Mit Dir bin ich irgendwie and...

By FelicitasAndrea

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Schon seit mehreren Jahren sind Wincent und Katharina beste Freunde. Beste Freunde, die sich nur wenige Male... More

Rückblick
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TEIL 2

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By FelicitasAndrea

Schweigend gehen wir gemeinsam zum Strand hinunter. Wir gehen ein Stückchen am Strand spazieren, ehe Wincent sich dann in den Sand setzt und mich neben sich nach Unten zieht.

"Okay, dann reden wir.", sagt er und sieht mich an.

Er wirkt wirklich total verunsichert.  Das ist sehr untypisch für Wincent.

"Okay.", nicke ich.

Wir sehen beide schweigend auf das Meer hinaus. Keiner traut sich so richtig den Anfang zu machen.

"Das fühlt sich komisch an.", gebe ich zu.

"Was meinst du? Das mit uns?", sagt Wincent und sieht mich erschrocken an.

Mein Herz macht einen kleinen Sprung, als er das Wort 'uns' verwendet.

"Nein.", antworte ich und drehe mich zu ihm. "Natürlich nicht das. Aber diese Situation gerade. Es ist einfach ungewohnt, dass wir so nervös voreinander sind."

Wincent lacht kurz und nickt zustimmend.

"Das mit uns fühlt sich alles andere als komisch an.", versuche ich das Gespräch in die richtige Richtung zu führen.

Wincent hebt den Kopf wieder und sieht mich mit strahlenden Augen an.

"Ja, das finde ich auch."

Wir lächeln uns an, doch dann kehrt wieder Stille ein.

"Okay, Stopp.", sagt Wincent plötzlich energisch und steht auf. "Wieso ist es so kompliziert zwischen uns? Es ist doch eigentlich gar nicht kompliziert. Es geht doch nur um die eine Frage: Wollen wir es riskieren und versuchen eine Beziehung zu führen oder nicht. Richtig?"

Wincent stolpert vor Nervosität über seine eigenen Worte, aber ich verstehe was er sagen möchte. Ich stehe auch auf und stelle mich so hin, dass ich Wincents unruhiges Umherlaufen unterbreche.

"Möchtest du es denn riskieren?", frage ich und halte ihn dabei an seinen Handgelenken fest.

Er bleibt stehen und hebt den Blick. Er sieht mir in die Augen, als könnte er dort die Antwort finden.

"Ich würde es gerne versuchen, ja. Aber ich weiß, dass es da auch noch Sebastian gibt. Und ich habe keine Ahnung wie du dazu stehst. Ich meine, du bist ja nicht getrennt und soweit ich weiß läuft es zwischen euch ja auch gut und..."

"Nein, das tut es nicht.", unterbreche ich ihn.

"Wie, tut es nicht? Es läuft nicht gut? Ich meine, das dachte ich mir ja irgendwie schon. Immerhin hättest du sonst nie etwas für mich entwickelt, aber... Wieso? Ich meine, was ist passiert?"

Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm davon erzählen soll, dass Sebastian mich zu Hause vor die Wahl gestellt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob das die ganze Situation zwischen uns irgendwie beeinflussen würde, wenn er wüsste, dass ich in diesen Tagen sowieso eine Entscheidung hätte treffen müssen. Auf der anderen Seite waren wir immer ehrlich zueinander und erst gestern hat er mir einen Vorwurf daraus gemacht, dass ich ihm etwas verheimlicht hatte.

"Nein, tut es nicht.", sage ich schließlich erneut. "Überhaupt nicht. Er zwingt mich zu einer Entscheidung."

Wincent zieht verwirrt seine Augenbrauen zusammen.

"Was denn für eine Entscheidung?"

"Ich soll mich zwischen ihm und dir entscheiden. Er hat mir bis nach dem Urlaub Zeit gegeben mir das zu überlegen.", gebe ich vorsichtig zu.

Ich schäme mich.
Ich schäme mich dafür, dass ich mich so von meinem Freund behandeln lasse. Wer lässt sich schon von seinem Freund vorschreiben wer seine besten Freunde sind?

"Ist nicht wahr?", sagt Wincent erschrocken. "Im Ernst? So ein verdammter Huren..."

Er bricht ab, da er weiß, wie sehr ich dieses Wort hasse. Doch seine Wut kann ich nachvollziehen.

"Und da musst du noch überlegen? Du hast wirklich in Erwägung gezogen unsere Freundschaft für jemanden aufzugeben, der dich zu so einer Entscheidung zwingt?"

Er sieht mich entsetzt an.

"Nein, eigentlich war die Entscheidung sofort klar. Ich wollte es mir nur selbst nicht eingestehen wieso sie so klar war.", gebe ich zu.

Wincent sieht mich skeptisch an und dreht sich von mir weg.

