> Part 53

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,,Damiaaan", jammerte ich, als wir vor einem großen Lokal angekommen waren. ,,Was sollen wir denn hier?"

,,Ein bisschen Spaß haben", gab er zurück und schaute auf, um das Haus näher zu betrachten. Ich seufzte und wollte durch die Eingangstür gehen, als er mich am Ellbogen zu sich drehte.
,,So ungerne ich das auch zugebe, aber dieser Idiot hat recht. Du wirst nicht jeden Tag 16."

,,Erstens - Justin ist kein Idiot! Ich hab keine Ahnung, wieso du ihn nicht leiden kannst", verteidigte ich Justin und sah zu ihm auf. ,,Und zweitens, ich bin nicht gut im Feiern. Es ist ja echt nett, dass du dich dazu bereiterklärst, aber-"

,,Jaja, wie auch immer und jetzt beweg deinen Arsch darein."

Ich sah ihn empört an, er grinste aber nur, weswegen ich mich schnaubend abwandt und durch die Tür trat. Es sah genauso aus, wie von draussen. Alt. Etwas heruntergekommen. Aber zu meiner Überraschung waren erstaunlich viele Leute und vorallem Jugendliche hier.

Der Boden war mit Holz vertäfelt und auch die große Bühne, die in der Mitte des Raumes stand und auf der gerade eine jung aussehende Band anfing zu spielen, war aus Holz. Daneben befand sich eine riesige, gut ausgestattete Theke mit zwei Barkeeperinnen und in der Ecke waren verschiedene Spielautomaten aufgebaut.

,,Es sieht ganz nett aus", meinte ich, als Damian neben mich trat.
,,Ganz okay", stimmte er zu und setzte sich an ein Tisch.

,,So - und was hast du jetzt vor, wenn ich fragen darf?"

Er zuckte die Schultern und rief eine großbusige Kellnerin zu sich, die sofort herbeigeeilt kam.
,,Was kann ich euch bringen?", fragte sie mit einem freundlichen Lächeln.

,,Zwei Bier", sagte er und nickte ihr zu, bevor sie wieder verschwand.
,,Ich trinke nicht", widersprach ich.

,,Es gibt immer ein erstes Mal."

,,Das letzte mal als ich was getrunken habe, hast du's mir aus der Hand gerissen", erinnerte ich ihn mit einem kleinen Grinsen. Er hatte sich auf Justins Party in dem Moment wirklich wie mein großer Bruder aufgeführt.

,,Da warst du ja auch noch 15." Als ob das jetzt viel ausmachen würde.

,,Mit 16 darf ich auch noch nicht trinken."

Damian stöhnte entnervt und beugte sich auf seinem Stuhl vor. ,,Sie werden dich hier nicht nach deinem Alter fragen. Und jetzt bitte tu mir einen Gefallen und versuch wenigstens einen Abend Spaß zu haben. Du wirst nie mehr die Chance haben deinen 16. zu feiern, also solltest du das Beste daraus machen. Okay?"

Ich schaute einen Moment lang in seine blauen Augen und fragte mich, wieso es ihm so wichtig war, dass ich an meinem Geburtstag Spaß hatte. Aber er hatte ja Recht ... irgendwie.

,,Okay. Von mir aus."

***

Drei Stunden und dreieinhalb Flaschen Bier später wurde ich etwas albern. Ich lachte über Damians Geschichten und Witze, die eigentlich nur halb so witzig waren, wie ich dachte und hatte endlich geschafft, den widerlichen Geschmack des Bieres zu ignorieren, sodass ich es wirklich anfing irgendwie zu mögen.
Obwohl mir hätte klar sein sollen, dass ich nicht so viel Alkohol vertrug.

,, ... und dann hab ich ihm mein Mittelfinger gezeigt, während ich weggelaufen bin. Aber irgendwann bin ich hingefallen und sie haben mich trotzdem abgeführt", beendete Marc seine Erzählungen und ich brach in Gelächter aus, was ich definitiv nicht getan hätte, wäre ich einigermaßen bei Sinnen. Marc kannte ich übrigens nicht - oder besser gesagt, ich hatte ihn erst gerade kennengelernt. Er war ungefähr so alt wie wir, war etwas dicker, hatte kurzgeschorene Haare und ich hatte keine Ahnung mehr wie Damian und ich mit ihm ins Gespräch gekommen waren, was noch ein Zeichen für meine leichte Angetrunkenheit war.
Bevor wir uns an die Bar gesetzt hatten, haben Damian und ich mindestens 20 Runden Airhockey gespielt, welches bei den anderen Automaten stand. Jedoch konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wer gewonnen hatte. Hm.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now