IBRAKADABRA - Liebe, Stolz...

By Floraly89

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Eine zufällige erste Begegnung, die dein ganzes Leben verändert. Ein paar Augen, die direkt in deine Seele b... More

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By Floraly89

Hallo meine Süßen, na ihr wart aber gestern sauer auf mich o.O Das wollte ich zwar nicht erreichen, aber da muss ich wohl durch ^^ Ich hoffe, das Kapitel heute sagt euch mehr zu! <3

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# Zlatan #

Zögernd macht sie einen Schritt auf mich zu, will meine Hand ergreifen und schluchzt: „Bitte, Zlatan! Sag so was nicht!" In diesem Augenblick habe ich das Gefühl, dass sie mich erdrückt, sie mich einengt mit ihrer Art. Die Luft um mich herum scheint immer zäher zu werden, ich kann das hier nicht. Schnell ziehe ich meine Hand zurück, drehe mich weg und schnauze sie an: „Audrey! Lass mir noch Luft zum Atmen! Hör auf zu klammern!" Zügig verlasse ich das Wohnzimmer, trete hinaus auf die Terrasse, atme tief durch.

Normalerweise lässt Audrey sich nicht einfach so zurückweisen. Dieses Mal weicht sie zurück, verharrt stocksteif und sieht mir mit bebenden Lippen hinterher. Einige Male schaffe ich es, meine Lungen mit Sauerstoff vollzupumpen, beruhige mich bei den tiefen Atemzügen ein wenig. Es vergehen nur wenige Minuten, als es hinter mir plötzlich kracht. Glas splittert. Erschrocken fahre ich herum, erkenne von hier draußen aber nicht, woher der Lärm stammt. Ein weiteres Mal ertönt das scheppernde, vernichtende Geräusch, das in meinen Ohren klingelt. Gehetzt jogge ich zurück, sehe noch, wie Audrey ausholt und dann mit voller Wucht etwas an die Wand schleudert. Sie schützt ihr Gesicht nicht vor den Splittern, die ihr entgegenrauschen. Mit hängenden Schultern steht sie einige Meter von mir entfernt vor einem Haufen aus Scherben, Glas und etwas, das wie Holz aussieht. Auf ihrem Gesicht ist keine Emotion abzulesen, es wirkt ausdruckslos und leer. Fassungslos bleibe ich im Türrahmen der Terrasse stehen, beobachte, was sie da tut. Mir fehlen die Worte, als ich begreife, was sie da zerstört hat. Die Bilder ihrer Familie, die bis gerade eben noch auf der Kommode neben der Terrassentür gestanden haben, sind verschwunden. Sie sind jetzt begraben von zerborstenem Glas und Holz. Wortlos kniet Audrey dann nieder, greift in den Scherbenhaufen.

„Nicht! Du schneidest dich doch!", rufe ich entsetzt, stürze auf sie zu, komme dennoch zu spät. Ich muss zusehen, wie ihre zarten Hände innerhalb von Sekunden vom Glas aufgerissen und geschnitten werden. Ohne Schmerzäußerung fischt sie ein Foto aus dem Berg aus Glas. Ich will ihre Hände davor bewahren, sich noch schlimmer zu verletzen, will sie festhalten, sie weicht meiner Annäherung aus und wirft sie die Erinnerung an ihre Familie mit einem gequälten Aufschrei von sich. Dann schlägt sie mit flachen Händen, mit voller Wucht, auf die Scherben vor ihr, ehe ich irgendetwas dagegen tun kann. Ich kann den Schmerz beinah selbst empfinden, der sie durchzucken muss. Geistesgegenwärtig schnappe ich mir nun endlich ihre Handgelenke, zerre sie von der Gefahr weg, wobei sie mich anbrüllt, um sich schlägt. Ich verstehe kein Wort. Es ist wieder einer dieser Wutausbrüche, den sie in ihrer Muttersprache auf mich niedergehen lässt. Die Kraft, die sie entwickelt, während sie so tobt, ich meine Arme um ihre Taille geschlungen habe und versuche, sie auf die Couch zu ziehen, ist unbegreiflich. Mehrmals schafft sie es, sich beinahe loszureißen, versetzt mir empfindliche Treffer, die wirklich schmerzen. Das Blut, ihrer verletzten Hände, verteilt sich auf meinen Unterarmen, weil sie gegen mich ankämpft, weil sie nicht will, dass ich sie zurückhalte.

