-Kapitel 9: "Drohst du mir?"-

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Viel Spaß mit dem Kapitel! Ich hoffe, es gefällt euch! ❤️

Harper

Doch als ich zum Gehen ansetze, greift er nach meinem Handgelenk und zieht mich zurück. Ich sehe ihn mit großen Augen an. Was will er von mir?

"Ich muss dir etwas sagen", meint er und ich frage sofort:"Was?"
Er sieht mich überrascht an und ich wiederhole mich ruhiger:"Ähm...was willst du mir sagen?"
"Du...", fängt er an. "Ich?"
"Du"-"Liam, nun sag schon!"
Ich habe echt keine Zeit für so etwas. Plötzlich zieht er mich näher an sich, sodass meine Hände auf seine Brust knallen und ich nun hoch gucken muss. Oh Gott, das ist definitiv zu nah. "Du musst von dort gehen", spricht er und lässt mich los, um anschließend mit seinem Finger in die Richtung zu zeigen. Dabei lacht er dann. "Du bist so ein Vollidiot!", beschimpfe ich ihn und möchte gehen, doch seine Frage hält mich auf:"Wieso, was hast du gedacht? Dachtest du, ich würde..."-"Sei still! Deine Sprüche kannst du dir sparen!"
Mit diesen Worten lasse ich ihn zurück und folge dem Weg entlang. So ein Schwachsinn! "So ein Idiot! Arschloch! Schwein!", spreche ich wütend meine Gedanken aus. Er ist so blöd!

"Das sagst du nur, weil du etwas anderes von ihm erwartet hast!"

Diese innere Stimme werde ich eigenhändig umbringen!
"Das kannst du nicht, du Dummerchen"

"Machst du dich etwa lustig über mich?!"
Das ist absurd! Das ist wirklich absurd! Ich führe Selbstgespräche, das ist doch bescheuert! Und seit wann benutze ich solche Wörter? Und sollte ich nicht eigentlich jetzt an meinem Schreibtisch sitzen und Hausaufgaben erledigen?

"Aaaaah!", schimpfe ich und trampele wie ein kleines Kind auf dem Boden.
"Du bist nicht nur unnormal, sondern auch krank!", erschreckt er mich und reflexartig bewege ich meinen Arm. Noch bevor ich ihn im Gesicht treffen kann, greift er sofort nach meinem Handgelenk. "Das würde ich an deiner Stelle sein lassen", meint er und wirkt dabei sehr ernst. "Du hast mich erschreckt!", verteidige ich mich und will meine Hand aus seinem Griff losreißen, doch er lässt dies nicht zu. "Hör zu, ich weiß, dass du nicht gerade sehr dicht bist und ziemlich schnell aggressiv wirst, aber eins solltest du wissen, Connor: Ich bin kein Typ, dem man leicht ein Buch ins Gesicht klatschen kann. Solltest du auch nur ansatzweise daran denken, mich so zu behandeln, wie du es willst, dann möchte ich hier deinen Vorstellungen einen Schlussstrich ziehen!"
Ich sehe ihn immer noch geschockt an. War das jetzt eine Drohung?

"Drohst du mir?", will ich wissen und stelle mich dabei desinteressiert. "Du kannst es so sehen, wie du willst. Aber sagen wir so, es war mehr eine Lehre", antwortet er. Ich reiße meine Hand weg und entgegne:"Dann habe ich nichts gelernt, außer, dass man Schweine ignorieren sollte!"

So laufe ich wütend davon. Er hat mehrere Wörter verdient, aber die würde ich lieber wegstecken, bevor er wieder auf die Idee kommt und mir eine weitere, sinnlose  'Lektion' erteilt.

Als ich zu Hause ankomme, renne ich sofort unter die Dusche. Ich lasse das Wasser auf meine Haut prasseln und genieße jedes einzelne Tröpfchen, das auf meinem Körper landet.

Doch plötzlich stelle ich mir wieder das Gesicht von ihm vor. Diese wunderschönen haselnussbraunen Augen, die mich jedesmal durchbohren, sobald ich in diese schaue. Diese auf eine chaotische Weise hochgestylten Haare,die jedesmal aufs Neuste gut aussehen. Dieses Lächeln, das mich....halt Stopp! Was tue ich da?!

Oh Gott...ich muss ihn aus meinem Kopf werfen. Er hat es nicht verdient, in meinem Kopf herum zu wirren. Er hat nichts verdient!
"Harper!", höre ich die laute Stimme meiner Mutter. Sie klopft gegen die Badezimmertür. "Bin gleich fertig, Mum", rufe ich ihr aus der Dusche zu und stelle das Wasser ab. Nachdem ich meinen Körper um ein weiches, nach Lavendel riechendes Handtuch wickele, öffne ich die Tür und laufe auf mein Zimmer. Ich suche mir ein paar bequeme Klamotten heraus und Unterwäsche. Bald darauf geht die Tür auf und meine wundervolle Mutter steht mit einem Lächeln im Gesicht vor mir. "Und wieso grinst du so?", will ich wissen und laufe zu meiner Kommode. "Ich grinse doch gar nicht. So bin ich immer", meint sie und ich drehe mich zu ihr. "Meinst du?"
"Harper, hör auf mit solchen Vermutungen. Ich muss dir etwas sagen", spricht sie. "Was gibt's, Mutter?"-"Wir werden heute zusammen Essen gehen", sagt sie. "Und wieso?", frage ich. "Weil ich die rechte Hand vom Geschäftsführer, also vom Chef, bin!"
"Oh Gott, herzlichen Glückwunsch, Mum!", schreie ich vor Freude und falle ihr sofort in die Arme. "Das ist super!"

