IBRAKADABRA - Liebe, Stolz...

By Floraly89

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Eine zufällige erste Begegnung, die dein ganzes Leben verändert. Ein paar Augen, die direkt in deine Seele b... More

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By Floraly89

So. Ihr wollt wissen, wie es weiter geht?! Na dann hopp hopp und anfangen zu lesen ^^

Viel Spaß ❤

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# Audrey #

Die Spieler bekomme ich nicht mehr zu Gesicht, aber ich kann sie deutlich aus der Kabine hören. Auch Zlatan verschwindet dorthin und ich versuche mich ein wenig aufzuwärmen. Leider reicht die kurze Zeit dafür nicht aus und so lasse ich mich knapp zehn Minuten später fröstelnd wieder auf meinem Sitz nieder. Herr Ibrahimovic kennt mich wohl mittlerweile doch besser, als ich es mir eingestehen will und drückt mir wortlos eine Decke vom PSG in die Hand, nachdem er sich wieder zu uns gesellt hat. Ich murmle ein verlegenes Dankeschön und hadere mit meinem eigenen Verhalten. Seine Wirkung auf mich ist ungebrochen, der Bann, den er auf mich ausübt. Meine fehlende Konsequenz ihm gegenüber ärgert mich sehr, denn ich könnte zeitgleich zwei Dinge tun – ihm eine scheuern für das, was er aus mir gemacht hat und ihn an mich ziehen und küssen. Es hat sich nichts verändert seit Schweden, rein gar nichts.

Und das, obwohl er und seine Wirkung auf mich, mich zu einem solchen Wrack haben werden lassen. Die grausamen Bilder, die Erinnerungen kriechen nur deshalb in einer solchen Intensität aus der Ecke, in die ich sie verbannt hatte, weil mein Herz wieder zu fühlen begann. Für Zlatan. Ich empfinde etwas für ihn, es fühlte sich so besonders, so einzigartig an – nicht nach einem Flirt oder einer kurzen Affäre. Er war zwar in der Lage mich zu beruhigen, doch nur weil ich diese Gefühle zuließ, gelang es meiner Vergangenheit wieder die Kontrolle über mich zu erlangen. Als er sich dann, wie von mir vorhergesagt, von mir abwendete und zu seiner Frau zurückkehrte, stürzte ich vollends zurück in das endlose Schwarz, in meinen Abgrund und werde von nun an heftiger denn je gequält von meiner eigenen Geschichte, von Selbstzweifeln, von Trauer und dem sich immer wieder aufdrängenden Wunsch – dass es doch endlich vorbei sei. Alles nur, weil dieser Mann in mein Leben trat und mir das Gefühl gab, es gäbe eine Chance – für mich, für uns, für ein normales Leben mit einem Menschen an meiner Seite, der mir so viel bedeutet. Es gab keine. Jetzt steht es schlechter um mich als jemals zuvor und ich mobilisiere jeden Tag mehr meiner allerletzten Kraftreserven, um nicht unterzugehen. Wie lange das noch gut geht, ist mehr als fraglich.

Mit unscharfem Blick starre ich auf den Hinterkopf des Spielers vor mir und bekomme von der zweiten Halbzeit noch weniger mit als von der ersten. Der starke Druck an meinem Oberschenkel reißt mich aus meinen Gedanken und ich blicke hoch – unfreiwillig sehe ich meinem persönlichen Untergang nun doch in die Augen. „Wenn du immer so unaufmerksam bist, verpasst du noch mal, wenn wirklich was passiert. Das Spiel ist vorbei, los Frau Doktor!", grinst er mich an und ich erhebe mich mit wackeligen Knien. Ratlos stehe ich wenig später auf dem Gang und warte darauf, dass Dr. Dardys sich endlich von seinen Kollegen losreißen kann. Die Tür zum Besprechungszimmer steht zwar offen, aber die Gespräche über deren Kinder und Enkel muss ich wirklich nicht haben. Schlimm genug, dass ich locker selbst die Tochter eines der Herren sein könnte.

