18-Grandpa will mich verkuppeln

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Erschöpft von einer Stunde Frozen spielen, in dem ich mir ständig an die nicht vorhandene Karottennase fassen musste, bei 'Let it got' mitsingen und Ava und Isla -ich meine, Anna und Elsa- fangen musste, führe ich die beiden an ihren Tisch, zu den anderen Kindern, die schon ihren Tee trinken.

Obwohl es weiterhin kalt draußen ist, möchte Mrs. Jenkins und ebenso die anderen Erzieherinnen für mindestens eine halbe Stunde raus gehen.

Isla setzt sich dann den Tisch zu den ganz kleinen, direkt neben Olivia, die freudig lächelt, als ich mich neben sie auf einen kleinen Stuhl setze. Auch wenn der Stuhl für vierjährige ist, mir die Beine und der Rücken davon bestimmt wehtun werden, setze ich mich gerne neben Olivia.

"Ich hab nachher eine Aufgabe für dich, während ich mit den Kindern rausgehe", bemerkt meine alte Erzieherin, während sie Gale noch mehr Tee in den grünen Becher kippt, er diesen dann sofort an seinen Mund setzt und durstig alles leer trinkt. "Dein Großvater hat mich darum gebeten."

Einverstanden nicke ich, muss dann in einen kleinen Streit von Ava und Oscar eingreifen, die beide gerade streitend an dem Teller mit dem Obst ziehen, sagen, dass der andere loslassen soll, da sie das letzte Stück Apfel haben wollen.

"Los lassen, alle beide!", sage ich bestimmend, ziehe den Teller zu mir. "Ihr beide hattet genug, findet ihr nicht auch?"

Schweigend sehen die beiden zu mir, zucken mit den Schultern und warten darauf, dass ich einem das letzte Stück gebe. Natürlich würden beide denn jeweils anderen danach ärgern, was ich verhindern muss.

Ich schaue mich an dem Tisch um, entdecke dann Freddie, der schüchtern auf das rote Stück schaut, seine Hände um die grüne Tasse, die nun so riesig aussieht, der Blick weiter auf das Stück, das so alleine auf dem Teller liegt, wirklich frisch, lecker und saftig aussieht.

"Freddie", verschaffe ich mir seine Aufmerksamkeit, worauf er den kleinen Kopf hebt und fragend, jedoch auch erwartungsvoll zu mir schaut. "Möchtest du das Stück?"

Verlegen schaut er zwischen mir und dem Stück hin und her, sieht dann entschuldigend zu Ava und Phillip, die beide ihre Hände nicht weit von dem Teller weg liegen haben, als würden sie sich gleich auf das Stück stürzen. Der kleine Junge schüttelt dann den Kopf, lässt die Schultern hängen und ich kenne sein Verhalten nur zu gut, weiß, dass er lügt.

Seufzend schiebe ich den weißen Teller zu ihm, bemerke die Blicke von den anderen beiden, die große Augen bekommen, nicht gerade damit einverstanden zu sein scheinen.

"Ava und Phillip teilen gerne mit dir", sage ich. Mein Blick fällt zu dem Jungen und dem Mädchen, sagt, dass sie antworten sollen, worauf beide stark und hektisch nicken, dies, ein erstauntes Lächeln auf die Lippen des Braunhaarigen zaubern. "Du kannst darfst das letzte Stück essen, Freddie."

Glücklich steht er etwas auf, weil der Teller noch immer zu weit von ihm weg steht, legt seinen einen Unterarm auf den Tisch, streckt die andere Hand aus und greift nach dem roten Stück, wobei er sich einmal über die Lippen leckt, man sieht, dass er es wirklich haben wollte.

Er sollte es sagen, wenn er etwas möchte und nicht schweigen, nur weil er anderen damit vielleicht etwas nehmen könnte. Und er muss den Mut finden, ebenso das Vertrauen in sich selbst. Dies kann jedoch mit vier Jahren ziemlich schwer und zu viel verlangt sein.

Einige der Kinder sind sehr selbstbewusst, wissen schon, was sie möchten und was sie nicht möchten, können sich gut verteidigen, laute Wortgefechte führen, lassen sich nichts gefallen. Andere schweigen lieber, schauen schüchtern zu, sind meistens für sich und trauen sich nicht, gegen andere das Wort zu erheben.

Einige der Kinder sind genau wie ich und andere sind so, wie ich es immer sein wollte.

Aber, alle Kinder sind für sich einzigartig und ich liebe es hier im Kindergarten, da sie so nett, süß, liebreizend, kreativ und keineswegs langweilig sind. Obwohl das Anna-Olaf-Elsa-Spiel anstrengend war, fand ich es persönlich sehr lustig und heiter.

Little FreaksWhere stories live. Discover now