IBRAKADABRA - Liebe, Stolz...

By Floraly89

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Eine zufällige erste Begegnung, die dein ganzes Leben verändert. Ein paar Augen, die direkt in deine Seele b... More

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By Floraly89

Hey meine Lieben, es geht weiter : ) Ob Zlatan noch rechtzeitig zu Audrey in die Wohnung gelangt? Gucken wir mal... Viel Spaß!

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# Audrey #

Die Schnitte sind zwar recht tief, aber sie werden mich nicht umbringen. Und sie verschaffen mir auch nicht den von mir erhofften Effekt. Ist mein Körper schon so abgestumpft, dass nicht mal das diesen Kreislauf des Grauens unterbrechen kann? Die Zähne zusammenbeißend drücke ich mit dem Zeigefinger der rechten Hand in die Schnitte, aber mein Herz beruhigt sich nicht, trotz des kaum noch auszuhaltenden Ziehens in meinem Unterarm, welches sich ausbreitet. „Sessa!" Er ist noch da. Urplötzlich beginnt mein Herz wie wahnsinnig zu schlagen. Es kennt das Mittel gegen meine in Flammen aufgehende Seele, gegen meinen Zerfall. Aber ich kann nicht. Ich kann ihm das nicht antun. Dabei sehne ich mich so nach ihm. In dieser Sekunde wird mir bewusst, wie unfassbar schwer mein Herz sich anfühlt, seit ich ihn aus meinem Leben ausgesperrt habe. Meinen Schweden. Meinen Zlatan. Schluchzend schlage ich wieder mit meinem Hinterkopf gegen die Wand. Es dröhnt tief drinnen in meinem Schädel und bringt alles nur noch mehr durcheinander. Ich vermisse dich, denke ich und schließe die Augen. Ich vermisse dich, Zlatan.

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# Zlatan #

„Audrey! Verdammt, mach die scheiß Tür auf!", schreie ich und schlage wieder gegen das Holz. Hinter der Tür höre ich wieder diese dumpfen Schläge, von denen ich nicht weiß, woher sie stammen. Ich drehe noch durch vor Sorge um meine Kleine. Sie hat mich vorhin beinah über den Haufen gerannt. Aufgelöst, weinend und verzweifelt. Ich hatte nur die Hälfte dessen gehört, was ihre scheinbare Kollegin gegen sie losgelassen hatte und konnte es nicht fassen. Aber Audrey war zu schnell für mein kaputtes Knie und verschwand, bevor ich sie auf mich aufmerksam machen konnte. Jetzt stehe ich hier, weiß, dass sie in ihrer Wohnung ist – und dass es ihr nicht gut geht. Das höre ich ganz deutlich.

„Bitte, Kleines. Mach die Tür auf", versuche ich es noch einmal – ich werde nicht gehen, bis ich sie gesehen habe und weiß, dass sie sich nichts antut. Es ist still. Viel zu still. Ich will erneut hart gegen die Tür hämmern, als Audreys zerbrechliche Stimme durch die schwere Holztür zu mir dringt. „Zlatan? Bist du noch da?" „Ja, Kleines, ich bin hier", antworte ich so ruhig wie möglich und lege meine Handfläche flach auf die Tür, als könnte sie meine Nähe dann spüren. „Du solltest gehen, es hat sich nichts verändert, okay? Ich bin genauso kaputt wie davor. Verschwende deine Zeit nicht mit mir", schluchzt sie und wieder folgt dieses dumpfe Geräusch. Mein Herz kaspert in meiner Brust herum und zwingt mich irgendetwas zu tun, zu sagen. „Bitte mach auf, sessa", flehe ich sie an und bete. Es dauert ewig, doch irgendwann schwingt die Tür einen kleinen Spalt auf, langsam und mit einem lauten Quietschen. Mein Herz macht einen großen Satz, dennoch stecke ich vorsichtig meinen Kopf durch den Spalt, um Audrey nicht auch noch die Tür vor den Kopf zu knallen. Fast wie erwartet, sitzt sie direkt hinter der Tür, sodass diese sich gar nicht vollständig öffnen lässt. In dem schummrigen Licht ihres Flurs erkenne ich Scherben, Blut und eine Pfütze auf dem Dielenboden.

