> Part 93

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Der Samstag kam schnell und in der Zeit bis dahin, verliefen die Tage eigentlich normal. Naja, also Damian traf sich noch ein, zwei Mal mit Sophie. Er meinte, dass sie sich gerade erst wiedergefunden hätten (er hatte es nicht so formuliert) und sie noch nicht viele neue Freunde, außer ihn hätte. Ich sagte, dass ich es verstand und daraufhin küsste er mich, was mich vergessen ließ, dass ich eigentlich eifersüchtig war.

Mr Glint war wieder ein erneutes Thema und ich hatte jeden Tag Angst ihm wieder zu begegnen, doch er tauchte nicht mehr in meiner Nähe auf, also hoffte ich, er war einfach wieder weg. Am Donnerstag hatte Dad mir ein Pfefferspray in die Hand gedrückt und ich musste lächeln, weil ich das aus Filmen kannte. Doch ich nahm es dankend an und jetzt trug ich es in meiner Schultasche dabei.

Da heute Justins Party war, wurde ich mit der Zeit immer nervöser. Ich weiß, ich sagte immer, dass ich Partys hasste und dass ich es satt hatte, zu einer zu gehen, ich bis jetzt aber immer gegangen war, wenn ich dazu eingeladen wurde (um genau zu sein, hatte nur Justin mich eingeladen, Damian wohnte schließlich im selben Haus, wie ich) und ich denke, das lag daran, dass es irgendwie besser war wenigstens so zu tun als hätte ich Spaß, als alleine in meinem Zimmer zu sitzen und den ganzen Abend irgendwelche Serien zu schauen. Von Damian wusste ich, dass er auch auf die Party ging und er fragte mich, ob wir zusammen dort hingehen würden und als ich wissen wollte, was mit Sophie war, meinte er, es hätte - erstens - nichts mit Sophie zu tun, dass er mit mir dorthin gehen wollte und - zweitens - dass sie heute Abend keine Zeit hatte.
Ich fragte mich, was wäre, wenn Sophie doch mitgekommen wäre, doch ich wusste, dass Damian nicht so einer war, der gleich zwei auf Reserve hatte und die eine benutzte, wenn die andere nicht konnte. Jedenfalls hatte ich das in meiner Gegenwart noch nie bei ihm bemerkt.

Da Justin meinte, es wäre bloß eine 'einfache' Party, suchte ich mir eine dunkelblaue, einfache Jeans aus, die ich lange nicht mehr getragen hatte und dazu ein schwarzes Langarmshirt. Damals, als ich das erste Mal auf Justins Party war, hatte Leah mich in Kleid gesteckt und aus mir eine ganz andere Person gemacht; das war einfach Leahs Talent. Wenn sie mich jetzt so sehen würde ... wahrscheinlich würde sie mich ans Bett fesseln bis ich dazu bereit war, mich etwas schicker zu kleiden und bei dem Gedanken musste ich grinsen. Gedankenverloren ging ich zu meinem Nachttisch und öffnete die oberste Schublade, wo mir Leahs Armband mit den chinesischen Schriftzeichen ins Auge fiel, die sie mir zu meinem 16. Geburtstag geschenkt hatte. Während ich sie mir umlegte, fragte ich mich, wann wir wohl anfangen würden wieder miteinander zu reden.

Die Tür zu meinem Zimmer wurde geöffnet und Damian betrat den Raum, wobei er sich gerade seine Hose zuknöpfte. ,,Wann sollen wir da sein?", fragte er.

,,Um neun, aber ich wollte früher da sein", sagte ich. Er blickte mich an und rollte die Augen. Auch er trug einfache Sachen (weißes Shirt, schwarze Jeans und seine Boots), doch natürlich sah er damit - wie immer - toll aus.

,,Wie viel früher?"

,,Halb neun?", sagte ich und er kam ein Schritt auf mich zu.

,,Mit einer halben Stunde könnten wir viel anfangen", sagte er und nahm meine Hände von meinem Kopf, da ich gerade versuchte meine Haare irgendwie ... nicht einfach so hängen zu lassen.
Blinzelnd schaute ich zu ihm hoch. ,,Aha. Und was?"

,,Keine Ahnung, wir könnten uns gegenseitig die Haare flechten oder so", war seine Antwort und diesmal verdrehte ich die Augen. ,,Sehr witzig."

Er grinste und küsste meine Wange, bevor er seine Lippen auf meine legte. Er schmeckte nach Zahnpasta und ich roch das Aftershave, welches er manchmal benutzte. ,,Aber ich hab ihm gesagt, dass wir früher kommen", murmelte ich als ich mich ein Stück von ihm entfernte. Trotzdem ließ er meine Hände nicht los.

Our Little SecretWhere stories live. Discover now