Wenig erfreut stelle ich fest, dass Zlatan mit einem breiten Grinsen auf mich zukommt. „Banana?", fragt er und drückt mir ernsthaft die Banane in die Hand. „Drehst du jetzt komplett durch?", erwidere ich trocken. „Hey, ein bisschen besser könntest du aber gelaunt sein! Wir haben gewonnen!" „Toll, yayy", meine ich gleichgültig und wedle wie blöd mit der Banane vor seiner Nase rum. Ich kann ihm dabei aber nicht in die Augen sehen, das hier ist nur Show – um ihm nicht zu offenbaren, wie mies es mir geht. Aber Zlatan ist in seiner Euphorie kaum zu bremsen und wuschelt mir durch die Haare, was ich mit einem säuerlichen Schnauben beantworte. „Zlatan! Ärger die Frau Doktor nicht, sonst ist sie gleich wieder weg!", ertönt eine mir fremde Stimme hinter mir. Verwirrt drehe ich mich um. Der Typ ist klein, hat blaue Augen und ich habe seinen Namen natürlich vergessen. Irgendwas mit V? „Keine Angst, sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen!", lacht Ibra hinter mir und klopft mir auf die Schulter. Was soll das? „Schon klar", schmunzelt der Kollege von Zlatan und zwinkert. Okay, was ist hier los? Hat Zlatan seine Klappe etwa doch nicht halten können? Der abgebrochene Gartenzwerg reicht mir die Hand. „Marco Verratti", stellt er sich freundlich vor. Ich erwidere das Lächeln unsicher und schüttle seine Hand. Kurz danach bin ich dann tatsächlich doch froh darüber, dass Zlatan hinter mir steht. Mit einem Mal scheinen alle Spieler sich entschieden zu haben sich auf den Nachhauseweg zu machen, aber sich vorher unbedingt noch mit mir bekannt machen zu müssen. Es folgen gefühlt 50 Hände, die ich schütteln muss und unglaublich viele doofe Sprüche. Na das kann ja heiter werden.

Ein wenig erschöpft stoße ich mit dem Rücken gegen Zlatans Brust, der ja immer noch hinter mir steht. Erschrocken trete ich einen Schritt vor und drehe mich zu mich um. „Worauf wartest du eigentlich, Audrey?" „Auf Dr. Dardys, er wollte mich zu Hause absetzen", erwidere ich müde. „Da kannst du lange warten, das ist hier meist ein ziemliches Kaffeekränzchen, an deiner Stelle würde ich mir einen Stuhl nehmen", sagt er mit einem Zwinkern. Oh nein, auch das noch! Seufzend starre ich die Tür des Besprechungszimmers an. „Na dann fahr ich eben mit der Métro." Kurzerhand klopfe ich an der Tür, alle Köpfe drehen sich in meine Richtung. „Monsieur, ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt gehe", verabschiede ich mich ein wenig unsicher von meinem Chef. Er nickt. „Genießen Sie Ihren freien Tag morgen, bis Montag!" Ich winke in die Runde, alle erheben brav die Hand oder nicken mir zu, ich bin erlöst und kann nach Hause.

Ich folge Zlatan unauffällig nach draußen, weil ich mich sonst sicherlich verlaufen hätte. Es hat wieder angefangen zu schneien. Missmutig schaue ich mich um. Ich habe natürlich keine Ahnung, wo hier die nächste Metrostation ist. „Komm, ich fahr dich schnell", schlägt Zlatan vor und in Anbetracht der Kälte und der Tatsache, dass ich ziemlich durchgefroren bin, nicke ich. Was soll schon passieren? Merkwürdiger als es jetzt schon ist, kann es zwischen uns beiden gar nicht mehr werden.

