> Part 63

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Eine Sekunde lang starb ich tausend Tode, da ich dachte es wäre Dad oder Sally. Ich war mehr als erleichtert, als es Lily war, die reinkam und uns ansah wie ein besoffenes Auto.

,,Uhm.. hi?" Sie starrte uns an.

,,Hi", sagten Damian und ich gleichzeitig, er so als wäre nichts passiert, ich leise und kratzig. Ich krabbelte schnell von ihm herunter und fiel dabei fast vom Bett. Elegant wie immer.

,,Vielleicht sollte ich wieder gehen", murmelte Lily, jedoch merkte ich wie sie sich ein Grinsen verkniff.

,,Nein", sagte ich, ,,bleib."

Ich sah Damian an, der immer noch auf meinem Bett lag und uns anstarrte, und versuchte ihm ein Zeichen zu geben. Er verstand.

,,Okay, verstehe. Ich bin jetzt unerwünscht", er stand aus meinem Bett auf und fuhr sich durch seine Haare, bevor er grinsend mein Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Weder Lily noch ich sagten etwas, bis Lily herausplatzte: ,,Was. war. das?!"

,,Pssscht, schrei doch nicht so!", rief ich aufgebracht und zerrte sie auf mein Bett, damit sie sich setzen konnte.

,,Ich dachte mir, ich komme mal vorbei und besuche dich, da lässt mich dein Dad herein und ich komm hier hoch und was sehe ich? Damian und dich! Oh Gott! Das ist ja.. woah!"

Woah war wohl das passende Adjektiv.

Ich grinste sie an. ,,Dank dir hab ich beinahe eine Herzattacke bekommen!"

,,Ich hab doch geklopft", lachte sie. Es schien als wäre sie fast so hibbelig wie ich. ,,Aber ich habe es dir gesagt! Er steht sowas von auf -"

,,Lily, halt die Klappe!", flüsterte ich und drückte meine Hand auf ihren Mund, damit sie nicht weitersprach. ,,Er hört doch alles."

,,Sorry", nuschelte sie in meine Hand und ich ließ los. ,,Aber - "

,,Reden wir über etwas anderes, ja?", flehte ich fast.

,,Du -", sie seufzte, ,,okay. Okay. Wie geht es dir?"

,,Ganz gut. Und dir?"

,,Nicht so. Ich bin hergekommen, um mit dir zu reden."

,,Du machst mir Angst..", sagte ich misstraurisch und schaute sie besorgt an. Jetzt, wo ich sie mal so richtig anschaute, sah sie überhaupt nicht glücklich aus.

,,Wahrscheinlich werden wir umziehen. Dad hat ein Angebot bekommen und wenn er es annimmt, müssen wir weg."

,,Das ist nicht dein Ernst, oder?" Ich war geschockt. Wie es ohne Lily wäre, konnte mir gar nicht vorstellen. Sie ist zu einer richtigen Freundin geworden und jetzt sollte ich sie wieder verlieren?

,,Doch", sie schaute mich an, wartete auf meine Reaktion.

,,Oh mein Gott." In meinen Augen sammelten sich Tränen. ,,Wohin denn?"

,,Deutschland. Aber - hey! Weinst du etwa?" Sie nahm mich besorgt in den Arm. Schnell wischte ich mir über die Augen. Es war egoistisch nur an mich zu denken, denn Lily verlor ja auch einiges. Ihre Freunde, die vertraute Umgebung, ihr Zuhause. Sie hatte es viel schwerer als ich.

,,Es ist ja noch nicht sicher, richtig? Vielleicht überlegt dein Dad es sich ja noch..", sagte ich und löste mich aus ihre Umarmung, um sie anzuschauen.

,,Hoffen wir's", meinte sie traurig. ,,Aber hör auf zu flennen - sonst heul ich gleich auch noch!"

Ich lächelte und wischte mir erneut meine Tränen weg, die lautlos über meine Wangen liefen. Es war nur so, dass Lily mir in so vielen Sachen beistand, ich vertraute ihr, sie half mir. Sie war mir so wichtig. Ich wollte sie nicht verlieren.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now