-Kapitel 7:"Du bist nicht normal"-

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Okay, meine Honys, ein weiteres Kapitel. Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen wird <3
Außerdem möchte ich dieses Kapitel an blazedash widmen <3Bei ihr findet ihr echt gute FFs über One Direction, also bei Interesse mal ihr Profil besuchen.

Nun wünsche ich euch aber sehr viel Spaß beim Lesen <33









Harper

"Harper", sagt er. Ich sehe ihn neugierig an und warte darauf, was er mir zu sagen hat. Doch stattdessen erhebt er sich auch von seinem Platz und kommt auf mich zu, seine Hand immer noch auf meiner ruhend. Ich sterbe, wenn ich nicht atme, so viel ist sicher. Er lehnt sich vor und Panik bricht in mir aus. 'Er will dich küssen!', schreit meine innere Stimme und löst den Alarm in mir aus. Verdammt!

Ich weite meine Augen. So nah wie der sich vorlehnt, könnte ich sogar meiner noch so nervigeren inneren Stimme glauben. Will er mich wirklich küssen? Nein! Das ist doch absurd! Komm zu dir, Harper und atme, verdammt!!!

"Raube ich dir wirklich den Atem?", flüstert er amüsiert und plötzlich realisiere ich endlich, dass mir an Sauerstoff fehlt. Ich schüttele sofort den Kopf. "Dann atme, bevor du vor meinen Füßen bewusstlos zu Boden fällst", lacht er und verlegen schaue ich weg, um daraufhin ordentlich ein-und ausatmen zu können. Ich kann mich echt dafür schlagen, wie ich mich in seiner Nähe benehme. Das ist doch nicht normal! "Alles okay?", fragt er und ich sehe ihn wieder an. "Du wirkst so nervös"

"Ich bin nicht nervös!", antworte ich und versuche dabei überzeugend zu klingen.
Er sieht mich mit einer gehobenen Augenbraue an.
Misserfolg, Connor! Misserfolg. 
'Die erste und größte Lüge, der du selbst nicht einmal glauben kannst, Connor! Tolle Aktion!', mischt sich meine innere Stimme ein. "Sei still!", spreche ich meine Gedanken laut aus. "Was hast du gesagt?", will er wissen und sieht mich fragend mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
Doofe Stimme!
Echt toll gemacht, Harper. Super!

"Ich..ähm nichts, ich...", fange ich an und werde wieder von meiner inneren Stimme unterbrochen:'Harper ist nervös! Harper ist nervös!'

Ich will im Boden versinken...

"Was tust du da?", reißt mich Liam aus meinen Gedanken. Ich bin überfordert. "Was tue ich?", will ich wissen und bemerke erst jetzt, dass ich mit meinen Armen wild über meinem Kopf herum wedele. "Oh Gott", murmele ich und klatsche mir die Hand an die Stirn, dessen Konsequenzen ich nach mir ziehe. "Au!", stöhne ich dabei.
"Hast du dir wehgetan?", fragt er lachend und greift leicht um mein Handgelenk, um meine Hand von meiner Stirn wegzuziehen. "Nein!", zische ich und reiße meine Hand von seinem Griff. Den Blick, welchen er mir gibt, ist unerklärlich-wie jeder andere Blick, der das Herz vieler zum Schmelzen bringt...wow, bei mir hat es nicht nur mein Herz getroffen, es hat gleich meinen Verstand geraubt und meine Vernunft totgetrampelt. 
"Ich muss....ich muss los!" "Wie üblich", meint er. 
Sofort greife ich nach meiner Jacke, welche über dem Stuhl hängt und laufe mit großen und schnellen Schritten davon. Ich muss raus. Ich muss raus aus diesem Gebäude, sonst sterbe ich. 

Das ist peinlich gewesen! Oh Gott, wie sollte ich mich wieder vor ihm blicken lassen? 'Komm zu dir, das ist kein Weltuntergang!' Sei still, du doofe Stimme! Das ist alles deine Schuld!
Das ist einfach nur kindisch. Wer führt bitte schön Monologe? Ich rede mit meiner inneren Stimme und das schlimme ist ja auch noch, dass diese die völlige Kontrolle über mich hat. Wirklich, Harper, noch tiefer kannst du nicht sinken, oder wie?
Was denkt er denn jetzt von mir? Denkt er, ich sei ein Psycho? Denkt er, ich sei verrückt? Ich will mir das nicht einmal vorstellen...

Als es klingelt, sprinte ich schon fast in die Klasse, da ich Angst habe, noch einmal zu spät zu kommen. War ja nichts so, dass ich am ersten Tag schon einen sehr schlechten Eindruck abgegeben habe. "Wen haben wir denn da?" Ich schaue auf und sehe einem jüngeren Mann-ich schätze mal so zwischen 25 und 30- ins Gesicht. "Du bist die neue Schülerin?", will er wissen und strahlt mich mit seinen wunderschönen grünen Augen an. "Ich..ja, ähm...ich bin Harper", antworte ich. "Darf ich deinen Nachnamen wissen?", fragt er. Was hatte er damit bezwecken wollen? Will er mit mir flirten?  Gerade in diesem Moment betritt Liam den Raum und ich bekomme keinen Satz mehr raus. "Harper?" Ich wende mich von ihm ab und schaue dem jungen Lehrer vor mir wieder in die Augen. "Harper", sage ich und er sieht mich fragend an. "Dein Nachname"-"Ich....mein Nachname? Wieso wollen sie den wissen?"
"Ich bin ein Lehrer, ich sollte den wissen. Schließlich möchte ich Noten vergeben können", lacht er. 
"Ich..." Ich bin sprachlos. Überfordert. Nervös. Aufgeregt.Ich kann keinen Satz mehr rausbringen. Am liebsten würde ich heulend rausrennen. "Connor. Harper Connor", höre ich seine Stimme und drehe meinen Kopf reflexartig nach hinten...und ziemlich schnell, sodass mein Genick knackst. "Danke, Liam"
Der Lehrer wendet sich von uns ab, nachdem er mich noch einmal ansieht und läuft auf seinen Platz zu. "Du bist nicht normal" Er grinst und läuft dann an mir vorbei. Beschämt lasse ich mich auf den Stuhl fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

Das ist erst der zweite Tag, Harper....
Naja, wenigstens ist es nicht so schlimm wie früher.

