> Part 103

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Circa zwei Wochen später, Arias POV:

Heute war mein erster Schultag in meiner neuen, deutschen Schule. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht aufgeregt. Denn scheiße; ich war es.

Deutschland war ein tolles Land, zumindest das, was ich bin jetzt gesehen hatte. Ich kam sehr gut zurecht, was jedoch auch an Lily lag, die sich bemühte mir alles genau zu zeigen und zu erklären, wobei sie sich selbst noch nicht ganz eingelebt hatte. Da ich bei ihr und ihren Eltern wohnte, hatten sie mir extra ihr freies Gästezimmer eingerichtet, wofür ich ihnen sehr dankbar war. Ich fühlte mich gleich viel mehr ... wie zuhause.

Doch heute begann die Schule wieder in Deutschland und ich zitterte, kaum hatten wir das Haus verlassen. Wir mussten zu einer Bushaltestelle laufen, da die Schule, anders wie bei uns in England, etwas weiter entfernt war. Aber das machte mir nichts aus, dann hatte ich wenigstens noch ein bisschen Zeit und konnte versuchen mich zu beruhigen (was natürlich sowieso nicht klappte).

,,Lily", sagte ich als wir in dem sehr überfüllten Bus saßen. ,,Denkst du, das Outfit geht wirklich?"

Lily verdrehte ihre braunen Augen. ,,Wie oft soll ich dir das noch sagen? Du siehst gut aus!"

Ich trug eine blaue Jeans mit einem schlichten schwarzen Langarmshirt - schlicht und unauffällig.

,,Okay." Ich pustete die Luft aus.

,,Mach dir keine Sorgen, okay? Es wird alles klappen. Ich bin ja auch noch da."

,,Ich weiß", sagte ich lächelnd. ,,Danke."

***

Der junge Lehrer, dessen Name ich mir nicht merken konnte, rief etwas laut in die Klasse und prompt waren alle verstummt und setzten sich auf ihre Plätze, während ihre Augen vorne auf mich gerichtet waren. Ich sah zu Lily, die sich auf ihren Platz in die vorletzte Reihe gesetzte hatte und mich nun ermutigend anschaute.

Ich verstand nicht, was der Lehrer - mein neuer Klassenlehrer - erzählte, jedoch konnte ich einzelne Bruchstücke verstehen, da ich mich in den vergangenen Tagen hingesetzt und Vokabeln gelernt hatte.

,,Aria Benson - aus England, London - neu - seit nett!" Ich lächelte einfach nur möglichst nett, obwohl meine Lippen zitterten. Er sagte etwas zu Lily, die nickte und dann wandte er sich mir zu, fing auf einmal an Englisch mit mir zu reden. Sofort fiel mir sein starker Akzent auf.

,,Lily wird dir später die Schule zeigen, aber wenn du noch Fragen hast, dann kannst du gerne zu mir oder einem anderen Lehrer gehen, ja? Ich werde deinen Lehrern auch nochmal sagen, dass es anfangs schwer für dich sein wird, alles zu verstehen, aber das ist nicht so schlimm, da die meisten auch Englisch sprechen können. Mach dir keine Sorgen."

,,Okay", sagte ich nickend. ,,Danke."

,,Jonas hat extra den Platz für dich neben Lily geräumt und ist eins aufgerückt. Du kannst dich also neben sie setzen." Er deutete lächelnd auf den Platz zwischen Lily und einem Jungen. Ich warf ihm nur einen flüchtigen Blick zu, da ich mich zwischen den ganzen Tischreihen auf den Weg zu meinem Platz machte.

,,War doch gar nicht so schlimm", flüsterte Lily mir zu als ich mich neben ihr setzte. Ich zuckte mit den Schultern.

,,Die haben mich alle angestarrt", murmelte ich zurück. Nach wie vor hasste ich es zutiefst, im Mittelpunkt zu stehen.

,,Genauso war es bei mir auch", sagte sie. ,,Mach dir nichts draus."

Der Typ, der neben mir saß, tippte mich leicht an, sodass ich mich zu ihm drehte. Dabei fiel mir wieder ein, dass er Jonas hieß - das war dann also einer von Lilys deutschen Freunde. Er sah ... nett aus. Seine blonden Haare hingen ihm gelockt in die Stirn und er trug eine große, schwarze Brille auf seiner Nase, die diese auch sehr betonte. Außerdem trug er einen Pollunder, worüber ich fast hätte grinsen müssen, doch ich verkniff es mir und schüttelte seine Hand, da er mir seine entgegen streckte.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now