A new & "normal" life

By MarrSarma

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Die 16-jährige Fae, eine Halbvampirin, hat alle paar Wochen neue Namen, eine neue Geschichte. Denn sie und ih... More

Danke fürs Lesen
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26 I
Kapitel 26 II
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 41
KEIN KAPITEL
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Ethan
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 59
Kein Kapitel sondern 'ne wichtige Frage
Kapitel 60
Schlusswort

Kapitel 58

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By MarrSarma

Ja, ich will. Wie ein Echo hallen diese Worte in mir wieder. Ja, ich will.

Diese Worte, die normalerweise Wörter der Liebe sind, sind für mich stechend wie ein Messer. Ein Messer, das in meinen Körper geschlagen und langsam herum gedreht wird.

Ich schließe kurz die Augen, um mich zu sammeln und meine Gedanken zu ordnen. Und dabei wird mir eines klar. Noch immer halte ich es für das Richtige. Mag sein, dass ich mich immer wieder daran erinnern musste, doch es ist und bleibt noch die beste Möglichkeit. Denn was sollten wir denn sonst machen? Unsere Handlungen haben eben nicht nur starke Auswirkungen auf uns, sondern auch auf tausende andere.

Und trotzdem fühlt es sich an wie ein zweites Messer, als Zsófia dieselbe Frage gestellt wird und sie strahlend die gleiche Antwort verkündet.

Die nächsten Minuten verlängern sich für mich zu Stunden, die Stunden kommen mir vor wie Tage. Und doch schaffe ich es irgendwie sie auszuhalten. Setze mein liebstes Lächeln auf, das selbst nicht verrückt, wenn mir Leute bissige Kommentare geben oder mir ihren Hass mir gegenüber zeigen. Dann denke ich jedes Mal nur daran, dass sie mich mal können, schließlich habe ich ihnen gerade den Hals gerettet. Denn käme es zu einer Revolution, würden ihre Köpfe zu den ersten gehören, die rollen.

Nur zweimal verschwindet mein Lächeln. Nicht, als ich dem glücklichen Paar gratulieren muss, Ethan und ich vermeiden dabei beide tunlichst Blickkontakt. Dafür findet dieser aber beim Bankett statt. Es ist nicht das einzige Mal, dass ich seinen Blick auf mir spüre, er sieht mich bestimmt genauso häufig an wie ich ihn, aber diesmal kann ich nicht anders und gucke zurück. Und kaum treffen unsere Blicke aufeinander, sehe ich Traurigkeit in seinen Augen und auch ich kann mein Lächeln nicht mehr aufrechterhalten. Einen Moment trauern wir beide um das, was wir aufgeben mussten, dann kommt jemand Fremdes auf ihn zu und redet mit ihm und er wendet den Blick ab.

Es ist seltsam, dass ich auf einmal etwas für Ethan empfinde. Schließlich habe ich vorher keinen Gedanken an ihn verschwendet. Okay, nicht oft. Gefühle war ich mir auf jeden Fall nicht bewusst. Ich habe es geahnt, ja, aber nicht gewusst. Vielleicht ist das Problem jetzt einfach, dass ich weiß, dass aus uns niemals etwas werden wird. Dass er vergeben ist und das sogar nur einer der Gründe ist, wieso er für mich unerreichbar ist.

Das zweite Mal, dass mein Lächeln verschwindet, hat jedoch nichts mit Ethan zu tun. Stattdessen passiert das, als eine ältere Frau einen Kommentar zu meiner Mutter macht. Innerlich koche ich, doch statt zu antworten drehe ich mich wortlos um und gehe. Dabei füge ich ihren Namen einer langen Liste in meinem Kopf hinzu, von Leuten, bei denen ich dafür sorgen werde, dass sie in Rejalia niemals irgendetwas erreichen werden.

Eigentlich dachte ich immer, Adlige wüssten von der Wichtigkeit, sich keine mächtigen Feinde zu machen. Doch anscheinend können auch sie manchmal ihre Klappe nicht halten.

Als es immer später wird, habe ich schließlich die Gelegenheit unauffällig zu verschwinden. Schnell mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Kaum komme ich in den leeren Räumen an, streife ich das Kleid von meinem Körper und klettere in mein Bett. Sofort verkrieche ich mich zwischen den Laken und ziehe mir die Decke über den Kopf.

Ich kann und will nicht mehr. Wieso muss ausgerechnet ich Prinzessin sein? Es ist ja wohl mittlerweile schon ziemlich klar, dass ich nicht wirklich für diese Rolle geschaffen bin.

Am liebsten würde ich einfach abhauen. Vielleicht wieder nach Kanada, oder einfach gleich auf einen anderen Kontinent. Europa wäre schön. Oder Asien. Sie würden mich nicht finden und ich könnte all dem hier entfliehen. Es würde schwierig werden, zu viele der Vampire kennen nun mein Gesicht, aber nicht unmöglich. Wahrscheinlich würde ich es schaffen.

Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken abzuhauen. Mache mir schon Pläne, wo ich am besten hingehe, wann und woher ich mir vorher Geld hole. Doch letztendlich weiß ich, dass das alles Tagträumerei bleiben wird. Denn irgendwie habe ich ein ekelhaftes Verantwortungsbewusstsein entwickelt, dass mich in Rejalia hält.

Und dann kommt mir ein erschreckender Gedanke. Ich bin genauso wie sie geworden. Vorher noch habe ich Kayla für dumm gehalten, eine Hochzeit überhaupt in Betracht zu ziehen und jetzt habe ich in gewisser Art und Weise genau dasselbe getan.