Ich muss einen großen Schritt machen, um über sie hinüberzusteigen – was mit meinem Knie einer artistischen Einlage gleicht, dann stehe ich in ihrem Flur. „Ach Kleines", murmle ich, gehe in die Hocke und will ihren linken Arm begutachten, der genau wie ihre Hand, voller Blut ist. Doch sie vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzt laut: „Ich wollte das nicht! Diese Cynthia, sie hat mich wie eine Lügnerin hingestellt! Ich wollte das alles nicht! Wirklich!" Sie lallt stark dabei und ihr ganzer Körper wird geschüttelt. „Ich weiß", flüstere ich sanft, ziehe vorsichtig ihre linke Hand hervor und erkenne, dass die Schnitte zwar tief, aber nicht lebensbedrohlich sind. „Komm", meine ich so ruhig wie möglich und versuche sie zum Aufstehen zu bewegen. „Ich kann nicht", jammert sie, vermeidet den Blickkontakt mit mir. „Wieso? Komm, wir müssen das sauber machen und verbinden", erkläre ich ihr wie einem kleinen Kind. „Mir ist so schlecht", antwortet sie mir und nun sehe ich auch, wie blass sie ist und vermute, dass sie ihren Schmerz erst mit dem Alkohol betäuben wollte, nach welchem es hier riecht. Wie früher. „Okay, ich helfe dir, ja?", frage ich vorsichtshalber. Doch Audrey wehrt sich nicht, als ich sie unter den Achseln packe und auf die Füße stelle. Ich lehne sie gegen die Wand, bis ich sie so im Arm halt, dass sie nicht mehr stürzen kann. Eigentlich trage ich sie ins Bad, ihre Füße machen nicht mehr mit. Dort angekommen setze ich sie auf dem gefliesten Boden ab, auf dem Badewannenrand ist mir das zu gefährlich, da fällt sie nur runter. „Schön wach bleiben, ja und drück das hier drauf", bitte ich sie und lege ein sauberes Handtuch auf ihre Wunden, das ich schnell aus dem Schrank gefischt habe. Ich will gerade ein weiteres herausholen, um es mit Wasser zu befeuchten, um ihre Wunden zu reinigen, da beginnt sie zu würgen. Verflucht! Bevor es zu spät ist, befördere ich ihren angegriffenen Körper zum Klo. Dass wir uns so wiedersehen, denke ich, während ich ihre langen, braunen Haare halte und sie sich sprichwörtlich die Seele aus dem Leib kotzt. Sie tut mir leid, es schmerzt mich, sie so zu sehen. Irgendwann ist es vorbei. Sie lehnt den Oberkörper ächzend zurück, ich wische ihr den Mund ab, klappe den Toilettendeckel zu und spüle. „Geht's wieder?", will ich wissen und sie nickt leicht. Also schiebe ich sie wieder an die vorherige Stelle, wo sie sich an die Badewanne lehnen kann und kümmere mich um die Schnitte. Sie weint stumm dabei, leistet aber keine Gegenwehr. Vermutlich hat sie überhaupt keine Kraft mehr dafür.

Es dauert, bis ich fertig bin – sie ist diejenige von uns, die Medizin studiert hat, ich klebe ständig meine Finger mit an ihren Verband und fluche genervt über meine ungeschickten Hände. Anschließend bringe ich sie dazu, sich die Zähne zu putzen und danach mache ich kurzen Prozess und bringe sie in Bett. „Ich will aber nicht in den vollgesifften Klamotten schlafen!", heult sie plötzlich, ich seufze. Es kostet mich Überwindung, ihr die Kleider abzustreifen, ihr Körper erinnert mich an die kostbare Nähe, die wir miteinander geteilt haben. Ich versuche nicht hinzusehen, komme aber nicht umhin zu bemerken, dass ihre Kurven wieder voller sind und sie scheinbar in der letzten Zeit endlich wieder zugenommen hat. In Unterwäsche liegt sie vor mir, mit halbgeschlossenen Augen, als sie zudecke. Als ich mich zum Gehen wende, um ihre Klamotten in die Waschmaschine zu stecken und das Chaos im Flur zu beseitigen, beginnt sie zu wimmern: „Zlatan, geh nicht weg! Bitte!"

Ich glaube, mein Herz zerreißt es fast. Diese Worte, aus ihrem Mund. Nach allem, was passiert ist. Auch wenn sie betrunken ist und scheinbar völlig am Ende, wie oft habe ich mir vorgestellt, dass sie das noch einmal zu mir sagen würde, wie oft habe ich es mir herbeigesehnt. Langsam drehe ich mich zu ihr um. „Ich bin in der Nähe, ich gehe nicht weg. Versprochen. Ich bin gleich wieder hier, aber lass mich schnell das im Flur aufwischen", sage ich und streiche ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. Dabei legt sie ihre Hand auf meine und seufzt. Ihre Hand ist kühl, aber mich durchfährt ihre Berührung dennoch wie ein Blitzschlag. „Geh nicht weg", wispert sie, wobei ihr die Augen zufallen. Sacht ziehe ich meine Hand zurück, betrachte sie noch einen Augenblick, um sicherzugehen, dass sie ruhig liegt. Als ich mich davon überzeugt habe, stopfe ich ihre besudelten Kleider in die Waschmaschine, kehre die Scherben im Flur auf und wische. Ich beeile mich, wie ich es Audrey versprochen habe.

