IBRAKADABRA - Liebe, Stolz...

By Floraly89

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Eine zufällige erste Begegnung, die dein ganzes Leben verändert. Ein paar Augen, die direkt in deine Seele b... More

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INFO

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By Floraly89

Hey ihr Süßen, weiter gehts!
Zlatans Sichtweise ist vielleicht auch mal interessant, ne?!
Ich hoffe wirklich, dass euch das Kapitel gefällt...❤

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# Zlatan #

Draußen empfängt mich ein für Paris ungewöhnlich herber Winter. Große Schneeflocken und die Straßen sind bedeckt mit der weißen Pracht, die ich aus meiner Heimat so gut kenne und liebe. Bevor ich in meinen Wagen einsteigen kann, ruft meine Exfrau an. Noch immer habe ich nicht wirklich verstanden, dass wir uns nach so vielen Jahren getrennt haben.
Am Telefon fragt sie mich zickig, wann ich endlich die Kinder holen würde, sie müsse zu einem Termin. Ich versichere ihr, dass ich gleich da sein werde. Während Helena mir noch einen Vortrag über Pünktlichkeit hält, erkenne ich die junge Ärztin, die mich behandelt hat. Sie steht vor der abgesperrten Metro und ihr Gesicht zuckt mehrmals kurz. Als sie mich sieht, schaut sie sofort wieder weg. Als sie ihre Hände vors Gesicht hält und sich leicht nach vorn beugt, weiß ich, dass sie weint. Unsere Blicke treffen sich noch einmal, dann dreht sie sich um und läuft in dem Schnee davon.

Ich war unfair zu ihr. Sie hat das gut gemacht. Hat sich sehr professionell verhalten und ich war nicht wirklich nett zu ihr.
Doch unsere erste Begegnung hat mich durcheinander gebracht. Wie sie da so vor mir stand, mich angesehen hat.
Diese faszinierend grünblauen Augen, die mit jeder ihrer Bewegungen die Farbe zu ändern scheinen. Dieser Moment, in dem ich mich fragte, ob es Schicksal ist, dass ich diese Frau ausgerechnet jetzt treffe. Jetzt, wo mein Leben so aus den Fugen geraten ist.
Als sie dann heute wieder vor mir stand, war ich mehr als überrascht. Ich dachte, ich sehe sie nie wieder. Dass es einer dieser einmaligen Zufälle gewesen sein musste, dem man den Rest seines Lebens hinterher trauert - weil man sich nicht getraut hat, sie nach ihrem Namen zu fragen - denn auch ich habe geschwiegen.
Doch da stand sie wieder. Audrey. Sie kommt aus Deutschland. Ich hätte das nicht geahnt, ihr Französisch ist lupenrein. Mit Pariser Akzent. So als wäre sie hier aufgewachsen.
Nur um meine eigene Unsicherheit zu überspielen, war ich so unfreundlich zu ihr. Diese Unsicherheit kenne ich nicht von mir, doch Audreys bloße Anwesenheit reicht aus, um mich nicht wie der erfolgreiche, gut bezahlte Stürmerstar zu fühlen, der vor nichts und niemandem Angst hat. Bei ihr fühle ich mich angreifbar, zerbrechlich und das macht mir Angst.
Ich kann ein solches Chaos nicht auch noch gebrauchen. Die Trennung von meiner Frau und der Streit um die Kinder, zerren bereits massiv an meinen Nerven.