Mir ist sofort klar, dass ihn die Tatsache, dass ich überhaupt überlegt habe, zutiefst enttäuscht. Aber habe ich wirklich überlegt? Oder war es nicht sofort klar?

"Es tut mir leid.", sage ich und drehe ihn zu mir um. "Ich habe nur deshalb überlegt, weil ich da schon im Gefühl hatte, dass sich zwischen uns irgendetwas ändern wird. Und ich hatte einfach keine Ahnung wie das Ganze ausgehen wird."

"Du hättest dich also für Sebastian entschieden, weil du Angst hast, dass unsere Verbindung keinen Bestand hat?"

"Ich weiß es nicht.", sage ich leise. "Aber ich bin mir jetzt sicher, für wen ich mich entscheiden würde. Ich weiß nur nicht, ob du damit einverstanden bist."

Wincent greift nach meinen Händen und sieht mich an.

"Kat, du weißt doch ganz genau wie ich dazu stehe. Ich will nur nicht, dass du für dich die falsche Entscheidung triffst. Damit meine ich nicht die Entscheidung, Sebastian zu verlassen. Das solltest du nämlich sowieso tun. Sondern damit meine ich, dass ich nicht weiß, ob du dich für mich entscheiden sollst. Immerhin dachtest du bis vor einer Woche noch, dass du in Sebastian verliebt bist."

"Ich habe mich mit Sebastian nie so gefühlt wie mit dir.", gebe ich leise zu. "Ich habe sogar manchmal an dich gedacht, wenn ich bei ihm war. Ich habe es immer darauf geschoben, dass es die letzten Jahre eben nur dich gab und es da ganz normal wäre, Vergleiche zu ziehen. Aber das war es nicht. Die Anderen haben es schon viel früher gemerkt. Samira, Mama und auch Sebastian. Sie alle haben die Vermutung geäußert, dass da mehr zwischen uns ist. Nur wir wollten das nicht wahr haben."

"Wir? Du wolltest es nicht wahrhaben.", korrigiert er mich.

"Seit wann weißt du es?", will ich nun endlich die Antwort auf die Frage von gestern wissen.

Ich hebe meinen Blick von unseren Händen und sehe ihm in die Augen. In seinem Blick liegt so viel Zärtlichkeit wie noch nie zuvor.

"Endgültig sicher war ich mir an dem Tag, als du mir am Telefon von Sebastian berichtet hast. Da hat mich die Eifersucht so überrollt, dass ich es mir eingestehen musste.", gibt er zu.

"Wieso hast du nichts gesagt?"

"Weil du frisch verliebt warst? Ich wollte dir das nicht kaputt machen, Kat. Außerdem war ich ja auch der Meinung, dass du nicht so für mich fühlst.", erklärt er.

Ich nicke nachdenklich. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass Wincent nicht gleich mit der Sprache herausgerückt ist. Vermutlich hätte ich es nicht anders gemacht, wenn es andersherum gewesen wäre.

Wincent sieht mich entschuldigend lächelnd an.

"Ich verstehe ja, wieso du nichts gesagt hast. Aber ich verstehe nicht, wieso du dann gestern so sauer warst, weil ich dir nichts von meinen Gefühlen erzählt habe.", sage ich.

"Das war viel mehr, weil ich mich so sehr darüber geärgert habe, dass wir beide unsere Gefühle voreinander versteckt haben. Es hätte schon viel früher so schön sein können."

"Ja, das stimmt."

Ich schlinge Wincent meine Arme um die Taille und drücke ihn fest an mich. Wincent streicht mir sanft über mein Haar und hält mich so fest, als würde er mich nie mehr wieder los lassen wollen.

"Und wie geht es jetzt weiter?", frage ich und sehe ihn von Unten an.

"Wir genießen jetzt einfach den Urlaub und alles Weitere sehen wir dann, wenn wir zurück in Deutschland sind. Wir machen uns keinen Stress und keinen Druck. Was kommt, das kommt.", lächelt er.

Das finde ich gut. Ich würde mich nicht wohl dabei fühlen jetzt mit Wincent zu beschließen, eine Beziehung einzugehen, während mein eigentlicher Freund zu Hause auf mich wartet.

Andererseits stört es mich aber auch ein wenig, dass Wincent so zurückhaltend ist. Aber vermutlich ist er das nur aus Rücksicht auf Sebastian.

"Ich hoffe wirklich, dass uns das nicht zersört.", flüstert Wincent und nimmt dabei mein Gesicht in seine Hände.

Erschrocken von seinen Worten sehe ich ihn mit an. Wieso denkt er, dass uns das zerstören könnte?

"Wird es nicht.", sage ich.

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und lege ihm zärtlich meine Lippen auf seine. Wincent seufzt kurz, ehe er mich an sich zieht und den Kuss erwidert.

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