-Kapitel 40: In der Ruhe liegt die Kraft-

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Neues Kapitel! <3 Viel Spaß beim lesen, meine Honys! <333


Harper

Wie erstarrt bewege ich mich kein bisschen vom Fleck, denn die Angst, es würde stimmen, lässt mich nicht gehen und sorgt dafür, dass ich hier wie angewurzelt im Zimmer stehe, die Sachen mit geweiteten Augen anstarre und ein flaues Gefühl spüre. Allerdings ist dieses Gefühl schrecklich, denn ich weiß ganz genau, dass irgendetwas zwischen uns vorgefallen ist. Was es ist, weiß ich verdammt nochmal nicht, aber wenn ich mir hier den Boden des Zimmers anschaue, trägt das recht viel dazu bei, dass ich einen großen Fehler gebaut habe, den ich mir selbst nicht verzeihen könnte...im Moment nicht. Um mir sicher zu sein und meiner Theorie einen endgültigen Schlussstrich zu setzen, lasse ich meinen Blick über den Raum bis zu dem Holzbett in der Mitte schweifen. Gott sei Dank bestätigt es meine Theorie nicht, denn das Bett wirkt normal und nicht unordentlich. Oh Gott, oder er hat alles in Ordnung gebracht, um es nicht auffällig wirken zu lassen! Nein, nein! Harper, komm zu dir! Ich versuche mich zu beruhigen, indem ich tief ein-und ausatme. Ich muss mich verdammt nochmal zusammenreißen. Ich werde jetzt in Ruhe meine Sachen nehmen und diese anziehen. Ohne irgendwelche dummen Gedanken, die mir alles nur noch erschweren. 

Als ich soweit bin und meine Haare zu einem hohen Messybun zusammenbinde, schlüpfe ich in meine High Heels und laufe vorsichtig die Treppe hinunter, bis ich natürlich unten ankomme, dennoch mich bremse, da plötzlich Liam von der Seite auftaucht. Ich zucke zusammen und weite meine Augen. "Tut mir Leid", murmelt er und geht weiter. Auch ich will wieder ansetzen, doch als ich bemerke, dass er stehen bleibt, tue ich es ihm gleich. Er dreht sich um und mustert mich von oben bis unten. "Ist es nicht ein bisschen zu kalt?", fragt er. "Ich habe nichts dabei", mache ich ihm klar. "Ich kann dir etwas leihen", meint er und ich schüttele den Kopf. "Nein, schon in Ordnung. Lass uns bitte gehen", murmele ich und traue mich nicht, ihm in die Augen zu sehen. Im Moment nicht. Ich halte meinen Blick starr auf den Boden gerichtet. Das kann wohl nicht immer so gehen, dass ich ihm nicht in die Augen schaue, aber für eine Weile wird das so sein müssen, dass ich erst einmal Abstand gebrauchen könnte...einen Moment! Wie bin ich jetzt plötzlich auf Abstand gekommen? Ich will keinen Abstand. Ich will nicht, dass er sich von mir entfernt. Ich will ihn nicht abstoßen...aber ich muss. Ich weiß nicht, was ich getan habe und solange werde ich wohl Abstand gebrauchen müssen. Ich hoffe bloß, dass das nur für eine sehr kurze Zeit der Fall sein wird. "Harper...schau mir in die Augen", sagt er plötzlich. Ich will ihm in die Augen schauen doch gerade jetzt hält mich etwas komplett davon ab. 

Liam

Wieso schaut sie mir nicht in die Augen? Wieso guckt sie mich nicht an? Erinnert sie sich an gestern? Ich will einen Schritt auf sie zu machen, doch die Worte, die ich mir selbst versprochen habe, halten mich davon ab. Ich muss mich zusammenreißen. Vielleicht wird das besser sein, wenn wir eine Zeit zwischen uns legen. Ich brauche Zeit....Abstand, um wieder klar denken zu können. Ich muss meine Gefühle ordnen und eine Antwort für all diesen Chaos finden. 

"Du bist verschossen in sie"

Ich beiße meine Zähne zusammen und denke an Masons Worte. Ich brauche Zeit. Ich muss zurück zu mir finden. 

Sie hebt langsam ihren Blick. "Lass uns gehen", sage ich schnell und drehe mich von ihr weg. Ich greife nach den Autoschlüssel und öffne die Haustür, wobei ich dann hinaustrete und sie alleine im Haus zurücklasse. So wird das für eine gewisse Zeit sein müssen. Als ich einsteige, starte ich den Motor und halte meine Augen fest auf die Haustür gerichtet. Bald darauf kommt sie heraus und lässt die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Sie sieht mich nicht an, sondern hält ihren Blick auf den Boden gerichtet, wobei ich allerdings jede ihrer Bewegungen beobachte und mich dafür schlagen könnte, dennoch aber zwinge, sie abzustoßen. Sie steigt ein. Ein süßer Vanilleduft erfüllt das Auto. "Hast du dich parfümiert?", frage ich sie, ohne sie anzuschauen. Ich merke durch den peripheren Blick, dass sie mich anschaut. Sie will etwas sagen, doch ich unterbreche sie, indem ich das Fenster öffne. Diesen Duft halte ich nicht aus. Ihre Nähe halte ich nicht aus.

UnforgettableWhere stories live. Discover now