87-Miteinander geschlafen?

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"Wir könnten mit dir kommen", bietet Ethan mir, mit seiner roten Kaffeetasse in der Hand, an, die dazu ein ganz komisches, altes Blumenmuster besitzt. "Wir haben sowieso nichts vor", fügt er noch hinzu, wobei er leicht lächelt und einen Blick in die schwarze Plörre wirft.

Und damit weiß ich, bei den Anblick des großen Lächelns und seinen wahrscheinlich strahlenden Augen, dass er etwas vor hat. Ich sehe es ganz genau, wie er in seinem Kopf schon nachdenkt, was er mit Nathan machen könnte.

Außerdem habe ich ihn letzte Nacht mit seinem Freund reden gehört, wie sie Corby erkunden wollen.

"Genau, du könntest bestimmt ein paar hilfreiche Tipps von uns bekommen", bringt sich nun auch der Blondschopf ein, dessen Aufzug meiner Mom immer noch nicht gefällt -im Gegensatz zu Ethan, der die ganze Zeit gaffende Blicke zu seinem Oberkörper freien Freund wirft.

"Hilfreiche Tipps?", wiederhole ich fragend seine Worte, nehme darauf einen Schluck von meinen Orangensaft, ehe ich meinen Pfannkuchen weiter absteche.

Seit gestern Abend bin ich viel zu aufgeregt, um mich überhaupt richtig auf eine Tätigkeit zu konzentrieren. Schlafen war fast unmöglich, da ständig ein Mann mit braunen Locken mich fragte, ob wir miteinander geschlafen haben und ich darauf mit ihm verwirrende Sätze raus brachte, bis wir dabei landeten, dass ich ihn im körperlichen Sinne nicht mag.

"Erst die große Klappe und dann-", lachte er, worauf ich mich aus meiner erschrockenen Starre endlich löste. Er hob skeptisch eine Braue und sprach weiter: "-keinen Ton mehr? Solche Reaktionen hatte ich auch noch nicht."

Ich war total verwirrt, brachte nur stotternd ein 'Was?' hervor, worauf er mir eingebildet, hochnäsig und selbstverliebt antwortete: "Na, solche Reaktion auf mich."

"Also -ähm- ich bin mir ziemlich sicher, dass das keine Reaktion auf dich im körperlichen Sinne ist", gab ich ihm als Antwort, ziemlich schüchtern und ängstlich, da ich nur auf die gemeinen Kommentare wartete.

"Nicht im körperlichen Sinne? Was denn? Sexuellen?" Es gefiel ihm richtig, mich so klein zu sehen und necken zu können. Sein breites Grinsen verschwand nicht, während ich hilflos nach Worten suchte. Ich hatte meinen Mund einfach zu weit aufgerissen.

Total stotternd, unüberlegt gab ich zurück: "Was? Nein! Also-du..."

"Was ist mit mir, verdammt?", fragte er laut und aufgeregt, sah mich abwartend an, der kaputte Roller vor ihm.

Wenn ich zurückdenke, hätte ich einfach gehen sollen und nicht noch weiter mit ihm reden. Ich hätte ihn nicht, wie eine Irre gefragt, ob er sich noch erinnert, würde jetzt nicht, seine genauen, erschrockenen Worte in meinem Kopf abspielen.

"Scheiße, haben wir miteinander geschlafen?", platze es damals quasi aus ihm heraus. "Und jetzt denkst du, dass das ernst gemeint war? Ich war betrunken, Mädchen!"

"Was nein! Wir haben nicht miteinander- Als ob-" Ich habe geschwiegen, nicht weiter gesprochen und erhielt eine Gegenantwort, die sich... gewaschen hatte und heute irgendwie eine wichtige Rolle spielt. "Als ob was? Du mit mir schlafen würdest, ins Bett springen?"

Wie wäre es weiter abgelaufen, wenn Harry sein Spiel noch länger durchgezogen hätte, wenn wir weiterhin so eng gewesen wären?

Ich hab ihm vertraut, mich ihm hingegeben und wäre weiter gegangen, als nur mit dem Küssen. Und er meinte, dass es immer sein Ziel war, mit mir zu schlafen, was er, wenn ich so nachdenke, wirklich irgendwann bekommen hätte.

"Honor!" Ungeduldig winkt Ethan vor meiner Nase, während ich mehr und mehr wieder in diese Gedanken der Selbstschuld falle, in allem meine eigene Schuld sehe.

Little FreaksWhere stories live. Discover now