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"Wie war die Schule, Mäuschen?", will Mum wieder wissen-wie jeden Tag-, als ich die wunderbar riechende Küche betrete. "Ganz gut", antworte ich ihr knapp und möchte etwas von der Soße probieren, doch Mum haut meine Hand weg. "Au!"
"Madame, du weißt, dass ich das nicht leiden kann"-Drohend zeigt sie mit dem Zeigefinger auf mich. Entschuldigend werfe ich die Hände in die Luft. Dann lehne ich mich an die Kochinsel und schaue ihr dabei zu, wie sie das Essen vorbereitet. Irgendwie beruhigt mich das.
Ich analysiere ihre Gesichtszüge und frage mich, an was sie wohl denkt. "Sieh mich nicht so an", lächelt sie. "Du scheinst über etwas nachzudenken", stelle ich fest. "Ich? Ich denke nur darüber nach, ob die Suppe mit etwas Minze verfeinert werden soll oder nicht" Sie dreht sich um und öffnet verschiedene Schubladen. Ich gehe einmal um die Kochinsel und stelle mich neben sie. "Es ist etwas anderes"
"Ach, meinst du?" Ich nicke und drücke die Schublade zu, nachdem sie sich wieder zur Herdplatte dreht und es vergisst. "Mum, komm schon. Was liegt dir im Herzen?", will ich wissen. Sie seufzt und macht den Herd aus. Dann stützt sie sich mit beiden Händen an der Kochinsel ab und sieht mich an. "Ich...ich habe einen neuen Job"-"Das ist doch super!", freue ich mich und falle ihr sofort in die Arme. "Ja", nuschelt sie und wir lösen uns wieder voneinander. Der Blick in ihr Gesicht sagt mir, dass sie noch nicht fertig mit dem Reden ist. "Aber...?", sage ich also und warte darauf, dass sie den Satz beendet und ich so ihr eigentliches Problem verstehen kann. 
"Es ist...es ist diesmal eine große Herausforderung für mich. Ich werde beim CCNY anfangen"
"Jaaaa....DAS sagt mir nichts", gebe ich zu. "Das ist einer der erfolgreichsten Unternehmen und ich wurde dorthin geschickt. Natürlich habe ich den Lohn gesehen und das Unternehmen selbst. Ich werde dort besser bezahlt und habe sogar Chancen, mich hochzuarbeiten. Harper, das ist die beste Möglichkeit für mich"
Mum wurde auch in ihrem alten Job ordentlich bezahlt, aber dass sie sofort innerhalb zwei Tagen in Manhattan schon so etwas angeboten bekommen hat, ist unglaublich. Ich freue mich riesig für sie. "Und was ist das Problem?", will ich nun wissen. "Wie gesagt, es ist eine Herausforderung und ich werde womöglich keine Zeit mehr für Freizeit und alles andere haben"
"Und mit 'Freizeit und alles andere' meinst du deine Tochter" Sie sieht mich entschuldigend an. Noch nie hatten Mum und ich solch ein Problem, aber wenn sie nur noch am Arbeiten ist, dann wird sich einiges ändern, das spüre ich. "Honey", spricht sie und zieht mich zu sich,"Es tut mir wirklich sehr Leid, aber ich tue das für dich. Ich möchte dir ein sorgenfreies Leben ermöglichen" Ich schaue ihr in die Augen und erwidere:"Mum, das ist deine Chance. Ich möchte dich nicht davon abhalten. Du hast das verdient. Außerdem bin ich schon bald 18 und erwachsen. Wir werden schon irgendwann die Zeit dazu haben, etwas gemeinsam zu unternehmen"
Und da zaubert sich wieder ein breites Lächeln in ihrem Gesicht. "Ich liebe dich, Schatz"-"Ich dich auch, Mum" So legt sie ihre Arme um meinen Körper und drückt mich fest an sich.

Es gibt nichts schöneres als die herzhafte Umarmung einer Mutter. Man vergisst all seine Ängste und spürt nur noch die Liebe, nach der man sich so sehnt.



Schätzt die Liebe eurer Eltern und enttäuscht sie nicht. Klar, man wird erwachsen und mit der Zeit wachsen auch die Probleme, aber ihr müsst wissen, dass die einzig ehrlichen Menschen auf diesem Planeten eure Eltern sind, die euch unterstützen werden, bei allem, was ihr durchmachen müsst.  Sie lieben euch, so wie ihr seid. Schätzt alles an ihnen, denn sie haben nichts weiter als die Absicht, euch ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Sie wollen, dass ihr glücklich seid und ziehen das selbst ihrem eigenen Wohl vor. 

#Proudtohavethegreatestparentsintheworld <333

UnforgettableWhere stories live. Discover now