Kapitel 15

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Sofort gleiten Rileys Augen meinen Körper entlang und ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Verdammt ist die heiß.“, murmelt er und sein Blick bleibt an meinen nun gut sichtbaren Brüsten hängen, die in einem hellrosa Spitzen-BH sitzen.

Josh und Lee haben beide krampfhaft den Blick auf meine nackten Beine gerichtet, als könnten sie sich weder abwenden, hätten aber auch Angst, weiter nach oben zu gucken. Der einzige, der den Anstand hat, wegzugucken, ist Taylor. Sein Blick ist auf die Decke gerichtet und huscht von einem Punkt zum anderem. Sie alle drei haben weit aufgerissene Augen.

Wenn das nicht alles so unangenehm wäre, müsste ich wohl lachen. Bis auf Riley benehmen sie sich ja alle sogar noch recht unschuldig.

Ich gehe schnell zum Waschbecken in der Küche um auszuspucken und lasse kurz das Wasser laufen, um mir meinen Mund auszuwaschen. Währenddessen merke ich, dass mir die vier Blick gefolgt sind. Ich versuche nicht weiter darüber nachzudenken, auf welchem Körperteil sie jetzt sitzen. Danach gehe ich wieder zur Badezimmertür und schlage einmal laut dagegen.

„Jack, Jayden, gebt mir sofort meine verdammte Hose. Übrigens, eure Freunde sind hier.“, meine Stimme ist bedrohlich ruhig und wird zum Ende hin zuckersüß. Es dauert kaum ein paar Sekunden, da öffnet Jack auch schon mit nassen Haaren die Tür. Sofort fällt sein Blick auf das T-Shirt, oder wohl eher was darunter ist, huscht aber sofort wieder zu meinem Gesicht. Dann sieht er die Jungs hinter mir und sagt grinsend. „Honey, das sind nicht nur meine Freunde, sondern jetzt auch deine. Sieh nur, sie sind dir schon ganz verfallen.“

„Ach, deswegen habt ihr mich aus dem Bad geschubst? Damit mir eure Freunde verfallen? Ehrlich gedacht, dachte ich, dass du eigentlich auf Riley stehst. Ihr wärt sooo ein süßes Paar.“, böse funkele ich ihn an.

„Ja, da war mal was zwischen uns beiden, das hat aber nicht so ganz geklappt, Riley klammert einfach zu sehr. Wir haben uns darauf geeinigt, dass es besser für uns beide ist, einfach nur Freunde zu bleiben.“

Nach einen Blick zu Riley, muss ich loslachen. Er sieht einfach zu lustig aus mit diesem entsetzten Gesichtsausdruck.

Noch immer lächelnd zwänge ich mich an Jack vorbei in das Bad, ziehe mir meine Hose an, die noch immer in dem Regal liegt und stopfe das T-Shirt in den Bund. Danach nehme ich den Föhn und kämme mir die Haare, während ich sie und das Shirt trockne. Durch den Spiegel sehe ich, dass hinter mir Jack nur eine Boxershorts trägt und Jayden nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen hat. Geschockt starren sie mich an.

„Jungs, heult nicht rum, nur weil ich euch gerade in Unterwäsche sehe. Zur Erinnerung, eure Freunde haben mich gerade quasi auch nur in Unterwäsche gesehen und die meisten haben noch nicht einmal weggeguckt. Und hättet ihr mich nicht aus dem Bad gescheucht, wäre das alles gar nicht passiert.“

Murrend gehen die beiden aus dem Zimmer, doch ich beachte sie nicht weiter. Nachdem meine Haare oberflächlich, ganz dauert einfach zu lange, trocken sind, kämme ich so noch einmal kurz durch, um dann ins Wohnzimmer zu treten.

Wie in der Nacht, sitzen wieder die Jungs, darunter auch Flynn, verteilt über die Couch und Sessel.

„Kann es endlich losgehen?“, fragt ein sichtlich genervter Jayden.

„Wartet.“, rufe ich aus.

„Was?“, knurrt er. Oh nein, da ist jemand sauer auf mich. Als ob mir das etwas ausmachen würde.

„Ich brauche noch Schuhe?!“, sage ich, während ich in mein Zimmer renne und schnell in irgendwelche Heels schlüpfe. Meine Turnschuhe sind mittlerweile kaputt, ich glaube ich habe zu oft mit ihnen irgendwo rauf getreten. Und sonst habe ich nur die Wahl zwischen High Heels und Ballerinas und weil ich, wie gewöhnlich, nicht so klein wirken will, wähle ich die hohen Schuhe. Ich gehe wieder ins Wohnzimmer. „Gut, ich bin fertig.“

Alle erheben sich und wir laufen durch mehrere Gänge, währenddessen vermeiden sowohl Josh, als auch Lee und Taylor es tunlichst, mit mir zu reden, mich anzugucken oder auch nur in meiner Nähe so laufen. Nur Riley scheint das von vorhin nicht peinlich zu sein, dabei hat gerade er am meisten geglotzt.

