IBRAKADABRA - Liebe, Stolz...

By Floraly89

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Eine zufällige erste Begegnung, die dein ganzes Leben verändert. Ein paar Augen, die direkt in deine Seele b... More

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INFO

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By Floraly89

Huhu, das Kapitel birgt eine Überraschung... ^^
Bin gespannt, was ihr dazu sagt

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# Audrey #

Ich öffne die Augen und kneife sie sofort wieder zu. Hell. Viel zu hell. Aua. Die Sonne strahlt warm in mein Zimmer. Wintersonne. Die Sonne? Nein! Panisch reiße ich die Augen auf und mein Blick fällt auf die Uhr. 7.14 Uhr! Was?! Nein!!! Ich müsste schon längst in der Metro auf dem Weg zum Klinikum sitzen! Nein, nein, nein! Ich stürze aus dem Bett, falle fast über meine eigenen Füße und renne ins Bad. Der Blick in den Spiegel jagt mir den nächsten Schrecken ein. Oh Gott! Was ist denn mit meinen Haaren? Verdammter Mist, es muss jetzt eben so gehen. Hastig putze ich mir die Zähne, schlüpfe in frische Kleidung, Deo. Ich stolpere in den Flur, ziehe mir die Schuhe, den Mantel an und flitze aus der Wohnung.

In der Metro zähle ich die Stationen und Minuten. Noch habe ich eine minimale Chance pünktlich zur Visite zu erscheinen. Schaffe ich es nicht, werde ich für den Rest des Tages in die Notaufnahme gesteckt und muss eitrige Wunden spülen und verrenkte Finger richten, bis ich brechen muss.
Als ich endlich an meiner Station ankomme, springe ich wie eine Wahnsinnige aus der U-Bahn und stürme auf die Klinik zu. Ich sprinte ins Assistentenzimmer, ziehe mich im Eiltempo um, schnappe mir die Akten für die Visite und rase zum Treffpunkt. Alle sind dort schon versammelt, nur mein Chefarzt ist noch nicht da. Ich schlittere auf die anderen zu, meine Akten segeln zu Boden und ein Schwall aus Papier ergießt sich auf dem Boden. Verdammter Mist! Leise fluchend beginne ich die Seiten aufzusammeln, da erkenne ich zwei weiße Schuhe vor mir. Langsam blicke ich hoch. Mein Chef. "Na Mademoiselle Audrey, sind Sie zu spät? Sammeln Sie das auf und folgen Sie uns dann." Er dreht um, gibt allen ein Zeichen und beginnt mit der Visite. Vollkommen perplex hocke ich da auf dem kalten Linoleum und starre ihm hinterher. Wo war der Anschiss? Die Abkommandierung in die Notaufnahme-Hölle? Muss ich das jetzt verstehen?

Ich schnappe meine Unterlagen und trabe dem Trüppchen hinterher. Zu meiner Verwunderung werde ich nicht permanent gequält vom Chefarzt mit gemeinen Fragen. Ich stelle meine Patienten vor und alles läuft gut. Auch der Rest des Tages - es läuft wie geschmiert. Beinahe unheimlich. Ich darf gleich bei zwei spannenden Operationen assistieren, mache tatsächlich eine halbe Stunde Mittagspause und bin um 15 Uhr so gut drauf, dass mich die Schwestern schon fragen, ob sie etwas von meinen 'Drogen' abhaben dürfen.
Mein Pieper zitiert mich zum Chef. Das ungute Gefühl kehrt zurück, meist ist das kein gutes Zeichen. Er nickt mir schweigend zu, als ich in sein Büro trete. Kurz darauf erhebt er sich, nimmt eine Akte vom Tisch und deutet zur Tür. Ich folge ihm stumm und frage mich, worum er so ein Geheimnis macht. Wir durchqueren einige Flure, in denen ich noch nie gewesen bin. Er macht vor einer weißen Tür Halt, das Zimmer trägt nur die Nummer ' 1 '.
Wo sind wir? Und was soll ich hier? Er legt die Hand auf die Klinke und dreht sich zu mir um. "Mademoiselle, Sie sprechen bitte nur, wenn Sie gefragt werden. Sie sehen zu, halten sich im Hintergrund und befolgen jede meiner Anweisungen. Haben Sie das verstanden?" Ich nicke. Er benimmt sich seltsam, was ist da hinter dieser Tür? Ein Zombie?! Jetzt bin ich etwas nervös und das nur, weil Monsieur Dardys so ein Tammtamm macht. Er sieht mich noch einmal streng an und öffnet dann die Tür.