Schweigend starre ich durch die getönte Scheibe und versuche mich darauf zu konzentrieren, dass ich jetzt Feierabend habe. „Wusstest du wirklich nichts davon, dass Dr. Dardys mich mitbringt?", frage ich später argwöhnisch. „Nein. Das ist seine Sache. Eine Zeit lang hat er diesen Noah dabei gehabt. Das klappte aber nicht. Wir kamen nicht mit ihm zurecht. Du wirst da bessere Karten haben bei den Jungs", antwortet er lächelnd. „Wieso das denn bitte?", murre ich mit gekräuseltem Nasenrücken. „Ganz einfach, weil du Charakter hast. Du sagt nicht immer Ja und Amen, bist aber sehr gründlich und freundlich. Außerdem werden alle versuchen, dich zur ‚Freundin' zu haben; der Doc kann nämlich manchmal ganz schön unleidlich werden." Aha. „Und wenn doch mal einer quer schießt, kümmer ich mich drum", fügt er grinsend hinzu und ich möchte ihm schon wieder eine scheuern. „Misch dich da nicht ein", fauche ich gereizt und sehe wieder aus dem Fenster. Endlich kommen wir an meinem Haus an, Zlatan parkt den Wagen und wir steigen aus. „Danke", murmle ich und wende mich ohne weiteren Abschied meiner Haustür zu. Verwirrt stelle ich fest, dass er mir in den Hausflur folgt. „Was denn noch?", nörgle ich und fixiere ihn bitter. „Geh hoch, nicht hier", meint er gelassen und ich gehorche – aber auch nur, weil ich mich nach meiner Jogginghose und meinem Kuschelpulli sehne. Genervt schließe ich kurz darauf meine Wohnungstür auf und entledige mich meiner Schuhe und meines Mantels. „Was willst du denn noch?", maule ich, als ich sehe, dass er es mir gleich tut. Schnell verschwinde ich im Schlafzimmer, ziehe mich um und trete in meinen gemütlichen Klamotten in Wohnzimmer, wo Zlatan schon auf der Couch sitzt und scheinbar den Rosé aus meinem Kühlschrank geholt hat. Mit stechendem Blick setze ich mich neben ihn. „Was soll das hier? Wir haben uns nichts mehr zu sagen!", meckere ich und er erträgt es mit Fassung. Anstatt mir zu antworten, gießt er Wein ein und drückt mir das Glas in die Hand.

„Wieso denkst du, dass ich dich nicht mehr mag?", bricht er wenig später sein Schweigen. „Hä? Wie kommst du bitte darauf?!", gifte ich ihn an. Das habe ich ihn nie wissen lassen, dass diese Tatsache so sehr an mir nagt! Wie kommt er da jetzt drauf?! „Das hast du selbst gesagt." Vehement schüttle ich den Kopf. „Ich weiß ja nicht, was du geträumt hast – aber wann soll ich das gesagt haben?! Ich hab schon verstanden, was du dir dabei gedacht hast. Mehr Erklärungen brauche ich nicht!" Ich klinge so, wie ich mich fühle – verletzt. Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Amüsiert zieht er die Augenbrauen hoch. „Ich habe geträumt? Na wohl eher, dass du dich nicht mehr erinnerst." „Was redest du da für Stuss?!", motze ich weiter und kann mir partout nicht erklären, wo er diese Behauptung hernimmt. Ja, es ist wahr, aber er kann das nicht wissen! „Du erinnerst dich wirklich nicht oder?" „Woran denn?", meine ich mit verschränkten Armen und glühenden Wangen. Er bringt mich schon wieder total auf die Palme.

„Du hast mich angerufen, du warst ziemlich durch und glaub ich hackevoll. Da hast du mich das gefragt, wieso ich dich nicht mehr mögen würde", erklärt er und legt seine Hand auf mein Knie. Sofort schiebe ich sie weg und starre ihn entsetzt an. Was habe ich?! „Niemals", knurre ich und trinke einen großen Schluck Wein. Das habe ich nicht gemacht! Das ist ja so peinlich und erbärmlich! Das habe ich sicher nicht getan! Er scheint meinen Zweifel zu bemerken und zückt sein Smartphone, tippt etwas darauf herum und hält es mir dann unter die Nase. Tatsache. Eingehender Anruf, meine Nummer und das erst vor knapp eineinhalb Wochen . WAS?! Verwirrt schnappe ich mir mein eigenes Handy und suche in meiner Anrufliste nach dem entsprechenden Datum. Geschockt stelle ich fest, dass ich Zlatan tatsächlich angerufen habe. Mir schießt das Blut in die Wangen, meine Hände kribbeln und mir wird schlecht. Bitte nicht. Warum habe ich das getan?