Kaum bin ich damit fertig, höre ich ihre Stimme. „Zlatan?", krächzt sie und ich kehre ins Schlafzimmer zurück. „Ich bin hier", reagiere ich schnell, setze mich auf ihre Bettkante und streichle ihr über den Handrücken. „Hmmm, du bist hier", erwidert sie leise und hebt den Blick. Es ist das erste Mal, dass sie mich ansieht. Ihre atemberaubenden grünblauen Augen wirken müde und wieder so unergründlich wie der Ozean. „Schlaf ein bisschen", schlage ich vor, doch sie schüttelt den Kopf. „Nein, dann habe ich Angst, dass du wieder verschwunden bist, wenn ich aufwache und ich nur geträumt habe", gibt sie undeutlich zurück und ich muss schmunzeln. „Ich vermisse dich", fügt sie hinzu und mehrere große Tränen rollen über ihre Wangen, was mich tief in meinem Herzen trifft. Immer und immer wieder sehe ich sie so traurig. So viel Leid, wie sie ertragen muss, ist zu viel für einen Menschen allein. Es ist nicht fair. „Bleib bei mir", meint sie nun, versucht meine Hand zu umfassen, wofür ihr allerdings die Kraft zu fehlen scheint. In meinem Kopf überschlägt sich alles. Ist es ein ehrlicher Wunsch, den sie da äußert, oder ist es nur der Wodka, der ihre Zunge löst und ihr das Gefühl vermittelt, dass sie nur nicht allein sein will? Noch immer habe ich nichts gesagt, was sie zu bemerken scheint. „Zlatan, bitte. Du hast mir so gefehlt", setzt sie wieder an, sie klingt komischerweise schon wieder etwas klarer. Ich zögere. Obwohl mein Herz sich schon längst entschieden hat. Es will diese Frau, es will bei ihr sein, ich will bei ihr sein, sie im Arm halten, sie beschützen und alles für sie tun. An meinen Gefühlen hat sich tatsächlich nie etwas geändert. „Audrey, ich weiß nicht, ob das gut ist", entgegne ich trotzdem unsicher. Was, wenn sie ihre Meinung morgen früh wieder ändert und ich wieder vor dem Nichts stehe? „Du bist das Einzige, was wirklich jemals gut für mich war in meinem Leben, seit ich alles verloren habe", erwidert sie gedankenverloren und dreht sich auf den Rücken, lässt meine Hand dabei nicht los. Ihre Worte sind wie flüssiges Gold, das sich seinen Weg durch meine Adern bahnt und mich von innen heraus mit einer unbeschreiblichen Wärme erfüllt. Vermutlich kann sie meine Zerrissenheit erkennen, denn dann sagt sie leise: „Lass uns über alles reden, aber nicht heute Nacht. Ich kann nicht mehr. Aber wir werden über alles reden." Sie verfällt in diesen typischen Singsang, den Menschen von sich geben, wenn sie sehr müde, und kurz vorm Einschlafen sind. Es ist keine rationale Entscheidung, die ich treffe, es ist eine, die aus dem Innersten meines Herzens und meiner Seele kommt. Ich erhebe mich, gehe kurz ins Bad, entledige mich danach meiner Jeans und meines Shirts und rutsche schließlich neben sie. Wieder fällt mir auf, wie klein ihr Bett ist.

Doch heute genieße ich diese Tatsache noch mehr als damals. Audrey dreht sich sofort zu mir um, schmiegt sich an mich und schiebt ihre Hand auf meinen nackten Bauch. Gott, wie sehr mir das gefehlt hat. Mit einem Lächeln auf den Lippen drücke ich ihr einen Kuss auf den Scheitel, ich kann nicht anders. „Bleib bei mir", murmelt sie schon fast im Halbschlaf, ich lege meinen Arm um sie und ziehe sie eng an mich. Es stimmt, wir müssen über vieles reden, aber im Moment bin ich nur erleichtert, dass sie bei mir ist, lebt und scheinbar bereit ist, mich wieder in ihr Leben zu lassen. Womit sie mir eine solche Leichtigkeit verleiht, es ist, als würde ich schweben. Ich lausche ihren regelmäßigen Atemzügen und weiß – egal, was auch noch kommen wird, egal was – dieses Mal werde ich sie festhalten. Dieses Mal werde ich sie beschützen – für immer.

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Ist er doch ihr Retter? Ist er etwa doch der Einzige, der ihr wirklich helfen kann?

Aber auf jeden Fall hat er sich um sie gekümmert... Bleibt die Frage, wie viel Wahrheit steckt in Audreys Aussagen? Wie viel spricht da der Alkohol, wie viel ist Sehnsucht?

Was denkt ihr? Wie wird es weitergehen bei den beiden?

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen?

Habt einen wunderschönen Sonntag,

alles Liebe,

eure Floraly <3

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