> Part 109

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Vier Tage vor meinem 17. Geburtstag wurde Leah aus dem Krankenhaus entlassen. Justin und ich gingen sie am selben Nachmittag besuchen und brachten ihr ganz viel Schokolade mit.

,,Leute! Ich muss doch auf meine Linie achten, sonst pass ich nicht mehr in das Kleid rein!", rief sie als sie die Schokoladentafeln sah. Jedoch riss sie sofort eine auf. ,,Aber danke!"

Ich grinste und umarmte sie erfreut. Dass sie Appetit hatte war ein gutes Zeichen, obwohl sie ja schon sehr viel besser aussah; so wie sie auf ihrem (inzwischen aufgeräumten) Bett thronte. Auch Justin gab ihr eine Umarmung und dann setzten wir beide uns vor ihrem Bett auf den Boden. Justin pustete ein Staubhäschen zur Seite und blickte dann amüsiert auf. ,,Putzen ist nicht so deins, oder?"

,,Oh, glaub mir: Hier sah es schon viel schlimmer aus", sagte ich lachend und Leah verdrehte bloß ihre großen Augen.

,,Das Chaos ist meine Ordnung. Apropos Ordnung: Wie geht es deinen Eltern?" Sie blickte zu Justin.

Er machte eine wedelnde Handbewegung. ,,Ach, da ist alles wieder okay. Ein Küsschen hier, eine teure Halskette da und der Streit ist vergessen."

,,War es ein großer Streit?", fragte ich, doch Justin schüttelte den Kopf.

,,Nee. Es ging nur um unsere Haushälterin, die ausversehen eine Vase kaputt gemacht hat."

,,Das klingt so, wie in diesen Filmen, wo die Reichen immer eine unglaublich teure Vase besitzen, die dann umgestossen wird ... kennt ihr das nicht?" Skeptisch guckte ich die beiden an, die mich komisch anschauten. ,,Naja, ist ja auch egal."

,,Und wie geht's dem Geburtstagskind?", fragte Justin.

,,Prächtig", gab ich zurück.

,,Wie ich dich kenne hast du nichts geplant?", wollte Leah wissen.

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Nö. 17 ist außerdem auch kein besonderes Alter."

,,Das hat sie mit 16 auch gesagt", berichtete Justin ihr.

,,Irgendwie ist es krass, dass wir uns schon über ein Jahr kennen", sagte ich zu ihm, da mir das gerade erst bewusst geworden war. Als ich vor ungefähr einem Jahr 16 wurde hatte er mich angerufen, um mir alles Gute zu wünschen und hat mich dazu ermutigt, meinen Geburtstag zu feiern. Was ich dann auch getan hatte, und zwar mit Damian.

,,Wenn man so darüber nachdenkt; ja, oder?" Er grinste mich an.

,,Dabei konnte ich dich anfangs gar nicht so wirklich leiden. Weißt du noch, Leah?"

Sie lachte. ,,Oh ja. Sie fand dich schräg, weil du dich auf meine Geschichte eingelassen hast."

,,Welche Geschichte?" Er zog seine Augenbrauen zusammen und schaute uns abwechselnd an.

,,Wir waren ungeladen auf deiner Party aufgetaucht. Der Türsteher wollte aber unsere Einladungen sehen, daher hab ich so getan als hätte ich sie einfach vergessen. Dann kamst du heraus und ich bin dir doch so um den Hals gefallen, weißt du nicht mehr? Du wusstest genau, dass du mich nicht kanntest, hast aber trotzdem so getan als ob."

Justin kratzte sich am Hinterkopf und verwuschelte damit seine blonden Haare. ,,Ah stimmt. Irgendwas war da ... Und deswegen mochtest du mich nicht? Dafür hast du aber sehr lange mit mir getanzt!"

,,Ja, dann fand ich dich eben komisch", gab ich zurück.

,,Das warst du ja irgendwie auch", neckte Leah ihn.

,,Aber jetzt liebt ihr mich!", lachte er.

Während Leah bloß die Augen verdrehte, grinste ich und sagte: ,,Klar lieben wir dich."

Our Little SecretWhere stories live. Discover now