72-Drama Queen

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"Brauchst du noch etwas?", fragt meine Mom nachdenklich, was mir noch fehlen könnte, während ich noch mehr Duschgel in die Wanne kippe, wodurch mein Körper von mehr blassen, die ständig platzen bedeckt wird.

"Ich denke nicht, danke", entgegne ich mit einem kleinen Lächeln, schüttele dankend meinen Kopf.

Mein Hals schmerzt und selbst in dem warmen Wasser denke ich, dass meine Zehen immer noch Eiswürfel sind. Die heiße Flüssigkeit um meinen angespannten Körper löst langsam die Verkrampfungen, sorgt für innere Ruhe.

Nachdem Olivias Mutter ausgeschlafen hatte, Harry und ich den ganzen Tag mit Olivia gespielt hatten, führ die Frau mit ihrer Tochter nach Hause und der Lockenkopf brachte mich hier her.

Besorgt meinte er schon immer im Auto, während wir durch die Straßen führen, die von der untergehenden Sonne beleuchtet wurden, dass ich mich hinlegen soll, ein warmes Bad nehmen und erholen muss, dass Tee hilft und meine Mutter vielleicht Medizin im Schrank stehen hat.

Kurz um, er macht sich mehr Sorgen als ich, die ständig das Kratzen im Hals spürt.

Nackt, bedeckt von Schaum und Kerzen um mich herum angezündet, liege ich gemütlich in der Badewanne, die braunen Haare hochgesteckt und versuche so zu atmen, wie meine Mutter es mir wegen dem komischen Badesalz erklärt hat. Etwas rieche ich es ja in meiner verstopften Nase.

Als ich das Haus betrat, mit meinen zerzausten Haaren, den dicken Augenrändern und roten, glühenden Wangen, so wieso sehr spät, brach meine Mom in eine Art von Hysterie aus, begann sofort Tee zu kochen, Socken aufzuwärmen und mir ein Bad ein zu lassen, wobei sie mir noch Vorwürfe hielt und meckerte, wie ich so krank sein kann.

Sie weiß halt nicht, dass ich nicht brav bei einer Kollegin war, sondern am Freitag einen Jungen im Regen geküsst habe, bei ihm geschlafen und auf ein Mädchen aufgepasst habe. Wir uns gestritten hatten, diesen Streit jedoch schnell klären sonnte.

Wieder sind diese drei Tage so abgelaufen, wie ich es niemals vermutet habe.

Anders, chaotisch und doch wunderbar schön.

Müde liegt mein offenes Auge auf der sanft tanzenden Flamme einer der weißen Kerzen. Das orangen-rote Licht wirkt auf mich beruhigend, gibt den kahlen, weißen Fließen eine warme, angenehme Farbe, die zu der fast Dunkelheit gut passt. Wie in meiner kleinen Höhle, in der ich gemütlich entspannen kann, fühle ich mich.

Seufzend lehne ich meinen Kopf noch mehr an den Rand, lege den Kopf in den Nacken und atme tief die hoffentlich heilenden Dämpfe ein. Mit meinen Händen spiele ich schmunzelnd im Wasser, lasse sie durch den Schaum auftauchen und dann wieder unter, beobachte die Bläschen, wie sie langsam auf meiner Haut platzen, sich in Luft auflösen, nur kurz noch im Licht der Kerzen in diesem Blau, Grün, Lila und Gelb schimmern.

Mein Handy befindet sich auf dem großen Rand, an der Wand, wo ich erkenne, das die Lampe für eine Nachricht blinkt, weshalb ich schnell danach greife, meine Hand vorher am Handtuch abwische.

Hi, lese ich nur die Nachricht von Harry. Meine Nummer musste ich ihm noch im Auto geben, ehe ich ausgestiegen bin.

Hi, schreibe ich schnell zurück und warte auf seine Antwort, auf die ich nicht lange warten muss.

Solltest du nicht schlafen?

Schmunzelnd beginne ich, meine Nachricht zu tippen.

Danach. Bin gerade in der Badewanne

Wartend atme ich weiter die Luft im Badezimmer ein, erhalte kurz eine verschwommene Sicht, die sich jedoch schnell wieder auflöst, mich den Text von Harr lesen lässt.

Little FreaksWhere stories live. Discover now