„Audrey, hör auf!", rufe ich heiser, meine Kehle ist plötzlich staubtrocken, ich ertrage diesen Schmerz nicht, den sich ausstrahlt. „Nein! Lass mich!", kreischt sie überhöht, dass es in meinen Ohren widerhallt, dabei windet sie sich geschickt aus meinem Griff, stolpert zurück zu dem Chaos, das sie angerichtet hat und schlägt wie von Sinnen, immer und immer wieder auf den Scherbenhaufen. „Sessa, nicht! Hör bitte auf!", flehe ich sie beinahe an, packe sie am Arm, ziehe sie zurück und umarme sie ganz fest, sodass ihr tränennasses Gesicht an meine Brust gedrückt wird. „Bitte, Kleines. Hör auf damit", murmle ich, den Tränen selbst schon nah. Wie wild poltert mein Herz in meiner Brust, es tut weh, es schmerzt und zieht ganz fürchterlich, während Audrey noch immer versucht sich zu befreien. Nach und nach werden ihre Schläge halbherziger, schwächer. Doch ihre Worte dringen tief in meinen Kopf ein, setzen sich dort fest. „Nein! Lass mich los! Ich wusste, dass das geschieht! Ich wusste, du würdest mich von dir wegstoßen, wenn du die ganze Wahrheit kennst!", ruft sie immer wieder. Ihre gebrochene, verzweifelte Stimme vermischt sich mit ihrem kläglichen Schluchzen.

Ich bin der Grund, dass sie so reagiert. Ich und meine Ignoranz, denke ich beschämt. Trotz ihrer Abwehr presse ich sie fest an mich, erlaube ihr kein weiteres Mal sich zu befreien und sich wieder weh zu tun – denn das würde sie. Jammernd, weinend und erzürnt strampelt sie, will noch nicht vollständig nachgeben. „Bitte, Audrey, beruhige dich!", wiederhole ich weniger laut, obwohl ich bezweifle, dass sie mich hört, so wie sich aufregt. Sicher noch zehn Minuten kämpft sie gegen mich, meine Bauchmuskulatur brennt von ihren Faustschlägen, die sie mir verpasst hat. Dann endlich entspannen sich ihre Muskeln langsam, sie gibt auf. Doch das Weinen, das findet noch kein Ende. Die Tränen wollen einfach nicht versiegen. Geschüttelt von den Wogen ihres Weinkrampfes hängt Audrey schwach in meinem Armen, ihre Finger bohren sich schmerzhaft tief in meine Seiten, weil sie sich an mich krallt.

Ich weiß nicht, was ich anderes tun soll, außer sie zu halten und zu warten. Mein Blick schweift über die Scherben am Boden. Einige sind rötlich verfärbt. Von Audreys Blut. Ich kann nicht fassen, dass sie das getan hat. Dass sie so ausflippt. Mir wird endgültig bewusst, dass ich mich falsch verhalten habe, dass ich ihr auf eine andere Art und Weise hätte verständlich machen sollen, dass mich ihre Geschichte doch mehr mitgenommen hat, als ich es selbst erwartet habe. Ihr vorzuwerfen, sie hätte mir etwas vorgemacht, war unfair. Exakt in der Sekunde, als ich das denke, wimmert Audrey leise: „Ich hab dir nie was vorgespielt. Ich war immer dieser kaputte Mensch. Ich war immer so kaputt, aber ich liebe dich trotzdem so sehr! Von ganzem Herzen!" Der Stoß, den mein Herz in diesem Augenblick erfährt, nimmt mir einen Moment die Luft zum Atmen, ich keuche kurz. Natürlich war sie das. Kaputt. Aber dennoch hat sie mich sofort in ihren Bann gezogen. Etwas an ihr hat mich fasziniert. Erst war es das, was ihre Anwesenheit mit mir machte, meine eigene Unsicherheit, die ich so nicht von mir kannte und später war es das Gefühl der Vollständigkeit. Das gab sie mir. Hätte ich mich in sie verliebt, wenn ich es vorher gewusst hätte? Nachdenklich vergrabe ich mein Gesicht in ihrem Haar, gebe ihr einen Kuss auf den Hals. Ja, das hätte ich. Denn Audreys Schmerz, ihre Wut, ihre Trauer, haben sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Und ich meine nicht schwach, zerbrechlich oder verletzlich. Ich spreche von dieser Würde, diesem Mut. Sie hat immer wieder genug Kraft mobilisieren können, um weiter zu machen, um nicht aufzugeben. Und ich verurteile sie jetzt dafür? Dafür, dass sie das durchgestanden hat und es mir nicht direkt auf einem Silbertablett serviert hat? Was bin ich für ein Idiot. In den Arm hätte ich sie nehmen, das Gesagte kurz sacken lassen sollen und ihr versichern, dass ich sie trotzdem noch genauso sehr liebe wie zuvor. Das wäre etwas gewesen, was ihr geholfen hätte. Was uns beiden geholfen hätte. Ich dagegen stoße sie weg, mache ihr Vorhaltungen und setze eine neue Wunde in ihrem Herzen mit meiner Zurückweisung, in einem Moment, in dem nichts wichtiger gewesen wäre für sie, als meine Nähe, meine Zuneigung.