Sie löst sich von mir und sieht mich lächelnd an. "Das ist fantastisch, Mum!"-"Danke, Baby! Das sollte jetzt aber gefeiert werden und deswegen werden wir richtig teuer essen gehen!"
Ich sehe sie mit einer gehobenen Augenbraue an. "Teuer?", frage ich.
"Sehr teuer!", antwortet sie,"und elegant"
Nachdem sie mit dem Auge zwinkert läuft sie aus dem Zimmer und ich suche nach etwas elegantem.

Nachdem ich mich abgetrocknet habe und mein Make-up, sowie auch meine Haare fertig gemacht habe, stehe ich nun vor einer Entscheidung.
Ich sehe mir abwechselnd die Klamotten auf meinem Bett an und zähle Argumente dafür und dagegen auf. Welches sollte ich anziehen?
Wenn ich das rote Kleid anziehe, dann wäre das zu viel. Aber wenn ich eine Hose anziehe, dann kann ich nicht genug essen.
"Hmm..."

"Harper!", ruft Mum. "Komme gleich!", rufe ich zurück und wende mich wieder meiner Kleidung zu. "Okay, ene mene Muh und raus bist du!"
Nein, ich werde doch das andere nehmen!

So entscheide ich mich für das Outfit mit der Hose:

Nachdem ich fertig bin, greife ich nach meinem Handy und meiner schwarzen Tasche und gehe nach unten

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Nachdem ich fertig bin, greife ich nach meinem Handy und meiner schwarzen Tasche und gehe nach unten. Mum steht schon vor der Tür und mustert mich von oben bis unten. "So willst du gehen?"-"Wieso, ist es zu viel?" Ich sehe an mir herunter und suche nach einem Fehler. "Nein, nein! Das war doch nur eine normale Frage", lacht sie. "Oh Gott, Mum, lass uns einfach los"

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"Was hätten Sie gerne?",  fragt uns der Kellner. "Ich hätte gerne die Nr. 57", antworte ich. Nachdem auch Mum ihr Essen bestellt hat, warten wir gespannt auf das Essen.
"Miss Connor", nehme ich eine männliche Stimme war und blicke auf. Ein gut aussehender Mann, schätze Mitte 40, steht an unserem Tisch und reicht Mum seine Hand. Mum scheint überrascht und sieht mich an. Ich gebe ihr einen Was-soll-das-wer-ist-das-Blick.

"Wie ich sehe feiern Sie diese tolle Nachricht mit Ihrer bezaubernden Tochter"
Er sieht mich lächelnd an. Dieses Lächeln kommt mir so vertraut vor.
"Ähm...ja. Das ist Harper. Harper, das ist mein Chef. Ähm...Harper, ich hatte dir doch von der Firma erzählt"
"Ja, ich erinnere mich", gebe ich höflich zu. "Schön, Sie kennenzulernen ", meint er und reicht mir seine Hand entgegen, die ich schüttele. "Die Schönheit liegt wohl in der Familie"
Wow, was für ein Gentleman (Sarkasmus lässt herzlich grüßen)

"Sind Sie alleine?", will Mum wissen.

Ich trinke von meinem Wasser. "Oh nein", lacht er,"ich bin mit meinem Sohn hier. Er müsste auch gleich...ach, da ist er auch schon"
Ich sehe an ihm vorbei und verschlucke mich. "Harper, alles okay?", fragt Mum besorgt. "Jaja, alles gut!", antworte ich. "Dad, ich ha...be das...", fängt er an und stockt, als sich unsere Augen treffen. "Liam, darf ich vorstellen. Das sind Miss Connor und ihre Tochter..."
"Harper", fällt er ihm ins Wort. "Wie ich sehe kennt ihr euch schon"
Ich sehe Mum an, die nun eine fragende Miene von sich gibt und ihre Augenbrauen zusammenzieht. "Sie ist in ein paar Kursen mit mir", antwortet er. "Das ist ja passend", meint Mr. Coleman.

"Naja, wir werden dann an unseren Platz gehen. Ich wünsche euch noch einen guten Appetit"
Mum und ich nicken und schon geht er. Liam sieht mich immer noch an, aber schlussendlich wendet er sich von mir ab und läuft von uns.

Das war jetzt wirklich nicht nötig! Musste er unbedingt hier sein?!
Mum konnte doch niemals bei denen arbeiten! Wieso, lieber Gott, wieso musste das passieren?! Ist das eine Strafe?

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