> Part 117

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,,Hi Spätzchen." Dad legte von hinten seine Hände auf meine Schulter. ,,Du siehst ein bisschen erschöpft aus."

Ich fuhr durch meine Haare, die schon längst nicht mehr so ordentlich lagen, wie heute Morgen noch, doch das war bei den meisten hier der Fall. Selbst aus Sallys professionellgemachten Hochsteckfrisur hatten sich ein paar Strähnchen gelöst. ,,Ja, Tanzen ist anstregend", bestätigte ich und drehte mich auf meinem Stuhl zu ihm, als er sich neben mich setzte.

,,Wenigstens hast du deinen Spaß." Er beugte sich ein wenig näher zu mir. ,,Sag mal, sind Justin und Leah zusammen? Isa war sich da auch nicht so sicher."

,,Sie selber sind sich da auch nicht so sicher", sagte ich. ,,Aber ich hoffe, sie sind es bald."

,,Und ich habe gedacht, ihr kommt irgendwann zusammen", er seufzte, lachte dann aber als Zeichen, dass es ein Spaß war. Hoffte ich jedenfalls.

,,Justin ist mein bester Freund, doch wir werden nie - niemals! - ein Paar werden", meinte ich zum 100. Mal, vielleicht mit ein bisschen zu viel Nachdruck.

,,Ich bin einfach nur gespannt, wann es soweit ist und du mir deinen Freund vorstellen kannst", sagte er väterlich. Ich musste mein Gesicht abwenden, damit er nichts erahnt. Konnte ich ihm morgen wirklich sagen, dass Damian und ich - dass er mein Freund war? Meine Angst wuchs und wuchs.

,,Und bist du schon aufgeregt auf die Flitterwochen?", fragte ich, um abzulenken.

,,Oh ja", sagte er. ,,Ich bin echt urlaubsreif. Du wirst es deinem alten Herren wohl nicht glauben, aber Hochzeiten sind wirklich anstregend."

,,Hat man Sally angesehen. Aber heute sieht sie richtig glücklich aus."

,,Das will ich doch hoffen." Grinsend sah Dad seine Frau an, die etwas weiter entfernt stand nun offiziell meine Stiefmutter war. Es war ein komisches Gefühl, sowas nun innerlich laut "auszusprechen".

,,Wenn du müde werden solltest und kein Bock mehr hast, du kannst dir einfach deinen Schlüssel zum Hotelzimmer abholen und rausgehen", sagte er und tätschelte mir die Hand. Sah ich wirklich so fertig aus?

,,Leah hab ich auch 'ne ganze Weile nicht mehr gesehen, vielleicht ist sie ja auch schon rausgegangen", meinte er noch, bevor er aufstand und mich informierte, dass Greta gleich vorhatte irgendwelche Hochzeitsspielchen zu spielen.

Leah und ich teilten uns das Hotelzimmer, doch ich bezweifelte stark dass sie schon schlafen gegangen war, da es erst 22 Uhr war und wenn, dann zumindestens nicht alleine.

Ich scannte den ganzen Saal ab, doch keiner meiner Freunde war irgendwo zu sehen.

,,Na, wen suchst du?", fragte Granny mich plötzlich und ich zuckte zusammen.

,,Oh, Granny, du bist's. Meine Freunde, die suche ich."

,,Ich habe diesen lauten Rothaarigen gerade noch irgendwo rumrennen sehen", teilte sie mir mit. ,,Komischer Kauz."

,,Das ist Sid, Damians bester Freund", informierte ich sie. ,,Er ist eigentlich ein lustiger Typ."

,,Dein Kleid gefällt mir, Schätzchen", sagte sie und zupfte staunend an dem Saum meines dunkelroten Kleides herum.

,,Danke, Granny."

,,Hast wohl keine Lust bei den Spielen mitzumachen, was?" Ihre freundlichen Augen schauten mich an und sie fügte hinzu: ,,Dein Opa hat sich auch in irgendeine Ecke versteckt. Wenn Samuel etwas nicht will, dann will er es auch nicht. Sturer, alter Sack."

,,Granny!", lachte ich.

,,Was denn? Ist doch wahr." Auch sie lachte.

,,Sag mal, wächst bei euch das Geld eigentlich auf Bäumen oder wieso feiern sie so groß? Nicht, dass es mich stört in einem Luxushotel zu feiern und zu übernachten, aber es wundert mich nur."

Our Little SecretWhere stories live. Discover now