84-Tangas und Schlüpfer

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Und dies raubt mir ständig den Schlaf, wenn ich erinnert werde, wie oft ich den Lockenkopf genervt haben muss.

"Wie war es mit Grandma?", möchte ich die Stimmung etwas auflockern, schaue fragend zu meinem Vater, der sich nun auch setzt, direkt neben mir, worauf er meine Beine auf seinen Schoss hebt, ich nun mit meinem Rücken an die Brust meiner Mutter gelehnt dasitze.

"Ganz... gut", meint Dad, mit einer etwas hohen Stimmlage. "Sie war sehr-"

"Zurückhaltend", beendet Mom den Satz, streicht ein paar Haare sanft aus meinem Gesicht, wobei sie lächelt. "Was hast du nur mit ihr gemacht?"

Ich weiß es doch selber nicht. Die alte, sonst kalte, herzlose Frau stand ja einfach in meinem Zimmer, womit sie mich vollkommen überraschte. Und deshalb zucke ich ahnungslos einfach mit den Schultern.

"So hab ich sie noch nie erlebt, um ehrlich zu sein. Das erste Mal, dass sie deine Mutter mit einem Lächeln begrüßte und nicht von oben herab mit ihr sprach. Es war so schön mit anzusehen und das verdanken wir dir."

Dass sie es in irgendeiner Art und Weise auch Harry verdanken verschweige ich ihnen, lächle nur schief, ehe mein Dad noch meint: "Dein Restaurant war übrigens eine wunderbare Idee. Sie hat es geliebt."

Natürlich liebt meine Großmutter ein Nobelrestaurant mit teurem Essen, das nach wenig aussieht, aber viel kostet, natürlich gefiel ihr die Einrichtung, das gesittete, vornehme und anständige Umfeld von Leuten, mit denen sie sich bestimmt verstehen würde.

Genau deswegen, war es nichts für mich, als ich mit Leo dort essen war.

Ich bin niemand, der teures Essen, Schmuck oder Kleider braucht, sondern ich will Spaß haben und ...geliebt werden, glücklich sein. Ich benötige kein großes Haus, mit tausenden Schlafzimmern oder ein lautes Auto, mir würde ein Fahrrad reichen, wenn ich nicht alleine durch die Straßen fahren muss.

"Und wir sollen mal alle drei mit ihr etwas unternehmen", erzählt mir meine Mutter, wovon ich noch nicht genau weiß, was ich davon halten soll.

Es kann in alle Richtungen verlaufen, vor denen ich Angst habe. Sie könnte wieder ein Problem mit mir haben, da ich keine in ihren Augen vernünftigen Sachen trage, nicht Anstands gemäß sitze, laufe oder Esse, ihr meine Haltung nicht gefällt, meine Haare nicht ordentlich sind. Ich habe Angst, dieses zufriedene Gefühl meiner Eltern kaputt zu machen, indem ich einfach... Ich bin.

Doch dabei müsste ich eigentlich ich selbst sein.

"Und was genau?", erkundige ich mich, etwas unsicher. In meinem Kopf kommen nur Sachen wie Kaffee trinken, Kuchen essen oder in einem feinen Restaurant essen.

Jedoch ertönen ihre Worte auch wieder in meinem Inneren, dass sie sich für ihre Familie ändern möchte, mehr Zeit verbringen möchte, dass sie vielleicht mit unserem Vorschlag einfach einverstanden sein wird, worüber ich und vor allem meine Mom und Dad sich freuen würden.

Vielleicht gehen wir einfach in den Park -sobald ich mich dafür fit fühle und wieder laufen kann.

Mein Fuß tut beim Auftreten einfach weh und ich fühle mich weiterhin schwach, so dass ich nicht laufen kann. Es funktioniert einfach nicht. Mir tun die Arme weh, die Beine mein Kopf, einfach mein gesamter Körper schmerzt so sehr, dass ich mich von Nathan hoch in mein Zimmer tragen lasse, nachdem ich kurz noch mit meiner Mom besprochen habe, was ich zum Essen heute Abend haben möchte.

Sie fängt schon an, etwas mehr aufzupassen und sich zu sorgen.

"Ich denke wir bleiben länger als geplant, wenn deine Mom Pizza macht", lacht mein bester Freund, wobei er genau die Stufe betritt die knarrt. Bilder ziehen an uns vorbei, alte und ein paar neuere, welche noch aus Leeds sind.

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