»Ich würde sie umbringen, wenn sie dich nur ansehen würden.«

Mein Herz schlug schnell und ich musste noch breiter grinsen. Sevda zog an mir und holte mich wieder zur Realität. Stimmt ja. Ich bin gerade hier nicht alleine mit Serkan... Ich meine Serkan abi!

Serkan abi zog seine Schuhe in Sekundenschnelle an und Ece ging zur Seite. »Passt auf euch auf!«, sagte sie noch triumphierend grinsend. Ich warf ihr einen bösen Blick zu und sie streckte ihre Zunge raus.

Somit ging ich mit Sevda und Serkan abi raus. Es war schon kühl geworden. Aber das Wetter gefiel mir irgendwie schon.

Wir setzten uns ins Auto. Sevda saß hinten und ich auf dem Beifahrersitz.

»Danke, dass du und fährst«, murmelte ich kurz, als Serkan abi den Wagen startete. Er grinste einfach nur.

»Es ist gefährlich in der Nacht draußen zu sein!«, meinte Sevda und nickte. Dabei sah sie zuckersüß aus.

»Da hast du Recht«, stimmte Serkan abi zu. Ich schwieg und sah aus dem Fenster.

»Aber deine Schwester will unbedingt gefährliche Sachen machen«, behauptete Serkan abi dann. Ich sah ihn mit einem bösen Blick an. Er sah zu Sevda, die angefangen hatte zu schlafen. »Sevda, wach auf! Wir sind eh gleich da!«, rief ich, doch Serkan abi legte einen Finger auf den Mund, um zu zeigen, dass ich die Klappe halten soll.

Ich formte meine Hand zu einer Faust und zeigte sie ihm. Er grinste wieder dämlich und nahm meine Hand. Mit der einen Hand lenkte er und mit der anderen formte er meine Hand wieder zurück. Danach ließ er sie nicht los, sondern hielt sie noch fester.

Ich wurde langsam rot und sah aus dem Fenster. Mir wurde eindeutig warm...

»Was glotzt du die ganze Zeit aus dem Fenster?«, fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. »N-nur so.«

»Äh, Alev«, sagte er dann und ich drehte meinen Kopf langsam zu ihm und hoffte dabei innerlich, dass ich nicht wieder rot war.

»Hast du einen Freund?«

Okay, egal ob ich gerade rot war oder nicht, jetzt wurde ich es auf jeden Fall.

»N-nein, warum fragst du?«

Er zuckte mit den Schultern. »Nur so«

Serkan abi parkte ein und ich stieg aus dem Wagen. Der Wind peitschte mein Haar gegen mein Gesicht. Serkan abi stieg ebenfalls raus. Er öffnete die Tür zum hinteren Bereich und nahm Sevda vorsichtig in die Arme. Irgendwie wurde ich eifersüchtig. Am liebsten würde ich jetzt so tun, als sei ich am schlafen... Warum? Komisch...

Ich schloss die Türen auf und wir gingen gemeinsam hoch in die Wohnung. Es war still. Ich hatte so dir Vorahnung, dass meine Mutter schon lange eingeschlafen war. Sonst hätte sie mich tausendmal angerufen und würde mich jetzt ausschimpfen. Ich solle besser auf meine Schwester aufpassen und auf sie achten und so. Dabei hatte sie natürlich mehr als Recht. Sevda geht schließlich noch in den Kindergarten und es ist mehr als spät genug.

»Welches Zimmer?«, flüsterte Serkan abi. Ich ging vor und öffnete die Tür zu Haruns und Sevdas Zimmer. Serkan abi ging rein und legte Sevda auf das leere Bett. Haruns schlief in dem anderen schon.

Wir gingen leise aus dem Zimmer.

»Na dann, ich gehe dann mal«, sagte Serkan abi und ich begleitete ihn noch bis vor die Tür. Das letzte Mal, als er hier war, hatte er mich hier auf die Wange geküsst... Freundschaftlich natürlich. »Tschüs«, murmelte ich leise und Serkan abi zog sich seine Schuhe an.

Danach kam er zu mir und umarmte mich. Ich nahm seinen Geruch in mich auf und musste grinsen. Er küsste mich noch auf meinen Scheitel und ging dann. Mein Herz klopfte laut und mein Grinsen wollte nicht verschwinden.

Langsam gaben meine Knie nach und ich fiel zu Boden. So saß ich eine Weile und sah zu den Treppen, von denen Serkan abi gegangen war.

Schließlich stand ich auf und ging in mein Zimmer. Da ich jetzt auf jeden Fall nicht schlafen könne würde, wollte ich mir aussuchen, was ich morgen anziehen sollte. Ich öffnete den Kleiderschrank und mein Blick lag sofort auf dem Pullover von Serkan abi. Mist! Den wollte ich ihm doch schon lange zurückgeben!

Ich musste schon wieder dämlich grinsen. Mit diesem Pullover hatte er mir mein Leben gerettet. Mein Held.

Er war mein Held.

Mein Held.

Mein Held.

Mein Held.

Das wusste ich mehr als genug.

Ich nahm den Pullover und drückte ihn kurz an mich. Danach stellte ich ihn wieder in den Schrank. Ich biss mir auf die Lippe. Schleunigst sollte ich auf andere Gedanken kommen! Man könnte glatt denken, ich hätte mich verliebt! Hahahhahah, lustig...

Ich suchte mit schnell etwas aus und legte mich dann in mein Bett.

[Sicht von Ece]

Am nächsten Tag wachte ich früh auf und kam vor Serkan abi ins Badezimmer. In letzter Zeit gewann ich immer die Wettkämpfe! Haha!

Ich machte mich schnell fertig, aß noch etwas und ging dann aus dem Haus. Der Bus kam schnell und es dauerte nicht lange, da waren wir schon in der Schule. Es gab ein großes Durcheinander. Kein Wunder.

Ich kämpfte mich durch die Menge und wurde dann von jemandem gezogen. Es war Tunç. Er lächelte mich an. Ich erwiderte das Lächeln nicht, sondern sah schnell zur Seite.

Am besten, ich blieb eiskalt. Dann kann mich weder irgendeine Dilek bedrohen, noch kann jemand mein Vertrauen missbrauchen, was ich mir bei Tunç eigentlich nie vorstellen könnte.

»Was ist?«, fragte er etwa verwundert.

»Lass mich in Ruhe«, erwiderte ich und er hob eine Braue.

Ich sah ihn ausdruckslos an. Egal, wie schnell mein Herz schlug, egal wie warm mir wurde und wie sehr es in mir kribbelte, ich konnte fast immer so tun, als sei mir gerade alles scheiß-egal.

Er sah mich noch eine viertel Sekunde an und runzelte dann die Stirn. »Wenn du ein auf "cool" tun kannst, kann ich das auch.«

Mit den Worten ließ er mich los und ging weiter und ich sollte ihm folgen, weil wir ja auf dieselbe Person aufpassen.

Toll Ece, das hast du mal wieder gut hingekriegt! Ich verdrehte meine Augen und versuchte ihm zu folgen.

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