> Part 62

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Der nächste Tag verging glücklicherweise ganz okay. Das hieß - Mike ließ zwar seine üblichen Kommentare ab, aber ich ignorierte es einfach. Es war auszuhalten.

Zuhause wartete Damian auf mich - wahrscheinlich hatte er die letzten Stunden einfach geschwänzt, was auch eine Alternative wäre um den ganzen Ärger in der Schule aus dem Weg zu gehen.

,,Ich hab gekocht", rief er aus der Küche. Ich stellte meine Tasche auf einen Stuhl ab und schaute auf den Küchentisch.

,,Da liegt eine Pizzaschachtel vom Pizzaservice", sagte ich. Dann klappte ich die Schachtel auf. ,,Und die Hälfte ist weg."

,,Was kann ich dafür, dass du so lange brauchst? Ich mach dir den Rest warm", bot er an. Ich wusste, dass Dad ihm gesagt hatte, er soll mir immer wieder Essen aufdrängen, damit ich auch ja drei Mahlzeiten am Tag esse. Als wäre ich abgemagert.

,,Den Rest kannst du auch noch essen. Ich will nicht."

,,Du willst. Ich höre deinen Magen bis hierhin."

Ich schaute mich in der Küche um und schnappte mir eine Banane, die auf der Arbeitsplatte lag. Dann nahm ich meine Schultasche. ,,Ich muss jetzt Hausaufgaben machen. Bis später."

In meinem Zimmer schmiss ich die Tasche zur Seite und aß die Banane, legte mich dann in mein Bett und versuchte zu schafen. Ich wollte einfach nur schlafen, aber es ging nicht. Also setzte ich mich dann doch an meine Geschichtshausaufgaben; ich hatte ja sonst nichts Besseres zutun.

***

Eine Stunde später war ich bei meinen Mathehausaufgaben angelangt, wo ich nur leider überhaupt nicht weiterkam. Als ich kurz davor war das Buch aus dem Balkon zu schmeißen, kam Damian (ohne zu klopfen) in mein Zimmer gestürmt.

,,Bist du gut in Mathe?", war das Erste, was ich ihn fragte.

,,Seh ich so aus?"

,,Ne, nicht so", antwortete ich und klappte das Buch zu.

,,Wir müssen los", sagte Damian dann und hielt mir meine Zimmertür auf.

,,Müssen wir das?"

,,Ja."

,,Wohin gehen wir denn?", wollte ich wissen und blieb sitzen.

,,Wirst du dann schon sehen. Könntest du nur einmal machen, was ich sage?" Er stand immer noch an meiner Tür und wartete auf mich. Da ich echt neugierig darauf war, wohin er gehen wollte, stand ich auf und ging mit ihm mit.

Nur um fünfzehn Minuten später vor einem Sportcenter zu stehen.

,,Damian", sagte ich.

,,Aria", sagte er.

,,Was machen wir hier?"

,,Wirst du schon sehen", sagte er wieder und zog mich mit hinein. Ich fühlte mich unwohl hier. Überall liefen guttrainierte Leute herum, Frauen mit perfekten Figuren, Männer mit trainierten Muskeln - und dann kam ich. Damian ging zu der Empfangstheke, wo ein Mitarbeiter mit Stirnband und Stoppuhr gerade seine Unterlagen sortierte. Ich hörte die Wörter Privatstunde, Boxen und Probestunde heraus.

Sofort wurde ich nervös. Ich konnte das nicht! Wieso machte Damian irgendwelche Termine aus, ohne mich zu fragen? Er wusste doch was für eine Niete ich in Sport war.

,,Boxen?", fragte ich ihn entsetzt, als er zu mir zurück kam.

,,Kickboxen", berichtigte er mich, aber das machte es ja nicht besser. Im Gegenteil!

,,Wir gehen wieder", bestimmte ich und drehte mich schon um, als ich zurückgezogen wurde.

,,Versuch es doch wenigstens. Vielleicht wird es dir helfen zu lernen, wie man sich verteifigt."

Our Little SecretWhere stories live. Discover now