Mit Dir bin ich irgendwie and...

By FelicitasAndrea

140K 3.3K 726

Schon seit mehreren Jahren sind Wincent und Katharina beste Freunde. Beste Freunde, die sich nur wenige Male... More

Rückblick
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
11)
12)
13)
14)
15)
16)
17)
18)
19)
20)
21)
22)
23)
24)
26)
27)
28)
29)
30)
31)
32)
33)
34)
35)
36)
37)
38)
39)
40)
41)
42)
43)
44)
45)
46)
47)
48)
49)
50)
51)
52)
53)
54)
55)
56)
57)
58)
59)
60)
61)
62)
63)
64)
65)
66)
67)
68)
69)
70)
71)
72)
73)
TEIL 2

25)

1.6K 35 1
By FelicitasAndrea

Nachdem ich auch am Montag nichts von Sebastian gehört habe und er auf meine Anrufe immer noch nicht reagiert, mache ich mich am Dienstag Abend auf den Weg zu ihm.

Da in der Nähe seines Wohnhauses ein großer Parkplatz ist, stelle ich mein Auto gleich dort ab und gehe von dort aus dann zu Fuß weiter.

Ich bin gerade in mein Handy vertieft und scrolle durch die neusten Bilder auf Instagram, als ich zwei Mädchen hinter mir tuscheln höre.

"Das ist die doch, oder?", sagt die eine.

"Nein. Die auf den Fotos war viel hübscher als die!", entgegnet ihr die andere.

"Bist du dir sicher? Ich glaube schon, dass die das ist."

Ich bleibe abrupt stehen und drehe mich zu den beiden um. Sie waren wohl näher als ich angenommen hatte, denn eine von den beiden bemerkt nicht rechtzeitig, dass ich stehen geblieben bin, und tritt mir auf den Fuß.

"Kann ich euch vielleicht weiterhelfen?", frage ich.

"Ähm...", stottert das Mädchen, das sich ziemlich sicher ist, zu wissen wer ich bin.

"Ja, bitte?", sage ich.

"Bist du die Schlampe die mit Wincent rummacht?", platzt das andere Mädchen heraus und sieht mich dabei mit einem abwertenden Blick an.

Ich lache laut los.

"Siehst du, habe ich dir doch gesagt! Die ist viel zu hässlich.", zischt sie ihre Freundin an.

"Okay, stopp.", lache ich und hebe die Hand. "Selbst wenn ich das Mädchen von den Fotos wäre, würde ich es euch mit Sicherheit nicht sagen! Sonst hätte Wincent ja gleich sagen können, dass ich das bin. Oder meint ihr nicht?"

"Also bist du es doch?", fragt das andere Mädchen nach.

"Wie gesagt, das werdet ihr wohl nie erfahren.", zucke ich die Achseln, drehe mich um und gehe weiter.

Ich höre die beiden immer noch miteinander tuscheln, doch ich laufe nur grinsend weiter zu Sebastians Wohnung. Irgendwie gefällt es mir die Mädchen unwissend zurückzulassen. Aber es macht mir auch Angst, dass mich nun schon fremde Menschen auf der Straße erkennen. Eigentlich war mein Gesicht auf den Fotos nicht so gut zu erkennen. Dachte ich zumindest...

Als ich vor dem Haus ankomme, werfe ich einen Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk. Es ist etwas später als halb 6. Sebastian sollte also zu Hause sein. Er müsste heute nur bis vier in der Uni gewesen sein. Ich drücke also auf das Klingelschild auf dem sein Name steht.

Ein paar Sekunden später ertönt das Surren des Türöffners. Kurz bin ich darüber verwundert, dass er nicht einmal über die Sprechanlage wissen will, wer hier ist, doch dann drücke ich einfach gegen die Tür.

"Bin gleich da.", höre ich ihn ins Treppenhaus rufen.

Irritiert schließe ich die Tür und gehe, ohne seiner Annahme zu widersprechen, die Treppe hinauf zu seiner Wohnung.

Seine Wohnungstür ist komplett offen. Drinnen hüpft Sebastian gerade auf einem Fuß herum, weil er sich die Schuhe anzieht. Nachdem er es endlich geschafft hat, dreht er sich um und entdeckt mich. Wortlos starrt er mich an.

