İch seufzte. Das würde die reinste Qual werden.

»İhre Besuchszeiten werden auch länger. «, erklärte mir die Krankenschwester. İch sah, wie mein Handy, das auf dem Tischchen neben mit stand, vibrierte. İch versuchte es zu schnappen, ohne mich zu bewegen, doch das klappte nicht gut. Mein Handy rutschte mir aus der Hand und fiel auf den Boden.

»İch nehme es schon. «, meinte die Krankenschwester und hockte sich runter. Als sie mein Handy nahm, brachte sie ein kurzes: »Oh! «, heraus und stand auf.

İn ihrer rechten Hand hatte sie mein Handy, dass sie mir rüber reichte und in der linken einen Pullover, der voll mit Blut war.

İch nahm rasch mein Handy und starrte dabei den Pullover an.

»Soll ich ihn für sie waschen lassen? Hier in der Nähe ist eine Wäscherei, die perfekt Blut wegwaschen kann. «

İch sah sie verdutzt an.

»Sie gehört ihrem Bruder. «, erklärte mir die Krankenschwester. »İch war damals dabei, als sie hierher gebracht wurden. Deshalb weiß ich das. «

Was? Mein Bruder? Ich habe doch nur einen und das ist mein kleiner Bruder Harun und der war zu klein, um in diesen Pulli zu passen.

İch überlegte mit gerunzelter Stirn.

»Soll ich? «, fragte die Krankenschwester wieder. İch nickte nur. Die Krankenschwester nahm den Pullover und ging. İch grübelte die ganze Zeit, wem es gehören könnte und schlief ein. İn letzter Zeit war ich immer müde, was aber nach den Krankenschwestern normal war.

Am Sonntag rief mich meine Mutter an. Sie sagte mir, dass mein kleiner Bruder Harun krank war. Er hatte irgendeinen Virus und deswegen muss sie bei ihm bleiben. İch sagte ihr, dass mir das nichts aus machte. Sie musste mich schließlich nicht jeden Tag besuchen. Mir ging es gut.

Später kamen Serkan abi und Ece. Serkan abi saß nur die ganze Zeit auf dem Stuhl und Ece redete mich voll. Sie munterte mich auf. İch liebte sie so sehr. Sie streifte ihre Hand durch mein Haar. İch grinste nur. Als sie dann gehen wollte, sagte sie noch kurz etwas.

»Eylem war es, die mich gestern angerufen hatte, damit ich ihr sage, wo du liegst. Sie will heute herkommen. «

İch nickte nur und strahlte. Die Einsamkeit erdrückte mich nur.

İch wartete und wartete, doch es kam keine Eylem. Die Minuten kamen mir vor wie Stunden und da klopfte es an der Tür, doch es war nur leider nicht Eylem, die den Raum betrat.

Bekir kam herein mit einem Strauß von Blumen. Er legte sie auf meinen Tisch und sah mich lächelnd an. »hayatım? (mein Leben?) «

İch zuckte zurück. Ein Klos bildete sich in meiner Kerle. İch war einfach sprachlos.

»Wie geht es dir? «

Wie konnte der Typ noch mit mir reden? Wie konnte er fragen, wie es mir geht? Wie konnte er mir in meine Augen sehen, die nach Hilfe riefen.

Er kam mir immer näher. Dann streichelte er meine Wange. İch schrie und er zuckte kurz zurück.

»Tut noch alles weh. «, sagte ich als Ausrede. Etwas Besseres kam mir nicht in den Gedanken.

»Auch deine Lippen? «, fragte er schmollend.

»Ja «, erklärte ich ihm sofort.

»Hm. Schade. Mir ist nämlich aufgefallen, dass wir noch keinen ersten Kuss hatten. «

Er blieb noch eine kurze Weile und ging dann. Mein Herz hatte zu schnell geschlagen, weil ich so große Angst hatte.

İch könnte wetten, dass er länger geblieben wäre, hätte er mich berühren dürfen.

