Bald stellt sich raus, dass ich ihn nicht mag. Dass ich ihn ganz und gar nicht mag. Denn es ist noch nicht einmal so, dass er mir sagt ich sollte etwas bestimmtes ausrechnen, nein, er gibt mir eine Sachaufgabe. Womit der Idiot allerdings nicht gerechnet hat, ich hatte zwar Matheunterricht, aber den habe ich vor zwei Jahren beendet, da ich mehr als das in der Schule geforderte konnte. Ich habe wohl eine natürliche Begabung für Mathe. Ohne zu zögern schreibe ich in großen Buchstaben: 'Für den Torbogen brauchten die Römer 17283,37823 Backsteine.' und setze mich an meinen Platz.

„Aber...aber Sie haben noch nicht einmal gerechnet. Sie hatten noch nicht einmal einen Taschenrechner in der Hand.“ Wütend starrt er mich an, da wollte mich wohl jemand bloßstellen. Was für ein Arsch.

Die ganze restliche Stunde achte ich nicht mehr auf ihn und zeichne in meinem Block rum. Als es klingelt, richte ich mich fröhlich auf, doch Jack stoppt meine Freude. „Wir haben jetzt nur 5 Minuten Pause und dann noch einmal eine Stunde mit ihm.“

Genervt stöhne ich auf.

„Aber hey, du bist so gut in Mathe, du hast nicht zufällig etwas dagegen, alle meine Mathehausaufgaben in Zukunft zu machen?“

Grinsend frage ich: „Was kriege ich dafür?“ Er tut kurz so, als überlege er, dann sagt er grinsend: „Riley. Auch wenn es schwer ist, ich muss von ihm loskommen.“ Theatralisch greift er sich ans Herz und ich lache los. Mal wieder wird es unangenehm leise, doch da klingelt es auch schon wieder und der Unterricht geht weiter. Und es ist eine wahre Tortur.

Anscheinend hat Mr. Kyter in der ersten Stunde verdaut, dass ich gut in Mathe bin, denn in der zweiten scheint er es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, es auch ordentlich zu testen. Erst lässt er mich wieder Aufgaben an der Tafel rechnen, die anderen Schüler sollen natürlich zugucken, danach geht er zu Fragen über, die nicht selten Fangfragen sind und schließlich zum Kopfrechnen. Nicht Aufgaben wie 14•13, sondern eher 82-75+9985÷2-22•28÷12-5³. Gut, dass war die schwierigste, aber dennoch ziemlich unfair.

Denn nachdem ich auch diese Aufgabe lösen konnte, er hat anscheinend entschieden, dass das akzeptabel ist, muss ein Mädchen nach vorne, dass eindeutig nicht gut in Mathe ist. Er stellt ihr zwar einfachere Fragen, dennoch ist er ruppig und hat nur das Ziel, sie vor den anderen bloßzustellen.

Sein Lieblingsschüler ist ganz eindeutig ein Junge in der Mitte, umgeben von Freunden, der immer passend böse Kommentare von sich gibt. Am Ende der Stunde heult das Mädchen von der Tafel fast und ich bin mir absolut sicher, dass ich ihn hasse.

Die anderen Stunden sind zum Glück nicht ganz so schlimm, in Musik, dem Fach danach, lerne ich meinen Hauptlehrer Mr. Seeker kennen. Zu ihm muss ich gehen, wenn ich Probleme mit Lehrern oder Schülern habe und er informiert mich über meinen Jahrgang betreffende Angelegenheiten und so weiter.

Er ist ein freundlicher Vampir, wird um die 80 Jahre alt sein und sieht etwa aus wie Ende zwanzig. Außerdem ist er ein wahrer Fan der Musik der 50er und der 60er und vergöttert Pink Floyd, die Beatles und the Rolling Stones. Das zeigt sich unter anderem auch in seinem Klassenzimmer. An einer Wand sind zum Beispiel ganz viele Bilder von diesen und anderen Musikern.

Seine ganze Art hat etwas hippieartiges, doch er ist lustig und hat sich im Unterricht mit uns über Beethoven und Bach lustig gemacht. Es ist eher selten, Vampire zu treffen, die sich über die Vergangenheit lustig machen, schließlich haben in der jeweiligen Generation meistens die Eltern, die Großeltern oder sie selber gelebt.

Mr. Seeker klärt mich darüber auf, dass es Pflicht an der Schule ist, zwei AGs zu besuchen und gibt mir mehrere Zettel mit den unterschiedlichsten Terminen. „Es reicht, wenn du mir deine AGs in der nächsten Musikstunde mitteilst. Auf einem der Zettel steht auch jeweils, wann die jeweilige AG stattfindet. Wenn du Fragen hast, dann komm einfach zu mir.“

Wir verabschieden uns und Jack, der draußen auf mich gewartet hat, bringt mich zur Essenshalle. Dort wird das auf Körpertemperatur aufgewärmte Blut in einer Art Dose ausgeschenkt. Sie ist außen weich und hat eine Konsistenz wie Haut, man muss mit seinen Zähnen rein beißen um das Blut trinken zu können. Diese Blutdosen sollen die Illusion erschaffen, man tränke von einem Menschen

Sie wurden entworfen für die Vampire, die Schwierigkeiten damit hatten, nicht mehr vom Menschen zu trinken. Mittlerweile trinkt jeder davon, weil es in der Regel, auch wenn es sehr umständlich ist, für die Vampire am angenehmsten ist. Das Blut ist Menschenblut, von Spendern. Tierblut reicht nicht aus, um Vampire vollständig zu ernähren, beziehungsweise man bräuchte riesige Mengen davon.

Doch als wir in die Halle eintreten, bleibe ich plötzlich stehen.

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Wenn euch das Kapitel gefallen hat, dann wäre es lieb, wenn ihr voted oder kommentiert. ^-^

Und wenn ihr Kritik oder Verbesserungsvorschläge habt, dann doch auch einfach kommentieren oder eine Nachricht schreiben. (:

Viel Spaß beim Weiterlesen ;)

PS: omg omg OMG!! 1000 reads *-*-* ich liebe euch. Wirklich. Ihr seid nämlich einfach mega geil, weil die Geschichte ohne euch gar nicht so lang wäre und schon längst wieder von mir vergessen und weil ich das für mein 1. Buch hier einfach mal als gut betrachte und so. Also: DAAAAANKE :*

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