Kapitel 23

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Als ich aus der Umkleide gehe taucht sofort Flynn neben mir auf. „Hör zu.", sagt er. „Ich werde meinen Chef benachrichtigen und ihn die ganze Sache überprüfen lassen. Du weichst derzeit nicht von meiner Seite. Ich hole dich von deinem Unterricht ab und bringe dich hin, verstanden?"

„Ich habe da eine bessere Idee.", murmele ich und ziehe Flynn hinter mir in ein leeres Klassenzimmer. Ich habe nämlich Schritte gehört. Und die Schritte hören sich ein wenig an wie die von diesem Matthew. Ich gucke kurz aus der Tür und sehe tatsächlich ihn.

„Das ist nämlich die Vampir-Jäger Art.", flüstere ich Flynn zu. Er hat keine Zeit mehr zu fragen, was denn genau, denn in diesem Augenblick läuft Matthew an der Tür vorbei. Ich reiße sie auf, packe den überrumpelten Vampir an der Kehle, schlage die Tür hinter ihm wieder zu und drücke ihn gegen die Wand.

„Wer bist du und was suchst du in dieser Schule?", frage ich kalt, noch immer meine Hände um seine Kehle, während er nach Luft ächzt. Als er versucht mich zu schlagen ramme ich ihm nur meinen Ellbogen in den Magen. Erschrocken zieht Flynn die Luft ein. Diese Art ist vielleicht brutal, aber sie ist wirksam. Allerdings anscheinend nicht bei Matthew, denn er krächzt: „Ich weiß nicht was du meinst."

„Fae, hör auf.", sagt Flynn angespannt doch ich ignoriere ihn vollkommen.

Ich bohre nochmals blitzschnell meinen Ellbogen in Matthews Bauch. „Sicher?"

„Fae!" Wieder schaltet Flynn sich ein. Und wiederholt ignoriere ich ihn.

„Ja!", flüstert Matthew. Durch den Sauerstoffmangel besitzt er kaum noch eine Stimme. Seltsam, eigentlich haben Vampire einen längeren Atem.

Jetzt senke ich meinen Blick weiter runter auf seinen Schritt und frage eisig: „Noch immer sicher?" Er folgt meinem Blick und ich merke, wie er schluckt - oder es zumindest versucht. Meine Hand, die ihm die Luft abschnürt, ist da eher hinderlich. Dann sagt Matthew: „Sicher.", doch seine Stimmer ist deutlich dünner und zittert ein wenig. Gut so.

Langsam beuge ich mich zu ihm hin, bis meine Lippen an seinem Ohr sind. „Matty, an deiner Stelle würde ich die Wahrheit sagen.", flüstere ich ihm ins Ohr. Eine Gänsehaut breitet sich auf seinem Ohr aus und ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube fast zu spüren wie er leicht zittert.

Flynn knurrt mal wieder meinen Namen: „Fae, ich warne dich. Lass. Ihn. Los!" Da scheint ja jemand sehr sauer zu sein.

Ich beachte ihn genauso wenig wie die Male davor. Doch diesmal liegt das auch daran, dass ich gerade als ich starten will mich wieder genauso langsam wie vorhin zurück zu lehnen, mehrere Striche auf Matthews Haut entdecke. Sie befinden sich direkt am Haaransatz, größtenteils von seinem Ohr verborgen. Und ich habe es nur gesehen, weil ich ausgeatmet und sich dabei ein paar Strähnen ein wenig bewegt haben.

Gerade als ich mit meiner freien Hand die Haare zur Seite streichen will, da erkenne ich, dass es ein Tattoo ist. Meine Augen werden groß und ich lasse meine Hand wieder sinken. Denn das Tattoo besteht nur aus mehreren Strichen und zeigt die aufgehende Sonne und das ist ein ganz besonderes Symbol.

Als ich wieder vor ihm stehe grinse ich ihn dann jedoch triumphierend an, jetzt wo ich etwas über ihn weiß. Etwas, das wohl kaum einer in dieser Schule über ihn weiß. Bei meinem Anblick durchzuckt ihn kurz Angst, vermutlich ahnt er bereits Böses.

„Du bist also aus Chëres?", frage ich.

Denn sein Tattoo ist eines der Symbole der Vampire aus Chëres und befindet sich auch auf dem Königswappen. Die meisten Chëres haben mehrere Tattoos, darunter auch die ihrer Krafttiere. Meistens stimmen die Krafttiere mit dem Charakter des Tätowierten überein. Ein Großteil von denen da drüben haben mindestens eins dieser Zeichen. Die Kultur der Chëres basiert nämlich stark auf der der Indianer. Natürlich gab es schon früh europäische Einflüsse, jedoch nicht so stark wie es bei uns in Rejalia der Fall ist.