Ich setze mich in meinen Wagen und fahre zur neuen Wohnung meiner Ex. Dort angekommen, öffnet niemand die Tür. Sie hat mir noch immer keinen Schlüssel für ihre neuen vier Wände gegeben. Genervt rufe ich sie an. Als sie mir sagt, dass sie meine beiden Jungs zu ihren Eltern gebracht hat, werde ich wütend.
"Du hattest jetzt ernsthaft keine 10 Minuten mehr Zeit, um zu warten, bis ich da bin? Was soll das?! Ich hole die beiden jetzt ab und du, mach das nie wieder!", fauche ich sie an und lege auf. Ich habe keine Lust mir ihre Erklärung anzuhören.
Ich habe diese Frau heiß und innig geliebt, als sie mir vor einem halben Jahr eröffnet hat, dass sie es nicht mehr mit mir aushält, bin ich aus allen Wolken gefallen. Es war nichts mehr zu machen. Sie hatte sich entschieden und war weg. Nur den Kindern zuliebe war sie in Paris geblieben. Damit ich meine Jungs trotzdem sehen kann. Doch auch diesbezüglich liegt Streit in der Luft. Sie will das alleinige Sorgerecht für die beiden haben, mit der Begründung, ich hätte zu wenig Zeit und ohne Mutter könnten die beiden nicht aufwachsen.
Ich weiß, worauf sie da anspielt. Sie hat nämlich schon kurz nach Trennung einen neuen Mann an ihrer Seite gehabt. Der sich jetzt schon wie der Vater von meinen Söhnen aufspielt. Es ist wirklich ein Wunder, dass ich ihm noch nicht die Nase gebrochen habe! Selbstgefälliges Arschloch!

Schnaubend fahre ich wieder los und mache mich auf den Weg zu Helenas Eltern, um meine Jungs abzuholen. Ich bin keine 5 Minuten unterwegs, als Helenas Mutter anruft.

"Zlatan? Hallo?"
"Ja? Ich hole die zwei jetzt ab!"
"Wir sind auf dem Weg ins Kino. Entschuldige, Helena sagte, sie würden heute bei uns bleiben. Die beiden freuen sich jetzt schon so darauf. Magst du sie danach abholen? In 3 Stunden?"
"Von mir aus!"

Ich lege ohne Verabschiedung auf. Ich bin wirklich stinksauer! Ich sehe meine beiden Jungs nur 2-3 Mal pro Woche und selbst das sabotiert Helena immer häufiger mit solchen Aktionen!
Viel zu schnell fahre ich durch das verschneite Paris. An einer kleinen Kreuzung ohne Ampel muss ich eine Vollbremsung hinlegen, weil jemand über die Straße läuft. Ich schlittere gefährlich schnell auf sie zu und die Person springt zur Seite. Wild gestikulierend steht sie vor meiner Motorhaube und scheint mich anzubrüllen. Als sie dann aber ansetzt gegen mein Auto zu treten, reiße ich die Wagentür auf und springe aus dem Auto.
"Hey! Hast du ne Macke! Lass die Scheiße! Wag es nicht gegen mein Auto zu treten!", rufe ich aufgebracht.
Erschrocken sieht mich dieser Mensch an, es ist eine junge Frau, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und so eingeschneit wie sie ist, läuft sie schon länger durch dieses Schneetreiben. Als sie hochschaut, rutscht ihre Kapuze etwas nach hinten.
"Audrey?", frage ich verwundert. Ihre Nase und Wangen sind rot von der Kälte,ihre Lippen leicht blau. Sie presst die Lippen aufeinander. Ihre blutunterlaufenen Augen deuten darauf hin, dass sie lange geweint haben muss, seitdem sie vorhin losgelaufen ist. Sie sagt kein Wort und schaut mich an. Sie schlingt die Arme fest um ihren Körper und zittert.
Scheiße, ich kann sie doch nicht so hier stehen lassen.
"Wo willst du eigentlich hin?, will ich von ihr wissen. Hinter mir hupt jemand. Ich drehe mich um und werfe dem Fahrer einen bösen Blick zu, der daraufhin sofort verstummt und das Hupen bleiben lässt.
"N-nach Hause", bibbert Audrey.
Auch wenn ich ihre Nähe kaum ertrage, ich lasse sie nicht hier draußen erfrieren!
"Steig ein!", rufe ich ihr zu und sitze schon halb im Wagen. Sie macht keine Anstalten und steht noch immer vor meiner Motorhaube. Jetzt hupe ich dreimal und bedeute ihr endlich einzusteigen. Langsam setzt sie sich in Bewegung und lässt sich kurz darauf auf den Beifahrersitz fallen.
Ich drehe die Heizung noch höher, starte den Motor und fahre los.

