23-Ich finde dich so sexy

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Ich setze mich mit einem Lächeln zu meinem Dad an den gedeckten Tisch, während meine Mutter noch in der Suppe rührt, die Gewürze hinzugibt, welche mein Vater scheinbar mitgebracht hat. Mein Blick fällt zu ihm, wie er einen Schluck aus seinem Glas trinkt, danach sich an mich wendet und schelmisch grinst.

"Ich stand fünfzehn Minuten an der Ampel", sagt er, muss sich sein Lachen verkneifen, da er mir alles erzählen möchte. "Und ich hätte dies noch länger geschafft, wäre nicht die Polizei nach einer Weile gekommen."

Kichernd stelle ich mir wirklich vor, wie Dad an der Ampel seelenruhig stand, auf das leuchtende, nicht zu übersehende Grün an der Ampel starrte und hinter sich dem Hupkonzert lauschte, wahrscheinlich dazu noch die Arme entspannt vor der Brust verschränkte und amüsiert verfolgte, wie die Autofahrer sich aufregten oder an ihm vorbei fuhren.

Irgendwie hätte ich gerne mit im Auto gesessen, aber dazu denke ich mir auch, dass er für mich nach einiger Zeit peinlich geworden wäre und wenn ich alleine im Auto gesessen hätte, es nach fünf Minuten doch gestartet hätte und weggefahren wäre. Mein Vater traut sich halt mehr als ich.

"Das war vielleicht ein Spaß", fügt er lachend hinzu, ehe er schweigt, da meine Mutter den Topf zum Tisch trägt und direkt vor meinem Vater auf einen Holzuntersetzer stellt, dann die Hände in die Hüften stemmt und launisch sagt: "Stell dir vor, was kein Spaß heute war!"

Wissend was kommt, verstecke ich mein Gesicht peinlich berührt in meinen Händen, während meine Mutter weiter spricht, unüberhörbar immer noch von Ethan und Nathan gereizt ist. "Nathan und Ethans Anrufe."

Dad schaut zu mir, was ich sehe, als ich kurz durch einen geöffneten Spalt meiner Finger gucke, entschuldigend mit der Schulter zucke und versuche freundlich, sowie reuig zu lächeln. Und auf Dad seinen Lippen erkenne ich ein amüsiertes Grinsen, das wiederkommt, nachdem er sich doch zusammengerissen hatte, nach seiner Erzählung über wütende Autofahrer.

"Sechs Mal haben die beiden hier angerufen", keift meine Mutter. "Sechs Mal, Schatz! Das Telefon klingelte ununterbrochen."

Und genau das tut es nun erneut.

Meine Mutter schreit gespannt auf, läuft angriffslustig auf das Telefon zu, das an der Wand der Küche hängt und zieht es fast aus der Wand, ehe sie es sich mit einem verbissenen Gesichtsausdruck ran geht, ein 'Hallo' durch ihre Zähne knirscht.

Sie reißt ihre Augen auf, bevor sie ganz tief Luft holt, dann auf mich zu gestampft kommt und mir das Telefon reicht, das ich zögernd annehme. "Hallo", nuschele ich in den Hörer, wobei ich im Augenwinkel erkenne, wie mein Vater über den Arm meiner Mutter streicht, damit sie sich beruhigt, was sie auch allmählich tut.

"Honor", ertönt sofort mein Name laut und ich weiß, wer dran ist. "Wir waren doch noch nicht fertig. Gestern war Montag schon vergessen und Ethan hat wieder mit dem Diskutieren angefangen."

Seufzend ziehe ich scharf die Luft ein, ehe ich nur mit einem leisen 'O.k', antworte und dann auflege. Mit einem Blick, der Entschuldigung sagen soll, sehe ich zu meiner Mutter, die wirklich etwas fertig aussieht, frage dann ganz vorsichtig: "Ehe die beiden nochmal anrufen", beginne ich, spiele etwas mit meinen Fingern, die auf meinem Schoss liegen. "Könnte ich mir meine Suppe nehmen, die oben essen und mit den beiden skypen?"

Ehe meine Mutter antworten kann, die scheinbar lange darüber nachdenken wollte, mischt mein Vater sich lachend ein: "Geh schon!"

"Danke", hauche ich erfreut, nehme mir meinen Teller auf den ich Suppe auffülle und will gehen, als das Telefon wieder klingelt, Mom es wutentbrannt nimmt. "Sie ist doch schon unterwegs", motzt sie ins Telefon, weshalb ich mir denke, dass Nathan und Ethan nun eingeschüchtert sind. Doch plötzlich wird der Blick meiner Mom sanft, weich und ihre Wangen färben sich rot. Verlegen schaut sie auf ihre Schürze.

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