> Part 98

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Kopfschmerzen waren das Erste, was ich spürte und schwere Schritte das Erste, was ich hörte als ich aufwachte. Ich kniff die Augen einmal fest zusammen, bevor ich sie ganz öffnete. Krankenhaus. Ich war in einem Krankenhaus.

Leicht verwirrrt blinkte ich mich um und sah direkt in die Augen einer kleinen Krankenschwester, die gerade ihr Klemmbrett weglegte. Sie lächelte und sagte zu jemanden Bestimmtem: ,,Sie ist wach."

Erst jetzt bemerkte ich Dad, dem die schweren Schritte gehörten. Er hielt in seinem Hin - und Hergehen inne und drehte sich zu mir. Als er sah, dass meine Augen offen waren, kam er schnell auf mich zu und nahm vorsichtig meine Hand.

,,Hey, Spätzchen. Hey ... "

,,Ich hab Kopfschmerzen", murmelte ich und fasste mir automatisch an meinen Kopf. Ich spürte einen dicken Verband.

,,Das ist halb so schlimm", sagte die Krankenschwester. Auf ihrem Schild stand dick und fett 'Mary', soweit ich das lesen konnte. ,,Du hast dir den Kopf angestoßen, aber es ist nicht einmal eine Gehirnerschütterung. Was mir mehr Sorgen bereitet ist dein Kreislauf."

,,Ich dachte, das hättest du hinter dir?" Dads Stimme war sanft, jedoch hörte ich den leisen Vorwurf daraus.

Ich sah noch immer Mary an. Sie verzog besorgt ihre Miene und wahrscheinlich lag das an meiner Benommenheit, doch ich konnte auch Mitleid erkennen.

,,Ich werde den Arzt holen", sagte sie. ,,Der kann dir mehr erzählen." Dann fasste sie mir kurz an meine Hand, in der irgendein Schlauch steckte, lächelte und nickte Dad freundlich zu, bevor sie mit dem Klemmbrett in der Hand den Raum verließ.

,,Ich hab mir so Sorgen um dich gemacht", meinte Dad.

,,Tut mir leid", sagte ich leise.

,,So meinte ich das nicht, Schatz", sagte er. Ich schaute ihn an und bemerkte, dass seine Haare in allen Richtungen abstanden, so als hätte er sie mehrmals gerauft. ,,Wie fühlst du dich?"

,,Benommen. Verwirrt. Ich bin müde."

,,Der Arzt hat dir irgendwas gegeben. Frag mich nicht, was." Er lachte kurz und nahm dann erneut meine freie Hand.

,,Wie bin ich eigentlich hierher gekommen?"

,,Mit dem Krankenwagen. Leah hat ihn gerufen", erklärte er. Leah ... ich erinnerte mich. ,,Ich wusste gar nicht, das ihr wieder miteinander redet."

,,Tun wir eigentlich auch nicht", gab ich zurück und blinzelte mehrmals, da meine Augen wieder drohten zuzufallen. Waren sie sich sicher, dass mein Kopf nur leicht angestoßen war ... ?

,,Auf jeden Fall war sie sehr besorgt um dich. Sie ist unten in der Caféteria. Mit Damian und Sally."

,,Was?"

Dad zog die Stirn in Falten. ,,Leah sitzt unten mit Damian und Sally."

Damian war auch hier? Mir war nicht bewusst, dass ich die Frage laut aussprach bis Dad mir die Antwort darauf gab.

,,Natürlich ist er hier. Er hat sich mindestens genauso Sorgen gemacht wie Leah. Sally übrigens auch."

,,Hm. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte ... "

Dads Miene verhärtete sich. ,,Ich weiß es aber. Dein Kreislauf ist zusammengebrochen, weil du keine Nahrung mehr zu dir genommen hast. Du warst geschwächt. Das hätte viel böser ausgehen können, Aria."

Ich schwieg. Er hatte ja Recht. Ich wollte es selbst ja nie so weit kommen lassen. Ehrlich gesagt, hätte ich auch gar nicht erwartet, zusammenzubrechen.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now