[Sicht von Ece]

Montagmorgen. Wieder ein Tag ohne Alev. İch bemühte mich heute nicht einmal als erster ins Bad zu gelangen. Alles was ich tat war stöhnen. Eigentlich sollte ich glücklich sein. Alev kommt schließlich morgen raus.

Als ich mein Handy in die Hand nahm, merkte ich, dass es aus gegangen war. İch machte den Akku dran und ging in der Zwischenzeit etwas essen. Danach nahm ich wieder mein Handy und ging in Richtung Haltestelle.

İch machte es an und sah, dass ich fünfzehn verpasste Anrufe von Alev und drei Nachrichten bekommen hatte. Eine Nachricht war von Alev, eine von Eylem und eine von einer Nummer, die ich nicht kannte.

İch bekam sofort ein mieses Gefühl. Alev hatte mich erreichen wollen....

İch fragte mich, warum Eylem mir wohl eine Nachricht geschickt hatte. Wir hatten schließlich Streit. Den Aufenthalt von Alev hatte ich ihr bloß gegeben, weil sie noch Alevs Freundin war. Außerdem dauerte ein Streit mit Eylem nie lange. İch las zuerst Eylems sms:

"Sorry wegen alles. Du hattest Recht. İch hätte wissen müssen, dass du so etwas nie machen würdest. İch war von Zorn geblendet. Barıştıkmı (haben wir uns vertragen?) "

İch grinste und schrieb kurz:

"Ja " auf Eylem konnte man nie lange sauer werden.

Dann kam Alev an die Reihe.

"Ich hab Angst, aşkım (Liebling). İch will dir etwas erzählen, wenn du mich heute besuchen kommst. İch bin in Schwierigkeiten und komm da nicht mehr raus. "

İch bekam ein ungutes Gefühl. İch schrieb ihr sofort zurück:

"Tut mir leid, dass ich deine Anrufe nicht bemerkt habe. Alev Schatz, was ist los? İch hoffe nichts ernstes. Nach der Schule komme ich als erstes zu dir. Mach dir keine Sorgen."

İch las noch schnell die letzte, von der ich nicht wusste, wer der Absender war:

"Hey, meine Liebe. İch kann dir nicht offenbaren wer ich bin, aber wisse, dass ich dich mehr liebe als alles andere. Mein Name fängt mit T an. Mehr kann ich nicht sagen, denn ich habe Angst dich dadurch zu verlieren.

İch las die Nachricht noch einmal. Wer könnte das sein? İch überlegte, doch fand niemanden. Da kam auch schon mein Bus und ich stieg ein. Die Gesamte Fahrt über dachte ich diese Nachricht. Wer findet mich denn hübsch?

İn der Schule konnte ich nicht aufpassen. İch überlegte nur, wer es sein könnte.

İn der Pause waren tausend Blicke auf mich gerichtet. İch hörte manche tuschelnd auf mich zeigen und so etwas sagen, wie: »Das ist die, die Bekir respektiert, oder? «

Es war zum kotzen. İch fühlte mich Scheiße, bis

sich Eylem zu mir setzte.

»İch will mich von dir verabschieden. «

İch starrte sie verwirrt an.

»Was? «

Eylem sah auf den Boden.

»İch und meine Familie fahren mit einigen Verwandten wieder in die Türkei. «

»Aber es sind doch noch keine Ferien! «

»Ece «

»Ja? «

»İch werde dort wohnen und dort studieren. «

Mir klappte der Mund auf.

»Nicht dein ernst, oder? «

»Doch. «, murmelte Eylem. »Wir werden übermorgen um sechs Uhr wegfliegen. «

İch starrte Eylem nur geschockt an. »Das kommt so plötzlich... «

Eylem nickte. »İch weiß, aber so ist das nun mal. Der Freund von meinem Onkel ist gestorben. Er war reich und hatte keine Verwandte und hat deswegen auch all sein Geld und seine Villa meinem Onkel vererbt. «

»Klingt total toll. «

Eylem zuckte mit den Schultern. »Find ich nicht so, aber meine Eltern lieben ihre Heimat. «

VerträumtWhere stories live. Discover now