Wenn ich so darüber nachdenke, was sie mir alles ‚gebeichtet' hat, stelle ich nun fest – ja, ich sehe sie mit anderen Augen, aber ich erkenne eben erst jetzt, wie stark sie tatsächlich ist, wie viel dazu gehört, all das zu überleben und mir dann noch so viel zu geben, wie sie es tut. Denn Audrey liebt mich wirklich, das weiß ich. Allein der Gedanke, ich könnte nicht dasselbe empfinden wie sie, könnte aus ihrem Leben verschwinden, bringt sie an den Rand der Verzweiflung. Und mir geht es genauso. Ich liebe sie. Mit allem, was ich habe. Sie gehört zu meiner Familie und meine Jungs, Ares und ich – wir sind jetzt ihre. Das zu begreifen, treibt mir erneut die Tränen in die Augen, noch stärker ziehe ich sie an mich, als würde ich ihr damit zeigen wollen, wie leid es mir tut, dass ich mich so verhalten habe.

„Es tut mir leid, Kleines", flüstere ich ihr ins Ohr, drücke ihr einen Kuss auf die Schläfe. Langsam ebbt ihr Schluchzen ab, sie lehnt sich nun freiwillig an mich, ihre Hände sind nicht mehr verkrampft, graben sich nicht mehr schmerzhaft in meine Seiten. „Ich liebe dich, Audrey. Verzeih mir, ich wusste nicht, was ich tat", murmle ich entschuldigend, sie hebt nicht einmal den Kopf, verharrt auf meinem Schoß und schweigt. „Ich liebe dich", wiederhole ich eindringlich, „Egal was ich vorhin gesagt habe. Ich liebe dich, so wie du bist, mit deiner Vergangenheit. Und das werde ich den Rest meines Lebens, Kleines." Innerlich bete ich, sehne mich nach einem versöhnlichen Zeichen ihrerseits. Doch sie hockt nur da, bringt kein Wort heraus und rührt sich nicht.

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Alle, die gestrn so böse mit mir waren - das ist der zweite Teil dessen, was eure Kommentare in meinem Köpfchen angeregt haben - Zlatan liebt Audrey wirklich, er begreift, dass er sich falsch verhalten hat. Und er will es wieder gut machen.

Audreys Ausbruch kam überraschend, war brutal, aber es ist eben Ausdruck ihres Schmerzes, den sie empfindet, wenn der Mann, den sie über alles liebt, sie zurückweist, nachdem er erfahren hat, was es mit ihrer Geschichte wirklich auf sich hat.

Wird sie sich beruhigen und ihm zuhören? Er gibt sich ja wirklich Mühe.

Seid ihr jetzt wieder lieb mit mir? Wahrscheinlich noch nicht so ganz, wa? ^^ Verständlich, war ja kein so nettes Kapitel. Sehr emotional, ich weiß. Gehört bei den beiden dazu...

Ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr über das Pitel denkt, wie es euch gefallen hat und was ihr glaubt, wie es weitergeht. <3

#TeamZlaudrey <3

Fühlt euch umarmt,

eure Mercy aka Floraly <3

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