-Kapitel 4:"Ich liebe es wenn du so rot wirst!"-

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Neues Kapiteeeeeel *---* Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass es euch gefallen wird. Ein paar Votes und Kommentare würden mich sehr freuen <3

Harper


"So, Liebes, ich hoffe, du musstest nicht lange warten", spricht die Frau nun und ich schüttele den Kopf. "Ach, nein. Das geht schon", entgegne ich zögerlich und schaue wieder kurz zu Liam. Dieser grinst vor sich hin und ich kann schwören, dass er sich gerade so was von lustig über mich macht. "Nun, hier ist der Zettel, den du ausfüllen musst. Nimm ihn bitte mit nach Hause, da eine Unterschrift von einem Erziehungsberechtigten benötigt wird. Bist ja wohl noch keine 18"-Sie überreicht mir mit einem großen Lächeln den Zettel. "Du bist noch keine 18?", höre ich wieder seine Stimme und zwinge mich, nicht in sein Gesicht zu blicken. 'Reiß dich zusammen '

"Liam, hör auf", befiehlt die Frau, für die ich dankbar bin . Ich nicke,  nehme ihr den Zettel ab und laufe dann mit gesenktem Kopf aus der Bibliothek, um nicht mit ihm in Augenkontakt zu geraten. Als ich nun endlich draußen bin, hole ich tief Luft und denke darüber nach, was gerade passiert ist. Er hat mit mir gesprochen? War ich nicht nur pure Zeitverschwendung für ihn? Ein Seufzer gleitet über meine Lippen und ich sehe auf meine Uhr. Na toll, jetzt bin ich auch noch 10 Minuten zu spät. Ich muss mich beeilen! Ich stecke den Zettel in meine Tasche und möchte ansetzen, als ich wieder seine Stimme höre. Diesmal aber bereitet es mir eine Gänsehaut, als ich wahrnehme, wie er meinen Namen ausspricht. Noch nie hatte irgendjemand mit so einer wundervollen Betonung und Stimme meinen Namen ausgesprochen.  Reiß dich zusammen!
Ich schließe meine Augen und versuche das zu ignorieren. Ich darf mich ihm nicht gleich hingeben. "Hey, warte doch mal!", ruft er und plötzlich stellt er sich vor mich. "Rennst du etwa weg von mir?", fragt er amüsiert. Ich schaue weg und denke darüber nach. 'Ja, ich renne weg von dir!'
"Ich muss jetzt los", sage ich und meine es auch wirklich so. Klar, ich gebe zu, er ist ein bilschöner Junge. Jedes Mädchen würde sich ihm vor die Füße werfen, aber ich darf nicht. Ich muss zeigen, dass ich anders bin und außerdem möchte ich mich auf meine Schule konzentrieren. Da ist mir ein Junge völlige Ablenkung. "Was hast du?", fragt er, nachdem er mich am Arm festgehalten hat.
Ich sehe ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an und frage zurück:"Ist das nicht völlige Zeitverschwendung, sich mit mir abzugeben?" Oh oh! Das war unpassend!

Ich hätte das echt nicht sagen dürfen. "Ach so ist das", entgegnet er schmunzelnd und legt seinen Kopf schief. "Das mögen Neuankömmlinge nicht, habe ich Recht?"

***Flashback***

"Na los, her mit den Sachen!", ruft er und schubst mich zurück, sodass mich jemand anderes auffangen und gleichzeitig weiter schubsen kann. "Lasst mich los!", rufe ich immer und immer wieder, doch das Lachen der Schüler hört nicht auf und keiner denkt daran, zu helfen. Was sind das nur für Menschen?! Was habe ich ihnen angetan, so etwas verdient zu haben?
Ich stolpere und falle zu Boden. Der Kreis von Schülern um mich nähert sich und wird immer enger. Ich schaue auf und sehe nur noch lachende Gesichter und Finger, die auf mich zeigen, als sei ich Dreck. Weinend breche ich zusammen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. "Neuankömmling, Neuankömmling!", rufen sie. Die Stimmen werden lauter und schallen in meinem Kopf, das Lachen hört nicht auf und plötzlich werde ich an den Haaren hochgezogen. "Das mögen Neuankömmlinge nicht, habe ich Recht? So ignoriert und ausgeschlossen zu werden", spricht ein Mädchen und schubst mich wieder zu Boden. Als ich auf die Knie falle und mir dabei wehtue, wünsche ich nichts weiter, als zu Hause eingeschlossen in meinem Zimmer zu sein. Ich werde das nicht schaffen. Ich kann diese Zeit nicht überleben. Die High School ist gar nichts für mich. Ich werde für immer alleine und ein Neuankömmling sein...

***Flashback Ende***

Ich reiße mich aus seinem Griff um meinen Oberarm und renne weg. Ich kann das nicht. Ich kann nicht in Frieden meinen Abschluss absolvieren, während mich jedes einzelne Wort zurück an meine Vergangenheit erinnert! Ich hätte wissen sollen, dass auch ein Neuanfang mich nicht von den Geschehnissen reißen würde. Die Vergangenheit wird mich immer verfolgen!