Ich trete hinter ihm ein und falle beinahe nach hinten um, als ich den Patienten erkenne.
Zlatan Ibrahimovic sitzt auf der Liege, in Traningskleidung und erhebt sich sobald mein Chef den Raum betritt. Er ist wirklich an die 2 m groß und breit wie ein Schrank. Scheiße nein. Was soll das denn jetzt?
Den ganzen Tag hatte ich seine braunen Augen vergessen, jetzt holt mich der gestrige Moment wieder ein. Mit einem heftigen Schlag mitten ins Gesicht und auch in mein Herz.
Ich versuche mich hinter Dr. Dardys zu verstecken, doch er geht beiseite und Zlatans Augen mustern mich. "Hallo Zlatan! Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich heute einer meiner Assistentinnen mitgebracht habe? Das ist Dr. Audrey Waiser aus Deutschland. Sie möchte sich auf Sportmedizin spezialisieren."
Mir schießt das Blut in den Kopf. Was will er ihm denn noch alles erzählen?? Zlatan lächelt kurz und meint dann "Kein Problem , Doc. Na da ist sie hier ja ganz richtig, nicht wahr?", erwidert er. Ibrahimovic streckt die Hand aus und hält sie mir hin. Ich bin so paralysiert und reagiere nicht. Dr. Dardys stupst mich an, ich komme wieder zu mir und schüttle seine große Hand. Kräftiger Händedruck und er sieht mir dabei direkt in die Augen.
Es raubt mir erneut fast den Atem und es kostet mich unglaublich viel Kraft und Überwindung, um ihn zu begrüßen: "Hallo. Freut mich Sie kennenzulernen." Ich komme mir so dämlich dabei vor. Bei unserer ersten Begegnung hatte ich das Gefühl, dass das so besonders war, dass es etwas Einmaliges gewesen sein muss. Und jetzt steht er hier im Behandlungsraum?

Dr. Dardys unterbricht diese seltsame Situation und räuspert sich laut. Zlatan lässt meine Hand los. Wie lange haben wir uns die Hand gegeben? Sicher schmeißt mein Chef mich gleich wieder raus, weil er denkt ich hätte einen inneren Fangirlkreischanfall. Habe ich nicht. Aber dieser Mann bringt mich trotzdem völlig durcheinander.
Doch Dr. Dardys geht einfach zum Üblichen über. "Was führt dich zu uns?", fragt er ihn nun. Diesen Moment nutze ich, um unauffällig tief durchzuatmen - um nicht doch noch umzufallen.
"Hab mich beim Training verletzt, Doc. Ist nicht so schlimm, denke ich. Aber der Trainer wollte auf Nummer sicher gehen", lacht der Superstar jetzt und sieht mich wieder an.
Mir ist es unangenehm. Vor ihm fühle ich mich so angreifbar, so nackt. Ich habe keine Ahnung, wie er das macht, aber es ist unheimlich.
"Was ist passiert?", will der 'Doc' wissen. Wenn ihn auch nur irgendeiner der Assistenten oder Patienten sonst so nennen würden, würde er denjenigen rauswerfen. Ibrahimovic darf scheinbar so einiges.
"Ich habe was an der Schulter abbekommen. Vermutlich auch die Stollen von meinem Kollegen. Hat sich zumindest so angefühlt." Zlatans Augen wandern wieder zu mir. "Hast du Schmerzen?", hakt mein Chef nach.
Der und Schmerzen? Er sieht nicht so aus, als würde ihn irgendetwas so schnell umhauen. Dementsprechend überrascht mich seine Antwort auch gar nicht. "Nicht wirklich. Aber es kribbelt so komisch." Mein Chefarzt nickt. "Gut, dann sehe ich mir das mal an. Ziehst du bitte das Trikot aus?"
Oh Gott. Muss das ein, Monsieur Dardys?! Sicherlich wird das, was ich gleich zu sehen bekomme, nicht dazu führen, dass ich Zlatan Ibrahimovic uninteressanter finde. Aber ich habe Pech. Zlatan gehorcht, zieht sein Trikot aus und wirft mir danach einen kurzen und scheinbar amüsierten Blick zu.
Ich muss mich zusammennehmen, um gefasst zu bleiben.
Zlatans breites Kreuz, seine Tätowierungen, sein extrem muskulöser Nacken, da schießt mir das Blut sofort wieder in die Wangen. In dieser Klinik ist es keine Seltenheit gut trainierte Männer als Patienten vor sich zu haben. Man freut sich im Stillen darüber, bleibt aber cool. Das klappt sonst immer.
Aber bei Ibrahimovic ist meine Coolness und Professionalität verschwunden. Ich schlucke schwer und blicke zu Boden.
Mein Chef bittet ihn sich umzudrehen, damit er sich auch seinen Rücken ansehen kann. Vorsichtig hebe ich den Blick. Auch sein Rücken ist tätowiert. Sein rechtes Schulterblatt, genau die Höhe auf der man es von vorn bereits auf der Brust gesehen hat, wird von unschönen Schürfwunden verschandelt. Sieht nicht schlimm aus, aber wird sicher weh tun. Dr. Dardys beginnt ihn zu untersuchen.