"Hi.", sage ich vorsichtig und winke leicht mit der rechten Hand.

"Äh... Was tust du denn hier?", fragt er verwundert.

"Ich möchte mit dir reden. Auf meine Anrufe hast du ja nicht reagiert."

"Das wird schon auch einen Grund haben oder denkst du nicht?", sagt er patzig.

"Natürlich. Aber ich möchte gerne darüber reden.", sage ich und gehe einen Schritt auf ihn zu. "Du hast das vollkommen falsch verstanden. Ich habe das nicht so gemeint wie du denkst."

"Ach ja? Das kam aber ganz genau so rüber!"

In diesem Moment ertönt seine Türklingel. Er drückt sofort auf den Türöffner, tritt aus der Wohnung heraus und schließt die Tür hinter sich.

"Ich muss los.", sagt er.

"Okay. Können wir dann später reden? Oder morgen?"

Er will sich an mir vorbei drücken, doch ich halte ihn fest. Ich sehe ihm fest in die Augen und versuche ihm so zu signalisieren, dass es mir wirklich leid tut.

"Okay.", seufzt er und zuckt die Achseln. "Ich melde mich."

Ich sehe ihn skeptisch an. Er seufzt erneut und drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe er sich dann geschickt an mir vorbeischlängelt und nach Unten läuft.

Das reicht mir. Vorerst. Er hat seinen Groll ein wenig abgelegt und lässt sich auf eine Aussprache ein.


Eine knappe halbe Stunde später komme ich endlich an meiner Wohnung an. Der Berufsverkehr in München ist wirklich immer grauenvoll. Wäre die nächste S-Bahn-Station nicht zwei Kilometer entfernt von unserem Autohaus, würde ich ja lieber öffentlich fahren. Aber wer hat schon Lust morgens erst noch so weit zur Arbeit zu laufen? Und um mit dem Fahrrad zu fahren ist es dann leider auch zu weit. 

Ich schließe gerade die Haustür auf, als mein Handy klingelt. Voller Vorfreude darauf, dass es sich Sebastian so schnell anders überlegt hat, hebe ich ab.

"Danke, dass du mir die Möglichkeit gibst es zu erklären.", sage ich sofort.

"Bitte was?", antwortet Wincent.

"Oh, sorry. Ich hatte mit Sebastian gerechnet."

"Entschuldige, bin leider nur ich.", entgegnet er gespielt eingeschnappt.

"Kein Problem.", lache ich. "Was gibt's?"

Ich klemme mir das Telefon zwischen Schulter und Ohr und schließe meine Wohnungstür auf. Dann hänge ich den Schlüssel ans Brett und lege meine Handtasche ab, ehe ich meine Schuhe abstreife und zur Garderobe kicke.

"Nichts. Ich dachte nur, ich frage mal nach wie es dir so geht. Hat sich Sascha noch einmal bei dir gemeldet?"

"Nein. Wieso? Sollte er das?"

"Ne, eben genau nicht. Ich habe ihm ein bisschen die Leviten gelesen.", lacht er.

Ich klemme mein Handy erneut ein, um mir eine Wasserflasche aufzudrehen und einen kleinen Schluck daraus zu trinken.

"Wie meinst du das?", frage ich.

"Wir hatten heute ein längeres Gespräch bei dem ich ihm klar gemacht habe, dass er dich in Ruhe lassen soll. Wenn er bei irgendetwas Klärungsbedarf hat, dann soll er das mit mir besprechen.", erzählt er.

"Okay.", entgegne ich. "Und du denkst das klappt so?"

"Ich hoffe es zumindest. Immerhin hat er mit dir im Grunde ja nichts zu tun."

"Das stimmt."

Kurz sagt keiner mehr etwas, ehe ich das Thema wechsle.

"Und, wie war dein Tag sonst so?", will ich wissen.

Ich nehme erneut einen Schluck Wasser und stelle die Flasche dann, ohne sie wieder zu verschließen, auf den Tisch. Dann gehe ich hinüber zu meinem Sofa und lasse mich darauf fallen.

