-Kapitel 27:"Töte mich nicht!"-

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Neues Kapitel, ihr Süßen! Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen wird. Daher wünsche ich euch sehr viel Spaß beim Lesen. Love you all so much! <3333

An alle Muslimen unter uns: Ich wünsche euch allen ein gesegnetes, schönes, heiliges Fest! Eid Mubarak an alle Brüder und Schwestern <3


Liam

Nachdem ich mich geduscht habe, werfe ich mich erschöpft auf mein Bett und nehme das Handy zur Hand. Gelangweilt scrolle ich über den Display meines Handys und bekomme so einen Teil der Welt mit. Wenn ich keinen Account auf Facebook hätte, dann würde ich höchstwahrscheinlich nichts mitbekommen, so viel war klar.  Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch eigentlich kein Interesse daran. Ich meine, wer möchte denn bitte lesen , dass eine 15-jährige schwanger von einem 20-jährigen ist? Wen interessiert es, dass die Katze von Paris Hilton von einem Stuhl gesprungen ist?  Bitte, was ist bloß los mit unserer Welt, mit unseren Jugendlichen, mit deren Vernunft?

Oh mein Gott, diese Gedanken hören sich ziemlich spießig an. Wieso bin ich so spießig?

Ich bin zwar nicht gerade besser als all die anderen Menschen, dennoch bestehe ich darauf, die Vernunft in den Vordergrund zu setzen und alles zweimal zu durchdenken, außer natürlich, es geht um Wetten oder eben die Schule. Klar, man macht immer Fehler, so auch ich.

Allerdings bin ich eher die Art Mensch, die irgendwie anders ist. Ich zeige mich von einer ganz anderen Seite, sobald ich meine Freunde um mich herum habe. Eine 'falsche Persönlichkeit' kann man das natürlich auch nennen...obwohl, wäre das nicht ein bisschen zu hart? Ich meine, klar, ich zeige nicht  unbedingt mein wahres Ich, aber mich sollte man schon verstehen, ich habe meine Gründe...außerdem zeige ich bloß einen anderen Teil nicht...okay, das wird selbst für mich sehr kompliziert.

Sagen wir so: Ich tendiere mehr zur realen Welt als zum Leben vor dem Display. Diese Seite zeige ich keinem, selbst meinem allerbesten Freund Mason nicht, der schon ein Teil unserer Familie geworden ist, sprich 'brother from another Mother'. Ich bevorzuge es sehr, diese Seite für mich zu behalten. Jeder sollte ein Geheimnis haben dürfen und ich bin der Meinung, dass eben dieser Teil privat bleiben sollte. Ich halte nichts von 'besten Freunden muss alles erzählt werden' oder 'die Familie sollte alles über dich wissen'. Nein, ich sollte auch für mich etwas behalten dürfen, ohne dass irgendjemand davon weiß.

Ich bin also die Art von Mensch, die Kulturen sehr mag, die gerne reist und so wirklich die anderen Seiten der Welt sieht. Ich finde, dass es sehr wichtig ist, die Welt mit einem anderen Blickwinkel zu sehen. Um eben diese kennenzulernen, gehe ich oft, je nachdem, wann die Schule mir endlich Pause gibt, mit meinem Dad auf Geschäftsreisen. Da wir ein eigenes Unternehmen haben und dementsprechend wirklich gut verdienen, hat Dad darauf bestanden, mit ärmeren Ländern eine Verbindung einzugehen und mindestens 4 Mal im Jahr in diese Staaten zu verreisen und zu spenden, beziehungsweise die Schulen und Krankenhäuser zu besuchen, die auf Dads Kosten aufgebaut wurden.

Einer der Gründe, wieso mein Vater mein Held ist. Ich bewundere seine Stärke, seine Hilfe, sein Verständnis für die Menschen, die dort verhungern und sehr schlechte Lebensbedingungen haben...einfach alles. Gerade nachdem Mum uns verlassen hat, ist er umso mehr in diese Sache vertieft. Er möchte, dass es den Menschen in seiner Umgebung, in den ärmeren Staaten, besser geht, auch wenn ich merke, wie schlecht es ihm ergeht. Er wünscht jedem nur das beste, denkt allerdings nicht an sich selbst. Ich weiß ganz genau, wie sehr er leidet. All die Nächte, die er durcharbeitet, nur damit es mir, seinem einzigen Sohn, der nichts auf die Reihe kriegt und es nicht geschafft hat, das letzte Jahr auf der Schule mit einem guten Abschnitt zu beenden, besser geht.  Nein, stattdessen wiederhole ich das Jahr und enttäusche ihn jeden Tag aufs Neuste.

UnforgettableWhere stories live. Discover now