„Hey Fae. Wie geht’s dir?“, fragt er mich, ein schmutziges Grinsen auf den Lippen.

„Bis gerade eben noch gut.“, sage ich. Ich mag dieses Grinsen nicht und will gar nicht wissen, woran er gerade denkt.

„Also, ich dachte mir, da ist in paar Monaten so ein Ball, alle sind schon ganz aufgeregt. Willst du nicht mit mir dahin gehen? Wenn es da zu langweilig wird, können wir gerne auch noch ein paar andere Dinge machen.“ Ich hätte nicht erwartet, dass sein Grinsen noch anzüglicher werden könnte, aber da ist der Beweis.

Fassungslos schaue ich ihn an. „Du hältst dich auch für Prinz Charming höchst persönlich, was?“

Wir gehen gerade in eine große Halle voller Leute, mit einem Kamin in drei von vier Wänden. Die vierte ist ganz aus Glas und lässt einen auf eine Terasse und die Lanschaft dahinter blicken. Im Raum verteilt stehen Tische, teilweise mit Stühlen, manchmal aber auch mit Sofas und Sesseln.

Jack schaltet sich ein. „Fae, sag nein. Der fragt dich eh noch mindestens fünf mal. Und ich wette, da werden dich noch ganz andere Jungs fragen. Heißere Jungs. Außerdem, auch wenn das zwischen Riley und mir nicht geklappt hat, irgendwie gehört er noch immer mir. Verstanden?“

Ich pruste los und lache laut auf, sofort dreht sich so gut wie jeder in meiner Nähe zu mir um und starrt mich an. Sofort werde ich wieder ernst, das passiert manchmal, vor allem wenn ich lache. Ein Straßenmusiker meinte einmal zu mir, ich hätte das Lachen eines Engels, aber ich sagte nur, dass ich wenn, wohl eher eine Dämonin wäre. Damit bin ich weiter gegangen, ich hasse es einfach, wie oft ich mit einem Engel verglichen werde. Jetzt ehrlich, Vampirjäger und so?!

Jack nutzt sofort die mir zuteil gewordene Aufmerksamkeit und sagt laut: „Darf ich vorstellen, die wunderschöne Fae und ihr charmanter Bruder Flynn Rodriguez. Sie sind erst seit gestern hier und kommen aus Spanien. Und jetzt kümmert euch wieder um eure eigene Angelegenheiten.“ Damit führt er uns zu einem Tisch, an dem ein paar Mädchen sitzen. Kichernd blicken sie Riley an.

„Ach daher kommt sein Übermaß an Ego.“, murmele ich Josh ins Ohr, der zufällig gerade, trotz seiner Anstrengungen, dies zu vermeiden, neben mir läuft. Erschrocken blickt er mich an, das von heute morgen scheint ihm noch immer durch den Kopf zu gehen, doch dann lacht er und Lee, der es ebenfalls gehört hat meint: „Daher und von den restlichen Mitgliedern seiner Fanclubs. Dort, dort, dort und auch ein paar von denen.“ Josh zeigt währenddessen auf mehrere Mädchengruppen, fast alle beobachten mich und nicht wenige beäugen sowohl die Mädchen an unserem Tisch als auch mich neidisch und mit Wut in ihren Augen.

Unberührt setze ich mich zwischen Lee und Josh. Und fast augenblicklich kommen mehrere aufgetakelte Mädchen, eine setzt sich einfach auf Rileys Schoß und das Mädchen, mit dem er gerade redet, starrt sie böse an. Und nein, dass sind nicht alle klischeehafte Blondinen, ein paar haben dunkelrote Haare, die eindeutig gefärbt sind, ihnen jedoch so gar nicht stehen, sie sehen aus wie Pumuckl. Andere sind Brünetten und nur eine hat blonde, wasserstoff blond, beinahe weiße Haare. Aber irgendwie steht es ihr, sie scheint außerdem als einzige nicht auf einen der hier anwesenden zu stehen, schließlich liegen ihre Augen nicht sofort auf Riley, oder wie die manch anderer, auf Jack.

Josh und Lee haben anscheinend endlich den morgendlichen Vorfall verkraftet, denn sie beginnen mir eine lustige Geschichte zu erzählen, sobald ich zwischen ihnen sitze. Immer abwechselnd, jeder sagt immer ein paar Sätze, reden sie. Josh beschreibt mir gerade Jaydens Gesicht in jedem Detail, als ihm eine Kuh aus dem Bad entgegen gesprungen ist, da höre ich plötzlich irgendwen flüstern: „Wer ist eigentlich diese neue Bitch?!“

Oh mein- Hat mich da gerade jemand BITCH genannt?!

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