Als ich im Gebäude ankomme und feststelle, dass ich nun Biologie habe, mache ich mich schnell auf den Weg. Schließlich möchte ich den Rest nicht verpassen. B67. Ich klopfe an die Tür und trete ein. Alle Blicke sind auf mich gerichtet. Dieser Moment ist alles andere als angenehm. Ich hasse es, wenn alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet ist.
Ich senke also meinen Kopf und murmele:"Tut mir Leid, Sir" "Und Sie sind?", fragt er. "Mein Name ist Harper. Harper Connor. Ich ähm...bin neu auf dieser Schule", antworte ich. "Gut, dann nehmen Sie Platz und folgen sie dem Unterricht", befiehlt er und streckt seinen Arm, sodass ich ihr folge und freie Plätze in der vordersten Reihe entdecke. Als ich ansetze, geht plötzlich die Tür hinter mir auf und reflexartig drehe ich mich um. "Sorry, hatte noch etwas in der Bibliothek zu tun", sagt er und sieht mich dabei an. Ich wende meinen Blick von ihm und setze mich auf den freien Platz ganz vorne. "Solange das etwas mit der Schule zu tun hat, Mr. Coleman, sind sie verschont" Die Klasse fängt an zu kichern und tuscheln. Ich sehe mich schüchtern um und entdecke Mike. Er lächelt mich an und sieht dann wieder auf seine Notizen. "Gut, setzen Sie sich hin", spricht er dann.
"Coleman, dein Platz!", ruft jemand und ich sehe nach hinten. Er läuft nach hinten und lässt sich auf eines der Stühle nieder.Dabei sieht er mich leicht grimmig an. Ist er wütend auf mich? Habe ich ihn etwa verletzt? Verletzt? Das ist doch wohl nicht mein Ernst! Als ob ich ihn verletzt habe. Ich mache mir wirklich sehr viele Hoffnungen...

Als es klingelt, packe ich sofort meine Sachen zusammen und renne schon fast aus dem Raum, nur damit ich ihm aus dem Weg gehe, obwohl ich nicht so genau weiß, wieso ich so etwas kindisches durchführe.

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"Na, wie war dein erster Tag, Honey?", will Mum wissen, als ich mich an die Kücheninsel lehne und Mum beim Kochen zusehe. "Sagen wir so. Ich bin zweimal zu spät gekommen, was wahrscheinlich einen sehr schlechten Eindruck bei den Lehrern gemacht hat und..."-Das Klingeln des Telefons unterbricht unser Gespräch. "Tut mir Leid, Honey", sagt Mum mit einem entschuldigenden Blick, wischt sich die Hände mit dem Tuch ab und läuft die Treppe hoch. Ich seufze und entscheide mich, hoch auf mein Zimmer zu gehen. Schließlich habe ich nicht den Mut, Mum von Liam zu erzählen.

Ich werfe mich auf mein Bett und starre an die Decke, bis meine Augenlider schwerer werden und ich in einen tiefen Schlaf falle...


"Ms Connor!", liest mein Lehrer von seinem Zettel ab und ich hebe meine Hand. "Gut, Sie werden mit Mr. Coleman zusammen an einem Projekt arbeiten. Es geht hierbei um offene Gefühle", spricht er. Na toll! Offene Gefühle? Ein peinlicheres Thema gab es wohl nicht.

Ich sehe nach hinten. Sein warmherziges Lächeln steckt mich an und zwingt mich dazu, ebenfalls zu lächeln. Nachdem es klingelt, packe ich meine Sachen langsam zusammen und treffe plötzlich auf karamellbraune Augen, als ich aufschaue. "Hey, Baby", sagt er und zieht mich hoch. "Ich finde es super, dass ich jetzt auch noch beim Lernen Zeit mit dir verbringen kann" Verlegen sehe ich zu Boden und spüre seine Finger an meinem Kinn, die mein Gesicht hochziehen, sodass ich ihm gezwungenermaßen in die Augen sehe. "Ich liebe es, wenn du so rot wirst", lächelt er und zieht mich am Kinn näher. "Du bist so sexy, weißt du das?", flüstert er und zieht mich noch näher, sodass er mit seiner Oberlippe über meine Unterlippe streift. Gänsehaut pur! Ich will nur noch seine Lippen auf meinen spüren, also schließe ich meine Augen und spitze meine Lippen. "Harper!", ruft er, doch ich ignoriere das. Jetzt ist unser Moment. "Harper!"

"Harper, aufstehen!" Ich öffne langsam meine Augen und erschrecke, als ich Mums Gesicht vor mir sehe. "Oh Gott", murmele ich und reibe meine Augen. "Wie spät ist es?", frage ich. "Kurz vor neun", antwortet Mum,"ich wollte dich nicht aufwecken, aber es ist besser, wenn du dich jetzt umziehst und bequem weiterschlafen kannst. In Schlafsachen ist es bequemer als in Jeans und Pulli"

Sie streicht mir meine Haare von der Stirn weg. Als ich nicht antworte, beziehungsweise über den Traum nachdenke, merke ich Mums besorgten Blick. "Alles okay?", will sie wissen und ich nicke, damit sie keine Angst bekommt oder denkt, ich sei nun in einer Depriphase. Ich stehe ich auf und schaue nochmal auf die Uhr. "Ich sollte besser duschen gehen", sage ich dann schließlich, auch wenn ich gerade keine Lust dazu verspüre. Dennoch würde es mir wenigstens einen klaren Kopf schaffen, obwohl gerade die Dusche ein Ort ist, an dem man seinen Gedanken freien Lauf lässt. "Na gut, mein Schatz", lächelt Mum, zieht meinen Kopf an sich und drückt mir einen zarten, herzhaften Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich, okay?", flüstert sie. "Ich dich auch, Mum", erwidere ich und so verlässt sie mein Zimmer.

UnforgettableWhere stories live. Discover now