Wie kann ich über sie urteilen, wenn ich mich nicht von ihr unterscheide? Wie heuchlerisch bin ich, dass ich das vorher nicht verstanden habe? Und was ist jetzt richtig?

Ich hielt diese Verantwortung gegenüber dem eigenen Land immer für affig und albern. Und jetzt habe ich Ethan aufgrund dieser Verantwortung zurückgewiesen. War das nun richtig? Habe ich mich zum Guten oder Schlechten verändert?

Selbstzweifel überkommen mich. Ich merke schon lange, wie ich mich immer mehr verändere. Nur weiß ich nicht, ob diese Veränderung gut ist.

Früher hätte ich auf mein jetziges Ich herabgeblickt, es für dumm, abhängig und naiv gehalten. Und jetzt denke ich beinahe dasselbe über meine ehemalige Persönlichkeit.

Ich war ganz eindeutig abhängig von meiner Mum. Dumm und naiv wegen meinem Schwarz-Weiß-Weltbild. Damit habe ich mir alles zu einfach gemacht. Ein Vampir ist nicht böse, aber ein Individuum kann es sein. Aber kann ich deswegen dieses Individuum umbringen? Macht mich das zu einem besseren Wesen, weil ich die Welt von ihm ‚befreit' habe, oder zu einem schlechteren, weil ich selbst grausam war?

Immer mehr Entsetzen überfällt mich. Denn plötzlich weiß ich nicht nur nicht mehr, ob meine Vergangenheit gut oder schlecht war, sondern auch nichts über meine Gegenwart.

Eigentlich sollte ich mich doch weiterhin gegen diese Verantwortung wehren, denn sie verursacht nur, dass man sich selbst unglücklich fühlt.

Ruckartig stehe ich auf, um mir etwas zu trinken zu holen. Mein Mund ist trocken, meine Kehle ausgedörrt und mein Kopf fühlt sich gleichzeitig viel zu schwer und viel zu leicht an.

Und ich bin verwirrt. Ich bin so unendlich verwirrt. Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist, was gut und was schlecht. Natürlich kann man das nie eindeutig sagen. Aber dadurch kann auch was falsch ist, richtig sein. Was richtig ist, falsch sein. Was gut ist, schlecht sein und was schlecht ist, gut. Was richtig ist, kann deswegen falsch sein, weswegen es wieder richtig ist und dadurch wieder falsch wird.

Ich laufe auf die Tür zu, doch plötzlich sehe ich sie nicht mehr. Stattdessen erscheint vor mir das Gesicht von Mum, wie sie mir mit ernster Miene und hartem Blick sagt: „Vampire sind schlecht, Fae. Aber niemand kann etwas gegen sie tun. Deswegen machen wir das. Wir tun so viel wir können, um die anderen zu beschützen."

Laut knallt mein Bein gegen irgendetwas, diese Gedanken verursachen eine gewaltige Desorientierung und ich kann nichts mehr sehen. Nur meine Mum, wie sie an den unterschiedlichsten Orten diese Worte immer und immer wieder sagte. Das war meine Gutenachtgeschichte. Gelegentlich mein Wecker. Mit diesem Spruch zwang sie mich in manchmal zur Konzentration und manchmal zur Einsicht. Zur Ausdauer und zu Stärke.

Wieder und wieder stoße ich gegen Gegenstände. Dabei strecke ich meine Hände aus und taste blind nach meiner Umwelt. Verzweifelt versuche ich wenigstens zur Wand zu gelangen, doch plötzlich laufe ich gegen etwas kleines, vielleicht einen Hocker. Ich verliere das Gleichgewicht und stürze, dabei bohren sich mehrere spitze Dinge, ich weiß nicht ob Splitter oder Scherben, in meine Beine, Arme und Hände. Kraftlos bleibe ich liegen und erinnere mich an Mums Sätze.

„Vampire sind schlecht, Fae. Aber niemand kann etwas gegen sie tun. Deswegen machen wir das. Wir tun so viel wir können, um die anderen zu beschützen. Und vielleicht werden wir irgendwann sogar fast fertig. Aber wir werden immer nur fast fertig sein. Denn um diese gewaltige Aufgabe beenden zu können, muss wirklich jeder Vampir von dieser Welt verschwinden. Und das ist deine Pflicht Fae, verstehst du? Es ist deine Aufgabe, dass kein Vampir mehr auf der Erde ist, erst dann bist du fertig. Und damit tust du allen einen Gefallen, auch mir." Am Schluss hat sie mir immer intensiv in die Augen geblickt. Und ich habe genickt.

Doch erst jetzt verstehe ich. Es war meine Aufgabe, dass auch wirklich kein Vampir mehr lebt. Nicht einmal mehr sie. Sie wollte sterben.




^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^* 

 Auch dieses Kapitel nicht wirklich überarbeitet. Könnte sogar sein, dass sich paar Sachen von anderen Kapitel wiederholen :D Ist einfach zu lange her, dass ich geschrieben habe und dieses Kapitel ist auch ziemlich ungeplant gewesen.

Wieso ich so lange nicht geschrieben habe? Schule. heute ist der erste ganz freie Tag, den ich seit Schulbeginn habe. Traurig.

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dann wäre es lieb, wenn ihr voted oder kommentiert. ^-^

Und wenn ihr Kritik oder Verbesserungsvorschläge habt, dann doch auch einfach kommentieren oder eine Nachricht schreiben. (:

Viel Spaß beim Weiterlesen ;)

^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*^^*^*°*^*


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