Meine berufliche Neugier kehrt zurück. Aufmerksam beobachte ich jeden seiner Handgriffe und versuche mir alles einzuprägen, was ich noch nicht kenne.
Er kommt zu dem Schluss, dass Zlatan ein Schmerzmittel bekommt, die Wunden gesäubert werden müssen und davor noch ein Röntgenbild gemacht werden soll. Ein Röntgenbild? Das würde er bei einem 'normalen' Patienten sicher nicht anordnen. Mir fällt dann doch noch etwas ein, traue mich aber nach Dr. Dardys Ansprache von vorhin nicht, es einfach zu sagen. Angestrengt räuspere ich mich. Mein Chef dreht sich um und zieht eine Augenbraue hoch.
"Ja, Mademoiselle Audrey? Möchten Sie etwas sagen?" Ich nicke. "Er braucht eine Tetanusauffrischung." Dr. Dardys Blick wird weniger streng und er lächelt sogar. "Richtig. Dann machen Sie doch bitte alles weitere. Wenn die Bilder fertig sind, holen Sie mich dazu", fügt er noch hinzu. Er nickt Zlatan zum Abschied zu und rauscht davon.
Was? Ich soll mit Zlatan alleine bleiben? Mir wird ganz anders bei dem Gedanken. Dieser Mann sieht mir mit nur einem Blick in meine Seele, da bleibt man nicht tiefenentspannt.
Auch dieser ständige Wechsel zwischen Französisch und Englisch macht mir wirklich Kopfschmerzen. Mein Hirn kommt da echt durcheinander. Mit Ibrahimovic hat Dr. Dardys Englisch gesprochen, mit mir Französisch. Zumindest bis auf die letzten Sätze. Verwirrend.

Unschlüssig schaue ich meinem Chefarzt hinterher und wünsche mir das große schwarze Loch unter mir, in dem ich verschwinden kann. Doch ein kurzer Blick auf den graumelierten Linoleumboden. Kein schwarzes Loch. Kein Entkommen. Okay, ich werde das hier überleben, ohne mich vollkommen lächerlich zu machen.
"Okay. Dann gehen wir jetzt zum Röntgen und danach säubere ich Ihre Wunde." Hui, mein Gehirn kramt Englisch-Vokabeln hervor - sehr gut. Ibrahimovic nickt und sein Blick durchbohrt mich beinahe, als er wieder aufsteht. Ich halte dem Blick nicht Stand und sehe an ihm vorbei. Ich schaffe es nicht.
Dieser Mann sieht mich nicht nur an, er sieht in mich hinein. Wie ist das möglich?
Grübelnd beobachte ich ihn, wie er sein Trikot wieder anzieht. Wir machen uns schweigend auf den Weg zum Röntgen. Mich macht seine Gegenwart unruhig und ich fühle mich unwohl. Sein Selbstbewusstsein und seine sichere Ausstrahlung schüchtern mich ein. Ich wage nicht den Blick zu heben und schaue starr geradeaus und bin heilfroh, als ich das Schild des Röntgenraums erkennen kann.
Wir sind nicht mehr weit entfernt, als er mich plötzlich anspricht: "Audrey? Hmmm. Schöner Name, Frau Doktor."
Mein Herz hüpft unrhythmisch in meiner Brust Auf und Ab und ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ein wohliger Schauer ist meinen Rücken hinunter gelaufen, als seine tiefe Stimme erklingt. Meine Gesichtsfarbe ähnelt sicher schon wieder der einer überreifen Tomate und ich murmle nur verlegen: "Danke." Ohne ihn anzusehen.
Ich wollte mich doch nicht lächerlich machen. Es klappt nicht sonderlich gut. Bitte, lass diese Zeit vorbeigehen. Bitte.

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Naaaa? So schnell sieht man sich wieder...
Im nächsten Kapitel schauen wir mal, wie das zwischen Zlatan und Audrey laufen wird.
Bis jetzt steht die Arme ja permanent vor einem Nervenzusammenbruch...

Knutscha, eure Floraly

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