"Eigentlich ganz easy. Heute stand nicht allzu viel auf dem Plan. Das Meeting mit Sascha und ein Gespräch mit meiner Mam wegen der Buchhaltung."

"Hast du ihr etwa schon wieder Strafzettel geschickt?", lache ich.

Wincent wird andauernd irgendwo geblitzt oder beim Falschparken aufgeschrieben. Bestimmt einmal pro Woche.

"Ja, aber ich war abgelenkt.", lacht er. "Aber egal. Wie war dein Tag? Hast du Stress mit deinem Freund?"

Soll ich mit Wincent darüber sprechen, wenn ich Streit mit Sebastian habe? Er ist mein bester Freund also spricht eigentlich nichts dagegen. Nichts - außer seiner Eifersucht.

"Wincent, ich glaube nicht, dass wir darüber sprechen sollten.", gebe ich meine Bedenken ehrlich zu.

"Aber wieso denn nicht? Du kannst mit mir über alles sprechen. Das weißt du doch!"

"Natürlich, aber darum geht es doch gar nicht. Ich weiß doch, dass du ihn nicht besonders gut leiden kannst."

"Das stimmt, aber das tut doch nichts zur Sache.", gibt er sofort zu. "Ich möchte einfach nur hören, wie es in der Beziehung meiner besten Freundin so läuft. Ganz unverfänglich."

"Bist du dir sicher?", frage ich unsicher.

"Klar."

"Na gut. Es ist aber ohnehin nichts Großes. Ihm wurde am Wochenende ein Job angeboten. Davon hat er mir erzählt und ich habe blöd reagiert. Ich habe mich kaum für ihn gefreut, sondern habe ihm stattdessen nur die Risiken aufgezeigt.", berichte ich.

"Um was für einen Job geht es denn, wenn er solche Risiken birgt?", will er wissen.

"Ihm wurde die Leitung seines Fitnessstudios angeboten."

"Oh, wow. Das ist natürlich schon eine riesige Verantwortung."

"Ganz genau! Genau das habe ich ihm auch gleich gesagt.", fühle ich mich bestärkt. "Aber er hat das total falsch verstanden. Er dachte, dass ich ihm das nicht gönnen würde und ich versuchen will, es ihm auszureden."

Plötzlich höre ich, wie Wincent anfängt zu lachen.

"Ich finde das nicht witzig!", schimpfe ich.

"Ich doch auch nicht.", sagt er, lacht aber dennoch weiter. "Aber erinnert dich das denn nicht an etwas?"

"Was meinst du?"

"Als du auf mich sauer warst, weil du dachtest, ich würde mich nicht für dich freuen, als du Sebastian kennengelernt hast? Das war doch eine ähnliche Situation.", erklärt er sein Verhalten.

"Das kann man doch nicht vergleichen!", protestiere ich. "Immerhin geht es bei Sebastian auch um die Zukunft."

"Ach so.", sagt Wincent ernst und hört sofort auf zu lachen.

"Wie, ach so?", hake ich nach.

Ich erkenne sofort, wenn Wincent denkt, dass er irgendetwas unterschwellig verstanden hat.

"Also geht es bei dem Thema Sebastian und neuer Job um die Zukunft, aber bei dem Thema du und Sebastian denkst du nicht an die Zukunft?"

Continue Reading

You'll Also Like

23.4K 2K 34
Der dritte Teil der Geschichte rund um Joelle und die Junioren auf den LB Stables: Das Springreiten ist ihre Leidenschaft, seit sie denken kann. Ein...
68.8K 2.5K 41
Wenn man Wasserangst hat, springt man nicht gleich in den nächsten See, richtig? Nach einem schrecklichen Vorfall in den vergangenen Sommerferien da...
2.4K 73 5
a leon goretzka fanfiction ❝if i get my way, i'mma take care of you i can take her place, let me get my way❞ ⠀⠀⠀- if i get my way by little mix Eine...
402K 10.1K 38
Hallo mein Name ist Mary, morgen beginnt mein 4. Jahr in Hogwarts. Ich bin in Slytherin. In dieser Geschichte geht es um eine Lovestory. Zwischen mir...