„Glaubst du mir jetzt?", gluckst der Blödmann neben mir und ich verspüre erneut den Drang ihm eine zu knallen. Mürrisch rutsche ich an die andere Ecke der Couch und funkle ihn böse an. „Das heißt gar nichts." Belustigt beobachtet er mich und meint dann: „Aha, wieso bitte nicht?" „Du kannst ja jetzt alles behaupten, wenn ich mich eh nicht erinnern kann. Also lass stecken", pampe ich ihn mit roten Wangen an. Mir ist das sehr unangenehm und ich fürchte sogar, dass er die Wahrheit sagt. Das würde im Moment einfach zu mir passen. Solch eine unüberlegte Aktion, im Vollrausch. „Wenigstens redest du mal mit mir", antwortet er leise und sein Blick verändert sich. Schnell wende ich mich ab, das wird mir zu intensiv. „Audrey, das, was passiert ist – naja, es tut mir leid. Es war nicht geplant, okay?" Mich durchfährt ein stechender Schmerz, direkt dort, wo mein Herz sitzen muss. Nein, bitte, lass es. Erklär es mir nicht auch noch, was dich zu deiner Frau zurückgetrieben hat. Ich weiß es doch schon. Es fällt mir schwer zu schlucken und das Blut beginnt in meinen Ohren zu rauschen. „Sie ist die Mutter meiner Kinder. Allein den beiden zuliebe, musste ich es tun", redet er weiter und legt wieder eine Hand auf mein Knie. Wie erstarrt bleibt mein Blick daran hängen. Dass er es wagt, mich auch noch anzutatschen! Nach all dem und während er dabei ist, es noch schlimmer zu machen, obwohl das eigentlich schon nicht mehr möglich ist. „Verstehst du das?" Erwartet er wirklich eine Antwort darauf? „Audrey, ich wollte dich da nicht mit reinziehen. In dieses Chaos." In mir baut sich diese unbändige Wut auf. Diese Wut, die einer meiner Sargnägel ist. Heftig hämmert mein schwaches Herz und stottert. Mir wird schwummrig von diesem Gefühl, das ich zu lange mit mir selbst habe kämpfen lassen. „Audrey, hörst du mir zu?", fragt er unsicher und drückt kurz meinen Oberschenkel. Seine Berührung scheint sich durch den Stoff meiner Hose zu brennen und bereitet mir unerträgliche Schmerzen.

Wie angestochen springe ich auf und zittere vor Zorn. „Fass. Mich. Nicht. An!", stoße ich atemlos hervor. „Audrey, bitte", meint er sanft und erhebt sich. „Bleib, wo du bist!", fauche ich und hebe abwehrend die Hände. Mein Körper gehorcht mir schon wieder nicht mehr. Mein jagendes Herz könnte gleich aufgeben und der Schwindel setzt schleichend ein. Nicht schon wieder, bitte. Mittlerweile übernimmt die Panik jedes Mal die Kontrolle, wenn ich mich aufrege, mit meiner Vergangenheit oder auch mit meinen Gefühlen konfrontiert werde. Und Zlatan und mich verbinden viele Gefühle. Viel zu viele. „Lass mich doch ausreden!", bittet er mich und streckt seine Hand nach mir aus. „Geh. Bitte", japse ich und versuche tief durchzuatmen. Meine Kehle wird trocken und scheint sich zu verengen. „Du hast mich benutzt! Was erzählst du mir das jetzt?! Willst du dich rechtfertigen oder mich endgültig umbringen?! Lass es einfach und hau ab!", kreische ich, als er meine Handgelenke packt und mich fest ansieht. „Lass mich los!", geifere ich wutentbrannt und kämpfe gegen ihn an. „Sieh mich doch mal an und hör mir zu!", brüllt er zurück und lässt nicht los. „Ich hasse dich!", schreie ich voller Verzweiflung und schmecke die ersten salzigen Tränen auf meinen Lippen. Entfesselt von seiner Nähe brechen so viele Emotionen aus mir heraus. „Was redest du da für einen Schwachsinn?", knurrt er aufgebracht und sein Griff löst sich. „Raus! Verschwinde! Ich will mir nicht anhören müssen, wie glücklich du jetzt bist! Es interessiert mich nicht! DU interessierst mich nicht!" All meine Wut schreie ich heraus und knalle ihm diese Worte an den Kopf. „Schau dich doch mal an! Seit wann geht das so?! Seit wann schläfst du so wenig, isst nichts mehr und hast dich aufgegeben?!", kontert er lautstark und fuchtelt wild mit seinen Händen vor meiner Nase herum. „Ich schlafe schlecht, ja! Ich esse vielleicht zu wenig, na und?! Aber ich bin noch hier!", gebe ich patzig zurück und reibe mir meine schmerzenden Handgelenke. Ich bemerke nicht, wie der Ärmel meines Pullovers hochrutscht.

