> Part 49

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Arias POV:

Peinlich, peinlich, peinlich. Wieso musste der Portier uns ausgerechnet dann entdecken, wenn wir es am wenigsten erwartet hatten?

Aber irgendetwas musste ja kommen, es kam schließlich immer etwas dazwischen. Vielleicht war es ja aber auch ganz gut, dass er uns unterbrochen hatte. Obwohl ich mich in dem Moment, wo wir uns geküsst hatten, so gut fühlte, wusste ich, dass es ein Fehler war. Zumindestens redete ich mir das ein. Aber war es wirklich ein Fehler? Wie konnte es ein Fehler sein, wenn es sich so richtig angefühlt hatte?

Ich knallte die Tür des Hotelzimmers zu und erinnerte mich daran, dass Sally ja schlief. Etwas leiser drehte ich den Schlüssel, der im Schloss steckte, um und verschloss somit die Tür, bevor ich mich an ihr herunter gleiten ließ.

Was haben wir nur getan? Und seit wann machte ich rum? Und dann noch mit Damian.

Ich raufte mir durch mein eh schon verwuscheltes Haar und ließ den Kopf hängen. Wollte ich nicht eigentlich, dass er dachte, er wäre mir egal? Aber man küsste so wohl niemanden, der einen egal wäre.

Wie konnte sich etwas falsch anfühlen, aber gleichzeitig auch so richtig? Dieses Gefühl, dass durch mein Körper wanderte, dieses kleine, aber deutliche Kribbeln in meinem Bauch – was bedeutete das?

Was wohl? Du bist in ihn verknallt, du Dummkopf.

Ich rappelte mich auf und ließ mich vorsichtig auf die freie Seite des Bettes fallen, während ich versuchte an unwichtige Dinge zu denken, damit mir diese Wörter nicht mehr durch den Kopf schwirrten.

Aber es half nichts.

Du bist in ihn verknallt.

Du bist in ihn verknallt.

Du bist in Damian verknallt.

***

Am nächsten Morgen wurde ich erst sehr spät wach, was wohl daran lag, dass niemand mich weckte. Wofür ich auch dankbar war, denn ich wollte ohnehin den ganzen Tag im Bett verbringen.

Mir dröhnte der Kopf und ich war immer noch müde.

Und ich wollte Damian nicht unter die Augen treten, weil ich Angst hatte. Angst davor, wie er sich wohl verhalten würde, was er sagen würde.

Also blieb ich liegen und zog mir die Bettdecke über den Kopf. Heute war Mittwoch, das hieß in zwei Tagen wurde ich 16. 16 – ein besonderes Alter sollte man meinen, aber bis jetzt macht sich keine Vorfreude in mir breit. Warum auch? Es würde sich ja nichts ändern, außer dass sich die fünf nach der eins in eine sechs verwandeln würde.

Als es mir dann doch zu heiß unter der Decke wurde, schlug ich sie beiseite und schwang die Beine über den Rand des Bettes. Es war immer noch warm hier im Zimmer, wie gestern Abend, weswegen ich das Fenster so weit wie möglich öffnete, damit die frische Morgenluft reinkam. Weder Sally noch Dad waren hier, weswegen sich keiner beschweren konnte. Auf dem Tisch neben dem kleinen Fernseher fand ich einen Notizzettel.

Sind unten frühstücken. Wenn du willst, kannst du ja nachkommen =) Dad

Mein Magen knurrte bei dem Wort frühstücken, aber ich hatte nicht die geringste Lust mich zu Sally, Dad und wahrscheinlich zu Damian zu setzten und fröhlich zu plaudern. Also schnappte ich mir einfach eine Banane, die das Zimmerservice gestern zusammen mit anderen Sachen in einer Obstschale gebracht hatte und biss hinein. Das sollte wohl reichen.

Ich behielt mein Schlaftop und meine Shorts an, da ich ja sowieso nicht vorhatte irgendwo hinzugehen und putzte mir einfach die Zähne, ging aufs Klo und band mir meine Haare zu einem Zopf.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now