"Wo wohnst du, Audrey?"
Sie nennt mir ihre Adresse. Sie zittert noch immer. Mir ist schon so heiß von der voll auf gedrehten Heizung, es ist kaum zum Aushalten. Ich gebe ihre Straße ins Navi ein und sehe angestrengt auf die Straße. Audrey macht mich nervös. Auch wenn sie kein Wort sagt. Schweigend bringen wir die 20 Minuten Fahrt hinter uns. Ich parke den Wagen und wir steigen aus. Sie wohnt wirklich nicht in der allerbesten Gegend. Doch sicherlich verdient sie auch nicht die Welt.
Sie kramt ihren Schlüssel aus der Tasche, er rutscht ihr aus der Hand und fällt in einen Schneehaufen. Sie sagte etwas, was ich nicht verstehe, lässt sich auf die Knie fallen und gräbt nach ihrem Schlüssel. Ich kann das nicht mitansehen. Ich ziehe sie am Arm nach oben und mit zwei Ladungen Schnee, den ich zur Seite befördere, halte ich ihren Schlüssel in der Hand.
Audrey lehnt mit geschlossenen Augen an der Wand vom Hauseingang. Da sie nicht reagiert, als ich ihr den Schlüssel vor die Nase halte, stecke ich einfach den ersten ins Türschloss. Er passt und ich öffne die schwere Holztür. Audrey rührt sich immer noch nicht.
"Audrey, komm. Ich bring dich in deine Wohnung."
Keine Reaktion. Ach Mann. Ein wenig widerwillig strecke ich meine Hand nach ihrem Handgelenk aus. Ist sie im Stehen eingeschlafen? Oder was ist hier los? Ich umfasse ihr Handgelenk und ziehe sie ins Haus hinein. Sie stolpert mir hinterher. Ihre Haut ist eiskalt.
"Welcher Stock?" "Ganz oben.", antwortet sie leise. Ich steige die ersten Treppenstufen hinauf, doch Audrey braucht eine gefühlte Ewigkeit für jede Stufe.
Da sie kreidebleich ist und ihre Lippen immer noch zartblau, überwinde ich mich, gehe wieder hinunter, packe sie an der Hüfte, werfe sie über meine Schulter und trage sie so bis in den 6. Stock. So viel zu, ich solle die Schulter schonen. Sie ist aber nicht schwer und da keinerlei Widerworte von ihr kommen, scheint es ihr nicht sonderlich gut zu gehen.

Vor ihrer Wohnung lasse ich sie herunter und probiere den zweiten Schlüssel. Auch dieses Mal erwische ich sofort den richtigen und schließe auf. Audrey schwankt leicht und ist bleich wie die Wand neben mir und zittert heftig.
Ich ziehe sie hinein, mache Licht und bin überrascht von der liebevollen Einrichtung der winzigen Wohnung. Da Audrey in Mantel und Schuhen im Flur steht, sich nicht rührt und bibbert, was das Zeug hält, treffe ich eine Entscheidung.
"Los, zieh den Mantel aus!" Langsam folgt sie meiner Anweisung. In der Zeit habe ich schon das Bad gefunden und Audrey hat sich immer noch nicht aus ihrem Mantel geschält.
Was ist denn bloß mit dem Mädel?
Ich helfe ihr, Schuhe ausziehen, Mantel, Schal. Wie bei meinen Kindern, nur dass sie bestimmt schon Mitte Zwanzig ist. Danach schiebe ich sie ins Bad. "Ausziehen!" Müde sieht sie mich fragend an.
"Audrey, du musst ein bisschen mitmachen!" Sie zittert nur, hat Mühe zu stehen.

