> Part 84

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Arias POV:

Es gab einen Grund, warum ich ungern trank, wenn nicht sogar mehrere. Einer davon waren die Kopfschmerzen am nächsten Tag. Das war meine erster Gedanke am Morgen, noch bevor ich die Augen überhaupt offen hatte. Mit zitternden Lidern schaute ich auf die Wand gegenüber, wo durch das Fenster das Licht hereinschien. Als nächstes glitt mein Blick auf die Stelle neben mir, wo die Decke leicht zerknüllt war, aber niemand lag. Schließlich setzte ich mich mit hämmender Schädeldecke auf und entdeckte Damian an meinen Füßen; er hatte sich längst über das Bett gelegt, sodass seine langen Beine am Ende über die Bettkante baumeln. Das zerknüllte Ende der Bettdecke hatte er mit seinen Armen ergriffen und stützte seinen Kopf darauf und als ich genauer hinsah konnte ich Konfettischnippsel in seinen unordentlichen Haaren erkennen.

Während ich so da saß und versuchte mich zu Sammeln, fragte ich mich, wie ich heute Nacht einfach innerhalb weniger Minuten einschlafen konnte bei der lauten Musik und der ganzen Aufregung. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich dabei war, wegzunicken.

Nach einer kurzen Zeit rappelte ich mich leise vom Bett auf und ging die Treppe herunter. Mich traf beinahe der Schlag als ich das Chaos sah, welches ich unten vorfand. ,,Tu so, als wäre es nicht da, tu einfach so, als wäre es alles sauber", murmelte ich, massierte mir die Stirn und ging in die Küche, wo es allerdings nicht besser aussah. Das war echt zu viel für mich, besonders für neun Uhr morgens.
Ich stellte ein paar Gläser, die auf der Arbeitsplatte standen, in die Spülmaschine, damit ich Platz hatte und begann dann eine Gurke zu zerschneiden, während ich nebenbei ein Toast in den Toaster steckte. Obwohl sich mir der Magen umdrehte beim Anblick des Essens, was wohl noch an meinem Kater lag, zwang ich mich die Gurkenstücke zu essen und einen Biss von dem Toast zu nehmen. Ich wollte heute wenigstens nicht mit dem Hunger kämpfen müssen, wenn die Schmerzen meinen Kopf schon erdrücken mussten.

Ich beschloss, Damian um zehn Uhr aufzuwecken, damit wir anfangen konnten, das Haus aufzuräumen ... was wahrscheinlich den halben Tag dauern würde. Ich verspürte den Drang, mich auf die Couch zu schmeißen und einzuschlafen, damit ich den ganzen Dreck, der um mich herum zu  sehen war, ignorieren konnte. Doch vermutlich werden Dad und Sally diesen Drang nicht verspüren.

Schließlich ging ich aber doch nach oben, da ich vorhatte zu duschen. Ich fasste mir ans Herz, als ich mich zur Badewanne umdrehte, um sie volllaufen zu lassen und Sid dort drinnen liegen sah mit einer Flasche Bier in der Hand. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund stand offen und wenn ich genauer hingesehen hätte, da war ich mir sicher, würde ich vermutlich den Sabber erkennen, der dort seine Spuren hinterließ. ,,Sid?", sagte ich leise, nahm davor aber noch die Glasflasche aus seiner Hand, bevor er sie fallenlassen konnte und sie zerbrach. Er zeigte keine Reaktion.

,,Sid?" Diesmal war ich lauter und rüttelte dabei fest an seiner Schulter. Schlagartig öffnete er seine grünen Augen und schreckte hoch. Verwirrt sah er sich um, bevor sein Blick an mir hängen blieb.

,,Oh. Hi", sagte er und wischte sich dabei über den Mund.

,,Hey." Als keiner von uns was sagte, fragte ich: ,,Was machst du in unserer Badewanne?"

,,Nicht baden", antwortete er, stützte sich dann an dem Baderand ab und stieg heraus. Er war ein sehr gutes Stück größer als ich, sodass ich wieder nach oben schauen musste, um sein Gesicht zu sehen. ,,Ich glaube, ich bin gestern hier eingepennt. Frag mich nicht wieso ... ich weiß es selber nicht genau." Den letzten Teil murmelte er nur und ich nickte. Okay ... Da er anscheinend nicht in Redestimmung war, verließ er wortlos das Bad. Ich sah ihm bloß fragend hinterher, schloß die Tür ab und ließ das Wasser  ein, nachdem ich überprüft hatte, dass Sid auch wirklich keine Spuren in der Wanne hinterlassen hatte.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now