gekillt. Ich glaube ich habe mich nie zuvor so APPRECIATED gefühlt, vielen lieben Dank für eure tollen Worte! Am Ende des Kapitels habe ich noch eine Frage an euch, bis dahin: viel Spaß beim lesen❤️

POV Male
Ich wollte mich von ihm lösen, dachte an nichts anderes als daran, ihn weg zu stoßen. Der Gedanke prangerte in riesigen Leutbuchstaben in meinem Kopf, aber passieren tat nichts.
Stellt euch vor, jemand reißt euch ein Pflaster ab.
Aber anstatt, dass es schnell geht, klebt er noch bevor die der vorherigen Schmerzen vergehen, wieder ein wieder ein neues, auf genau die gleiche Stelle und zieht es wieder ab.
Und ja, Maxis Nähe war ein Pflaster, dass die Blutung für ein paar Sekunden stoppte. Nur das er sich immer wieder losriss und die Wunde immer gereizter wurde.
„Bitte Maxi..." wimmerte ich, als sich seine Lippen das fünfte Mla von ihm lösten. Sein Gesicht war meinem so unglaublich nahe. Er atmete tief durch, ließ meine Augen nicht aus seinem Fokus.
„Schau mich an, schau mir in die Augen und sag mir, dass du mich nicht liebst." forderte er mich leise auf.
Seine Stimme war kochend heiß auf meiner Haut und seine Finger bohrten sich in meine Wange. Ich gab ein unterdrücktes Schluchzen von mit. Ich hatte keine Kontrolle über mich, fühlte mich eingeengt, zitterte von innen heraus.
„Siehst du" sprach Maxi nach einer Weile in der er mich mit seinen Blicken erdrückte, als hätte er gerade etwas bewiesen.
„Bitte lass mich los...." flüsterte ich und verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. Mein Atem ging unruhig und schnell, seine Nähe machte mich verrückt, aber keineswegs mehr auf die gute Art und Weise.
„Du kannst dich einfach lösen." hauchte er und kam meinem Gesicht noch einen kleinen Ticken näher.
Seine Lippen berührten meine und ich verlor den Fokus in seinen Augen.
Sein Druck wurde fester und ich bekam es jetzt wirklich mit der Angst zu tun.
Sein Blick war nahezu hungrig, einschüchternd und rau.
„Maxi..." wimmerte ich, wollte mich zurückziehen, aber ich konnte nicht, mein Körper war in eine Schockstarre verfallen.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ich bekam Panik und mit dem erhöhten Druck seiner Hand, stieg auch das Panikgefühl in mir immer weiter.
„Du machst mir Angst..." zitterte ich irgendwann, als ich meine Lippen endlich dazu überreden konnte, ein paar Worte zu formen.
Es dauerte ein paar Sekunden, dann sanken Maxis Mundwinkel langsam zu Boden. Er löste seine Hand von mir und wich mit seinem Oberkörper zurück.
Starrte mich erschocken an, als wäre ich die gewesen, die ihm Angst eingejagt hatte.
Ich schluckte. Starrte einfach zurück und ließ das, was gerade passiert war versickern. Sobald meine Panik verging, kam die Trauer zurück und ersetzte das Gefühl.
„Ich...du, du solltest jetzt gehen." stotterte ich und stand auf.
Maxi schien immer vollkommen geschockt, schien genauso wenig zu verstehen, was gerade zwischen uns passiert war.
„Was? Nein!" rief er, als ich bereits hoch in mein Zimmer gegangen war, um die letzten Sachen zu packen.
Er stolperte fast über seine eigenen Füße, als er mir hinterherrante.
Ich zog meinen Rucksack über die Schultern. Maxi stand im Türrahmen und sah mich fassungslos an.
„Lässt du mich bitte durch." fragte ich leise und wich seinem Blick aus. Ich fühlte mich unendlich mickrig vor ihm, dabei war der Größenunterschied nicht mal wirklich groß.
„Nein..." nuschelte er tief und starrte mich weiter an.
„Bitte Maxi, ich verpasse meinen Zug."
Er sah zwischen meinen Augen hin und her.
„Nein, Male du darfst nicht gehen." seine Stimme triefte vor Verzweiflung, klar abe trotzdem sicher und entschieden.
„Bitte Male, bleib hier, bleib bei mir, wir kriegen das alles wieder hin."
Ich stand vor ihm und probierte meine Fassung zu wahren.
Ich konnte die Tränen, die schon wieder über meine Wangen liefen nicht aufhalten, aber dem kühlen Kopf wollte ich bewahren.
Ich klammerte mich mit gebrochenen Finger an die Sicherheit, an den Gedanken an die Auszeit.
Maxi ging einen Schritt auf mich zu, legte wieder seine Hand in meinen Nacken, kam mir Nahe.
„Du kannst nicht gehen... ich bin dein Zuhause, du hast gesagt ich bin dein Zuhause, seit 16 Jahren Male, du kannst dein Zuhause nicht verlassen." murmelte er.
Sein Blick legte seine festen Stringe um mich, aber diesmal war ich schlauer.
Sein Blick wechselte von einem Auge zum andern, aber er ließ mich jetzt völlig kalt. Ich blieb rational und hielt meine meinen Emotionen im Topf, auch wenn er kurz davor überzukochen.
„Dann wird es wohl langsam Zwit, sich ein neues Zuhause zu suchen." sprach ich mit fester Stimme und hastete an ihm vorbei, die Treppe herunter.
Meine Mutter stand schon bereit und sah mich besorgt an.
„Male, bitte, es tut mir leid!" schrie er und seine Stimme brach in den Tränen. Ich überhörte sie.
Meine Mutter nahm die Koffer und ging sofort zur Tür, ich zog mir schnell meine Schuhe über.
Im letzten Moment brach ich fast noch ein, als ich Maxis verzweifelten, flehenden Gesichtsausdruck ein letztes Mal ansah.
„Bitte Male, du bist alles was ich will, alles was ich brauche..." flüsterte er und seine Stimme zitterte. Ich holte ein letztes Mal tief Luft, legte Ketten um mein Herz und spuckte ihm den Schlüssel vor die Füße.
„Wenn es so gewesen wäre, dann hättest du sie nicht geküsst." hauchte ich, drehte mich um und ging.
Ich nahm nur im Augenwinkel war, wie Maxi auf die Knie sank.
Ohne mich nocheinmal umzudrehen, stieg ich ins Auto und knallte die Türzu.
„Ist alles okay?" fragte meine Mutter vorsichtig.
„Fahr los." antwortete ich zittrig. ‚Bevor ich es mir anders überlege' beendete ich den Satz in meinem Kopf und sie startete den Motor und meine Umgebung setzte sich in Bewegung. Die Stärke, die mich eben noch auf den Beinen gehalten verblasste.
Die Straßen zogen an mir vorbei und ich dachte daran, wie lange ich sie wohl nicht mehr sehen würde und zu wissen, dass es eine lange Zeit werden würde, hauchte mir einen Funken Kraft in die ausgebrannte Glut.
Jedes Detail, jede Person in dieser verdammten Stadt zog mich runter, jede Ecke erinnerte mich an meine Freunde, an Maxi und an den Verrat. Und ich wollte das Feuer endgültig austreten.

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now