Auch wenn es mir schwer fällt, ihr so nah zu kommen, ziehe ich ihr den Pulli über den Kopf und stelle sie kurzerhand mit Jeans und in Unterwäsche unter die Dusche. Sie wimmert. "Nein! Lass das!" Ich seufze. "Zieh die Hose aus, komm schon. Ich glotze auch nicht!" Sie zieht in Zeitlupe die Jeans aus.
Sie ist gut gebaut, das muss ich zugeben. Schnell reiße ich meinen Blick los und stelle das Wasser an. Als es schön heiß ist, lasse ich es über ihre Schultern laufen. Sie schreit auf. "Aua! Heiß!" Langsam sinkt sie in der Dusche zusammen und sitzt am Ende, während das heiße Wasser über ihren Körper rinnt.
Ein merkwürdiger Anblick. In Unterwäsche, bleich wie der Tod und zitternd.
Ihre Haut wird schnell leuchtend rot, das Wasser scheint ihre Lebensgeister allmählich zurückzuholen. Nach 15 Minuten stelle ich das Wasser ab, reiche ihr ein großes Handtuch und helfe ihr hoch. Sie schlingt das Handtuch fest um ihren Körper und wankt aus der Dusche. Zur Sicherheit stütze ich sie ein wenig. Sie geht in ihr Schlafzimmer, geht zum Schrank und sucht etwas zum Anziehen.
Ich beobachte sie dabei, ihre nassen Haare tropfen auf den Parkettboden. Sie dreht sich um und sieht mich fragend an. Ich verstehe, verlasse dass Zimmer und ziehe die Tür hinter mir zu.

In ihrer kleinen Küche setze ich den Wasserkocher auf, stelle fest, dass sie dringend mal einkaufen müsste und koche ihr einen Tee. Weil ich weiß, dass es hilft, kippe ich noch einen großen Schluck Rum dazu und stelle die Tasse dann in ihr Wohnzimmer auf den kleinen Couchtisch. Sie schleicht langsam durch den Flur, hat ein Handtuch um die nassen Haare gewickelt und lässt sich dann auf die Couch fallen. Ich lege ihr die Decke, die dort lag über die Beine und setze mich neben sie.
Sie ist noch sehr blass und zittert noch ein wenig. Ich drücke ihr die dampfende Tasse in die Hand. "Trink das mal. Wird dir gut tun."
Sie fragt nicht weiter und nippt an dem Becher. Sofort danach verzieht sie das Gesicht. Das sieht so süß aus, dass ich lachen muss. "Ist da Rum drin?", fragt sie erschrocken. Ich nicke. "Ja, wärmt von innen. Trink das. Hilft wirklich."
Sie tut, was ich ihr sage, auch wenn man sieht, dass es ihr nicht schmeckt. Doch der Rum entfaltet relativ schnell seine Wirkung. Ihre Wangen werden rosiger, sie hört auf zu zittern und wirkt wieder lebendiger.
"Besser?", frage ich. Sie nickt und schaut verlegen in die leere Tasse.

"Okay. Ich muss los. Falls noch was ist, ruf an.", sage ich und lege ihr meine Visitenkarte auf den Tisch. Ich erhebe mich und will gerade durch die Tür des Wohnzimmers gehen, als sie leise, "Danke.", murmelt. Ich lächle und drehe mich zu ihr um. "Kein Problem. Bis morgen, Audrey. Werd ja nicht krank!" Sie lächelt ein wenig und lehnt sich zurück. Danach verschwinde ich aus ihrer Wohnung und mache mich auf den Weg meine beiden Jungs abzuholen.

Was auch immer mit Audrey gerade los war, doch ich habe es ausgehalten. In ihrer Nähe.
Ihr Lächeln ist genauso wunderschön wie ihre Augen. Ihre Augen kann ich einfach nicht vergessen. Obwohl es vor zwei Stunden noch unvorstellbar gewesen wäre, wenn ich nicht heute meine Söhne bei mir hätte, wäre ich noch ein bisschen bei ihr geblieben.
Denn gerade war die Unsicherheit, die sie in mir auslöst, nicht mehr so unerträglich gewesen. Es war etwas anderes gewesen, was ich empfunden habe. Etwas, was ich noch nicht einordnen oder beschreiben kann.

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Uuunndd??? Was sagt ihr?
Doch nicht nur der Kotzbrocken, nicht wahr?
Diese vorsichtige Annäherung wirkt so zerbrechlich, findet ihr nicht auch?

Ich freue mich über jeden Read, jeden Vote, jedes Kommi
Schreibt mir doch mal, ob euch die Geschichte gefällt? Wenn nein, gerne auch das. Konstruktive Kritik und so ^^

Dankeeee,
Knutscha,
Eure Florlay

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