> Part 87

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In der Nacht wachte ich immer wieder auf. Jedes Mal wusste ich, dass es besser wäre auf dem Sofa weiterzuschlafen, doch das wollte ich nicht, also schloss ich die Augen und schlief wieder ein. Schließlich war es gegen zehn Uhr und ich wachte zum fünften Mal auf. Ich öffnete müde meine Augen und hob meinen Kopf vorsichtig von Damians Brust, und sofort spürte ich, wie sehr mein Nacken schmerzte. Leise seufzend ließ ich meinen Kopf wieder sinken und atmete tief durch. Meine Beine baumelten immer noch von der Sofalehne, während Damian seine auf die Tischplatte gelegt hatte. Als ich zu ihm hochschaute, sah ich, dass er noch immer schlief. Sein Mund stand ganz leicht offen und seine braunen Haare fielen ihm vorne ins Gesicht.

Unser kleines Geheimnis.

Oh mein Gott.

Gestern Nacht war wirklich passiert. Er wusste, dass ich ihn liebte ... und ich schätzte, er liebte mich auch. Allein dieser Gedanke hörte sich für mich so unwirklich und anders an, dass ich mir vorkam wie im Traum. Noch immer fühlte ich mich so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Trotzdem war ich noch immer verunsichert, wie es jetzt weiterging.

Nachdem ich fünfzehn Minuten lang wach saß, versuchte ich so leise und vorsichtig wie möglich von Damians Schoß aufzustehen. Obwohl er sich ein wenig bewegte und seine Lider flatterten, klappte es und er wachte nicht auf. Ich beschloss unten duschen zu gehen und nachdem ich damit fertig war, packte ich die nassen Handtücher und die Klamotten aus dem Wäschekorb und ging nach unten in den Keller, wo die Waschmaschine stand. Eigentlich machte Sally das, doch da sie nicht da war und vorgestern auf der Party sich irgendwie viel Wäsche angesammelt hatte, machte ich es heute. Es dauerte zwar ein wenig, bis ich alles richtig eingestellt hatte, doch irgendwann hatte ich es und ging wieder nach oben. Ich stieß die Kellertür, die ich angelehnt hatte, auf und erschrak, als Damian vor mir stand und ich volle Kanne in ihn reinlief.

,,Dir auch einen wunderschönen guten Morgen", murmelte er und ich sah ihn grinsen, bevor er seine warmen Arme um mich schlang, was mich etwas überraschte. Doch ich umarmte ihn zurück und murmelte ein leises ,,Morgen" in sein T-Shirt. Dann ließ er mich wieder los und grinste, fasste in meine nassen Haare.

,,Wie lang bist du schon wach?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern.

,,Keine Ahnung, seit 'ner Stunde vielleicht."

,,Wolltest wohl den peinlichen Morgen danach umgehen, richtig?" Er ging an mir vorbei in die Küche und ließ mich verwirrt stehen bis ich verstand, was er damit sagen wollte.

,,Naja, also eigentlich wollte ich dich bloß schlafen lassen", sagte ich als er sich eine Müslischüssel aus dem Schrank holte und sich Cornflakes in die Schüssel füllte. ,,Aber nächstes Mal werde ich dich mit Ach und Krach aus den Federn schmeißen und sofort verlangen darüber zu sprechen was am Abend zuvor passiert ist, kaum hast du die Augen aufgeschlagen."

,,Genauso hab ich's gern", nuschelte er mit vollem Mund. Mein Magen knurrte als ich ihn essen sah und ich nahm mir ebenfalls eine Schüssel, bevor er was sagen konnte. Ich füllte mir also ein wenig Cornflakes ein und setzte mich gegenüber von ihm. ,,Was hast du heute vor?"

Er schluckte das Essen runter, bevor er antwortete: ,,Ich wollte mein Zimmer ausmisten. Was? Schau mich nicht so an, wenn die Kakerlaken unter meinem Bett kommen, ist auch bei mir Schluss."

Ich grinste über seinen Scherz. Jedenfalls hoffte ich, dass es ein Scherz war. ,,Kann ich dir helfen?"

Er nickte und nahm seinen letzten Löffel mit den Cornflakes. ,,Wenn du willst."

***

Eine halbe Stunde später (Damian wollte noch duschen gehen), saß ich auf seinem Bett und durchforstete die riesige Kiste, der er unter seinem Bett geschoben hatte. Ich machte verschiedene Stapel: Auf einem lagen gekritzelte Notizen, auf dem anderen Fotos und auf dem letzten Krims-Krams.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now