Sein Ausdruck wird noch wütender, während seine Freunde Brüllen vor Lachen. Ich weiß, ich bin nicht gerade nett, aber ich habe halt so gar keine Lust auf irgendwelche Flirtversuche, vor allem, wenn ich gerade aufgeweckt wurde.

„Eigentlich wollte ich euch nur bitten, etwas leiser zu sein. Ich will schlafen.“, sage ich kalt.

Freundlich lächelt mich Flynn an. „Setz dich doch zu uns, du hast eh Hunger und dann kannst du die Jungs mal kennenlernen.“

„Ich habe keinen Hunger.“, während ich das sage, grummelt mein Bauch.

Wissend lächelt er mich an, ich werfe ihm aber nur einen bösen Blick zu, nehme mir die Popcorn-Schüssel, setze mich auf die Kante der Couch und fange an zu essen. Eigentlich liebe ich Popcorn, ich hatte halt nur sehr selten die Gelegenheit welches zu essen. Deswegen schaufele ich es momentan nur so in mich hinein.

„Woher kommt ihr eigentlich?“

„Spanien.“, nuschele ich mit vollem Mund. Freundlich lächelt mich Jack an.

„Ich weiß, aber woher genau? Welche Stadt?“

„Wir kommen aus Madrid.“, sagt Flynn.

„Das heißt, ihr habt längere Zeit in Europa gelebt?“ Ich nicke.

„Wirklich? Cool, wie ist Europa?“, fragt jetzt ein Junge, er sieht asiatisch aus.

„Überbewertet.“, sage ich kurz bevor ich mir wieder eine handvoll Popcorn in den Mund geschoben habe. 

Überrascht gucken sie mich an. Der Asiate fragt: „Wieso überbewertet? Ich war zwar nur einmal in Paris und es gab extrem viele Touristen, aber eigentlich war es ganz cool.

„Es ist sonnig und warm. Und wie du schon sagtest, überall sind Touristen. Nur sind diese Leute einfach immer verschwitzt und stinken! Jetzt stell dir das mal jeden Tag vor, dauernd sind die zu dumm irgendetwas zu machen oder so und regen sich auf, wenn die Leute ihr Englisch nicht verstehen. Und klar, es gibt paar Sachen die sind ganz cool und wohl auch besser als in der USA, aber man wohnt ja dort, also sind Sehenswürdigkeiten und so für einen selber eigentlich nicht mehr besonders interessant."

„So habe ich das noch nie betrachtet.", sagt ein Rothaariger.

„Tja.", antworte ich mit vollem Mund, ich habe mir erst grad wieder Popcorn rein gesteckt. Befremdet gucken mich alle an.

„Isst du immer so...so wie jetzt?“, fragt einer etwas irritiert.

„Ich liebe halt Popcorn und habe es erst ein paarmal gegessen.“

„Wieso?“, fragt jemand überrascht.

„Ähm...ich habe auf eine gesunde Ernährung geachtet.“

Zweifelnd gucken sie mich alle an, aber Flynn springt ein. „Unser Vater war ein Mensch und hat großen Wert auf eine gesunde Ernährung gelegt. Aber genug von uns, wer von euch wohnt hier eigentlich noch?“

„Jack und ich, Jayden.“, antwortet jetzt ein Junge mit dunkelbraunen Augen und einer wuscheligen hellbraunen Frisur. Er muss riesengroß sein, er überragt alle schon im Sitzen.

„Wollen wir endlich weiter zocken?“, fragt Riley genervt, er scheint immer noch sauer wegen vorhin zu sein.

Fragend schaut mich Jack an. „Willst du mitspielen?“

„Äh, was denn?“

„Assasin's Creed.“

„Was ist das?“

„Ein Spiel. Für die PS4.“ Ich habe keine Ahnung wovon er spricht.

„Deine Schwester scheint wohl kein Gamer zu sein?“, fragt einer der anderen Jungs Flynn lachend. Auch er grinst. „Nein. Das vermutlich nicht. Aber sie wäre wohl eh nicht gut.“

Kalt lächelnd sage ich: „War das etwa eine Herausforderung, Brüderchen?“ Man sollte mir nie sagen, ich könne etwas nicht.

„Mag ja sein, dass du gut bist, aber du wirst niemals besser als ich sein.“

Nachdem sie mir erklärt haben wie ich mit dem Controler umgehen muss und was ich alles machen kann, sieht man eindeutig, wie gut ich bin. Zwar noch nicht unbedingt besser als die Jungs, aber trotzdem schon ziemlich gut. Es nervt mich einfach unglaublich, dass mein Charakter nicht alle Bewegungen machen kann, die ich machen würde. Insgesamt gibt es im Kampf nicht die besonders große Auswahl.

Doch trotzdem spielen wir stundenlang, immer abwechselnd und paar mal gewinne ich sogar. Ich lerne sie alle besser kennen, der Asiate heißt Lee und ist immer zu Scherzen aufgelegt, genauso wie der Rothaarige namens Josh, der eigentlich Joshua heißt. Josh hat zahlreiche Sommersprossen ein Dauerlächeln im Gesicht. Wenn er loslacht, muss selbst ich schmunzeln.

Und Tyler ist ein kleiner und stämmiger Vampir mit dunkelbraunen Haaren und haselnussbraunen Augen. Er ist relativ still und redet nicht viel.

Irgendwann, ich habe meinen Controler gerade Jayden gegeben, lehne ich meinen Kopf gegen Flynns Schulter und schließe die Augen für einen Augenblick. Eigentlich wollte ich ja schon längst schlafen gehen, doch jetzt will ich nur kurz meine Augen ausruhen...

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