Perplex starrt Matthew mich an. Da habe ich wohl ins Schwarze getroffen. Währenddessen reißt auch Flynn die Augen auf. Rejalia und Chëres liegen schon seit Jahrzehnten beziehungsweise Jahrhunderten im Clinch.

Ich lasse Matthews Kehle jetzt los, er scheint völlig überrumpelt und ich habe jetzt wenigstens etwas herausgefunden und kann es gegen ihn benutzen oder ihn dadurch dazu bringen noch mehr zu erzählen.

Nach dem ersten Schock steht Flynn neben mir, angespannt und in Kampfhaltung und den Blick auf Matthew fokussiert. „Was. Willst. Du. Hier?", knurrt Flynn bedrohlich.

Aber auch Matthew hat sich in der Zeit gefasst und steht uns jetzt in derselben Haltung gegenüber. Ich dagegen hab mich keinen Zentimeter bewegt und verdrehe nur die Augen. „Du hast keine Chance, Matthew."

„Ihn habe ich schon einmal heute besiegt." knurrt Matthew mit ein wenig Stolz in der Stimme. Sein Ernst? Aber anstatt mich aufzuregen über dieses pure Testosteron-Gehabe, welches die beiden gerade vorführen, krame ich in meiner Tasche nach meinem Handy. Als ich es habe schalte ich die Kamera ein, sage: „Einmal lächeln!" zu Matthew und schieße gleichzeitig ein Foto von ihm. Mit gerunzelter Stirn schaut er mich an. „Was sollte das denn?"

„Ich will dieses Bild ausdrucken, einen Künstler beauftragen, der mir es dann an die Decke über mein Bett malt und dann sehe ich dich täglich beim aufwachen und einschlafen und kann dich anbeten bis du vor lauter Anbetung tot umfällst.", sage ich trocken. Jetzt gucken mich beide irritiert an. Nochmals verdrehe ich die Augen, da versteht wohl jemand meinen Humor nicht, als ich plötzlich mehrere Stimmen höre.

„Matthew?"

„Wo bist du?"

„Hier.", ruft dieser und grinst uns an. „Gleich sehen wir ja wer keine Chance hat."

Zwei Kumpel von ihm öffnen die Tür und kommen jetzt bedrohlich auf uns zu. Meine Augen müssen leuchten, denn voller Freude sehe ich einem Kampf entgegen. Einen Richtigen. Endlich. Doch dann denke ich nach und realisiere, dass es nur noch gefährlicher ist meine Fähigkeiten zu zeigen, wenn ich ausgerechnet gegen einen (oder vermutlich mehrere) Chëres kämpfe.

Ich seufze bedauernd und ziehe dann Flynn mit mir mit, der wohl noch immer jederzeit einen Kampf erwartet, so angespannt wie er ist.

Als wir an der Tür ankommen muss ich uns zwischen den beiden Neuankömmlingen durchzwängen, denn sie bewegen sich keinen Millimeter und gucken uns abfällig an. Nachdem wir es endlich geschafft habe und durch sind drehe ich mich noch einmal um und sage zu Matthew: „Das war ein sehr nettes und informatives Gespräch. Ich hoffe wir können es bald fortfahren."

Keiner sagt etwas dazu und während ich Flynn mit mir mit zu unserer Wohnung ziehe, nehme ich wieder mein Handy und schicke Melissa das Bild, das ich von Matthew gemacht habe. Dazu schreibe ich 'Der Kerl ist einer unserer Mitschüler und kommt aus Cheres. Außerdem interessiert er sich ungewöhnlich stark für die Zwilllinge. Weißt du wer er ist?"

Ein paar Minuten später kommt die Antwort. 'Geht sofort zum Tor! Dort wird euch ein Auto zur Verfügung gestellt und einer der Wachen fährt euch zum Schloss.'

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Erst DANKE das ihr diese Geschichte lest, sie hat mittlerweile über 3100 Reads und oh mein Gott das ist so mega geil! Und ich ganz dickes, fettes, schwabbeliges DANKE an alle Voter!

Das Bild da am Anfang des Kapitels/rechts soll wie ihr hoffentlich auch lesen könnt das Tattoo darstellen. Habe vorhin extra Ewigkeiten nach Symbolen recherchiert. (Ich hoffe das stimmt auch)

So, ich hoffe euch gefällt das Kapitel, hatte erst voll die Probleme es zu schreiben und hab dann auch noch mal neu angefangen und dann war das erst megakurz und kacke und so und naja, interessiert euch ja alles eigentlich gar nicht.

Also: Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dann wäre es lieb, wenn ihr voted oder kommentiert. ^-^

Und wenn ihr Kritik oder Verbesserungsvorschläge habt, dann doch auch einfach kommentieren oder eine Nachricht schreiben. (:

Viel Spaß beim Weiterlesen ;)

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