Plötzlich packt Zlatan mein linkes Handgelenk. „WAS IST DAS?!", brummt er, seine Stimme bebt vor Aufregung. Sein Griff brennt auf den Schnitten, die nur schlecht heilen wollen. Entsetzt schaue ich auf meinen Arm, dann wieder zu ihm. DAS sollte er nie erfahren! Niemals. „WAS ist DAS?", wiederholt er mit bösem Unterton. Mein Körper beginnt unkontrolliert zu zittern, die Tränen laufen ungehindert über meine glühenden Wangen. „Lass mich los", jammere ich weinend und versuche mich seinem Griff zu entziehen. „Wieso tust du das?! Wieso verletzt du dich selbst? Audrey! Spinnst du?!", gibt er mit einem harten Glimmen in den Augen zurück. Ich kann ihm nicht antworten und wimmere schmerzerfüllt und werde fast erdrückt von dieser Demütigung. „Lass mich!", schluchze ich tränenerstickt und sinke auf die Knie. Doch er umklammert fest mein Handgelenk und bleibt stehen. „Steh auf und antworte mir!", donnert seine tiefe Stimme im Raum und ich atme schwer. „Steh auf! Ich erwarte eine Erklärung!", hallt seine Stimme laut in meinen Ohren wider und ich keuche auf, weil er den Druck erhöht und seine Finger sich in die frisch heilenden Wunden bohren. Stöhnend, vom Schmerz gepeinigt, schweige ich und schluchze. Mit einem harten Ruck reißt er mich auf die Füße, mir entfährt nur ein kurzer Aufschrei. „Erklär mir das!", schnauzt er mich an. „Was soll ich dir erklären! Es interessiert niemanden! Tu doch nicht so!", jammere ich und starre zu Boden. „Du hast mir versprochen, dass du dir nichts antust!", erwidert er hart. Gehetzt hebe ich meinen Blick, beiße mir auf die Unterlippe und meine dann kalt: „Du hast mir versprochen, dass du mich nicht stehen lässt, wegen dem, was war. Erzähl mir also nicht, ich hätte ein Versprechen gebrochen. Du bist keinen Deut besser." In seinen Augen steht noch immer der Zorn, doch er vermischt sich mit der mir bekannten Sorge und es wird mir unmöglich ihn noch länger anzusehen. „Das kannst du nicht vergleichen", sagt er mit einem bitteren Tonfall. „So? Kann ich nicht?", erzürnt fixiere ich ihn mit einem eiskalten Blick, „so kann ich die ganze Scheiße vielleicht wenigstens irgendwann beenden, die du mir eingebrockt hast!" „Ich?! Willst du mir die Schuld daran geben?! Ernsthaft?", stammelt er und lässt mich endlich los. „Nein, aber ich muss mich nicht ausgerechnet vor dir rechtfertigen!" „Wenn du mir zugehört hättest, wüsstest du, wie falsch du liegst", murmelt er und setzt sich auf die Couch. „Wieso verschwindest du nicht endlich?", frage ich ihn mit meinem schmerzenden Herzen und starre ihn an. „Weil ich mit dir reden werde. Egal, ob du das willst oder nicht. Ich werde nicht zulassen, dass du weiter so mit dir umspringst – du hast nämlich überhaupt nichts verstanden", erwidert er leise und sieht mir direkt ins Gesicht. Mir stockt kurz der Atem. Dieser Blick. Er ist noch immer so fesselnd und atemberaubend wie bei unserer ersten Begegnung. Wie beim allerersten Mal.

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Uuuhhh... Die beiden streiten wieder. Besser als Funkstille oder vergeudete Lebenszeit?

Nun gut. Er will ihr was sagen. Was das ist und ob sie ihn anhören oder doch noch rausschmeißen wird, erfahrt ihr in zwei Tagen 😄 Aber: Denkt ihr, dass er etwas sagen könnte, was Audrey besänftigt?

In diesem Sinne wünscht euch die verrückte Cliffhangertante jetzt einen schönen Fußballsonntag (SCHLAAAAND :D)!

Knutscha,

Eure Floraly ❤

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