97-die Aufführung beenden

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"Was möchtest du, Schatz?", weckt Dad meine Aufmerksamkeit wieder, kurz bevor wir dran sind, was etwas dauert, da das Mädchen vor uns sich in ein langes Gespräch mit Harry verwickeln möchte, er sie aber keines Blickes würdigt, weswegen sie geschlagen weitergehen muss.

"Können wir uns ein Steak teilen?", frage ich leise meinen Vater, hoffe, dass der beschäftigte Lockenkopf mich gar nicht bemerkt.

Wieso muss er den ausgerechnet jetzt die Steaks nachfüllen? Besser gefragt, wieso müssen die Steaks gerade jetzt leer werden, sodass es dauert, bis eins für mich und meinen Vater fertig sein wird, wir also warten müssen? Wieso?

"Klar", antwortet mein Vater, mit einem breiten Lächeln, schlingt seinen Arm wieder um meine Schulter, zieht mich mehr an sich. "Wie geht es dir, Harry?"

Nein Dad, verwickele ihn nicht in ein Gespräch, zieh seine Aufmerksamkeit nicht auf uns, flehe ich meinen Vater laut, jaulend innerlich an, verziehe dabei gequält mein Gesicht.

Der Lockenkopf hebt mit einem Mal erschrocken sein Gesicht, schaut erst zu meinem Dad, dann direkt, tief in meine Augen, wodurch ich den Atem anhalte. Wieso muss mein Vater dasselbe probieren, wie all die anderen schwärmenden Mädchen vor und nach uns?

"Gut. Und Ihnen?", gibt der Mann vor uns zurück, spielt mit dem Hacken der Zange unruhig, blickt immer wieder kurz auf, was mich ganz verrückt macht. "Wie gefällt Ihnen die Show bis jetzt?"

"Sehr gut. Ich finde sie fantastisch und bin ganz stolz, auf Honor", erklärt mein Vater begeistert, wuschelt einmal durch meine Haare.

"Ja, das ist sie. Fantastisch", murmelt der Lockenkopf vor sich hin, bevor er schweigt, die fast fertigen Steaks dreht, welche sich wirklich ihre Zeit -in meinen Augen- nehmen, länger als sonst benötigen.

"Und die Bühne hast du sehr schön aufgebaut", lobt der Mann dann Harry, der dankend angespannt nickt, wieder zu mir sieht.

Irgendwie erkenne ich wieder ein Flehen in seinen Augen, dass ich mit ihm reden soll, sehe etwas Warmes, wodurch mein Herz einen Hüpfer macht, und etwas Verletztes, weshalb es wieder bricht, ich mich frage, was Harry alles mit mir macht.

Er schafft es immer wieder meine Stimmung so schnell zu ändern. Wegen ihm konnte ich lachen, kreischen, glücklich sein, weinen, frei sein, leiden, strahlen, nicht mehr schlafen und träumen. So viel, wegen einer einzigen Person und ich stelle mir die Frage, ob all dies überhaupt noch gesund sein kann.

"Nicht wahr, Honor?", will mein Vater eine Antwort von mir, erhält ein schwaches Nicken, welches der Lockenkopf vor mir genau ansieht, mustert und zu studieren scheint, in seinem Kopf wiederholt, während ich erneut, mit roten Wangen auf den schmutzigen Boden blicke, auf dem etwas Kohle verteilt liegt.

"Ich glaube, das Fleisch musste durch sein", bringe ich nach ein paar Sekunden hervor, wobei ich auf den Grill deute.

Irgendwie musste ich doch dafür sorgen, hier wegzukommen.

"Ja, bitte sehr." Mit einer Serviette, einem freundlichen Lächeln, welches niemand vor uns bekommen hat, überreicht der Mann den Teller an mich, nimmt meinem Vater das Geld ab, der meint, dass es so stimmt.

"Wir sehen uns bestimmt noch, Harry", ruft Dad zum Abschied, folgt mir durch die Menge, auf der Suche nach einem Platz zum Essen, sowie meiner Mom, die sich Nudeln von Grandma holen wollte, wie Dad meinte.

Nach einer Weile haben wir meine Mom gefunden, die direkt neben dem Stand meiner Großmutter stand und schon ihre Nudeln aß, weshalb wir uns zu ihr stellten, mein Vater das Steak in der Mittel teilte, wir beide es vorsichtig in die Hand nahmen.

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