True Love

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Anstatt zu schlafen tüftelte Rahul mit Rhuksar an Kiranas und seiner Hochzeit. Er würde sie für seine Frau unvergesslich machen. Rhuksar war mehr als begeistert ihm zu helfen. Wen hatte er denn noch anderes? Niemanden. Plötzlich zuckte er vor Schmerz zusammen. Irgendetwas stach ihm in den Oberschenkel. "Was hast du?" Seine Schwägerin sah ihn besorgt an. "Irgendein mist Ding sticht mich in den Oberschenk-" Er verstummte aprubt als er die silberne Feder, die wunderschöne Anstecknadel aus der Hosentasche zog. An ihrer Nadelspitze klebte sein Blut. Rhuksar sah ihn fragend an. "Ich muss sie die Tage eingesteckt haben und nicht mehr aus der Hose genommen." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Rhuksars Augenbrauen zogen sich fragend zusammen. "Kira hat sie mir geschenkt und gesagt sie bringt mir Glück. Das hatte ich heute auch den ganzen Tag. Glück im Unglück wohl eher." "Was ist passiert als du weg warst? Ich hoffe du hast Krish ordentlich eine mitgegeben, dafür, dass er auf dich losgeganen ist." Rahul schwieg. "Weißt du...dein Bruder ist besonders. Er ist böse, das weiß ich auch. Aber er ist auch gut. Unglaublich gut. Er ist verletzt, vielleicht mehr als du. Und er ist leider Gottes schwächer. Deswegen hat er es nicht so ausgehalten wie du." "Wenn du das aushalten nennst." "Du bist nicht süchtig, du kümmerst dich immer um uns. Du stellst dich hinten an, du bist super schlau und bekommst dein Leben auf die Reihe. Ja." "Schleimer." flüsterte er und hatte innerlich eine heiden Angst was jetzt noch kam. Er wusste, dass sein Bruder und Rhuksar befreundet waren. "Krish braucht einfach Liebe. Genauso wie jeder. Die hat er nie bekommen und klar stößt er dich jetzt erstmal von sich. Aber das wird schon." "Meinst du." "Rahul...Krish ist wirklich alle Mühe wert, ich habe es gesehen. Er lacht. Er hat Spaß. Er fühlt für uns. Für deine Tochter, für mich. Sogar für dich. Ich hab ihn gern, weißt du?" "Wirklich?" Er versuchte nicht die Nerven zu verlieren. "Sag das Kira nicht, ich denke nicht sie wäre begeistert, wenn ich jetzt auch noch einen gestörten Devir anschleppe." "Sie ist einiges gewöhnt....was willst du mir sagen, kleines?" "Krish und ich waren ein gutes Team als ihr weg wart. Auch wenn es schwer war. Aber...aber ich glaube...ich mag ihn sehr." Ungewollt stieß Rahul die Luft aus und schloss die Augen. Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. "Du weißt, dass es ihm nicht gut geht und dass ich nicht weiß was er tut." "Das weiß ich." sie lächelte sanft und ähnelte Kirana aufeinmal unglaublich. "Aber Liebe baut nicht darauf auf Menschen zu verändern. Sondern sie so zu nehmen wie sie sind, ihnen beizustehen egal in welcher Lage. Und ihnen Freiraum zu geben. Ich sehe das jeden Tag an euch." "Wir sind nicht perfekt." "Wer ist das schon, hm? Deine Liebe zu Kirana überschreitet sogar den Tod. Kiranas Liebe zu dir überschreitet jede Schwierigkeit." Rahul biss sich auf die Lippe. Ein riesiger Klos bildete sich in seinem Hals. Krish war Tot verdammt und jetzt sagte seine kleine, liebe, herzensgute Rhuksar sie hat sich in ihn verliebt? "Das liegt daran, dass wir nichts verheimlichen. Gar nichts. Ich hasse es dir das zu sagen, aber ich kenne Krish. Du müsstest noch mehr Stärke aufbringen als deine Schwester bei mir." "Die habe ich. Ich sehe ihn. Als den Mann, der er ist, nicht der den ich will. Wenn er lacht, wenn er glücklich ist, Rahul, ich war noch nie glücklicher." "Rhuksar...ich geh schlafen, ok?" Er drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und versuchte ihr Strahlen aus dem Kopf zu bekommen.

Leise legte er sich neben Kirana, als sie sich zu ihm umdrehte und hellwach war erschrak er kurz. "Wach?" flüsterte er. "Ja. Irgendwas ist mit dir. Irgenwas ist anders. Nicht das anders, dass ich kenne, Dil. Es ist...als würde es dich mir wegnehmen je länger ich im dunklen tappe, verstehst du?" "Nichts auf dieser Welt, nicht einmal ich selbst kann mich von dir trennen, Kira. Versteh das doch." Er lehnte seine Stirn an ihre. Dann fasste er einen Entschluss. "Ich will dir jeden Wunsch erfüllen. Aber manche sind schwerer als andere. Deine Schwester...unsere kleine ist verdammt schnell erwachsen geworden. Sie hat mir vorhin etwas unglaublich wahres gesagt." "Was war das?" "Das Liebe nicht darauf baut Menschen zu verändern, sondern sie so zu nehmen wie sie sind. Ihnen beizustehen in jeder Lage. Und sie sagte das hat sie von UNS gelernt. Von uns, Dil." Kira lachte leise. "Na siehst du? Wir sind doch nicht so unfähig." "Ich habe dir schonmal gesagt, dass ich dir immer, absolut immer eine Wahl lasse." "Du machst mir eine scheiß Angst." Sie stand vom Bett auf und zog sich ihren Morgenmantel an. "Ich hab ein Problem. Das größte, das ich bis jetzt hatte. Der Tod meiner Eltern scheint da wie ein Sonntagsspaziergang. Sogar Sadhis Tod. Die ganze Scheiße die Krish und ich hinter uns haben ist ein Fest dagegen." Kirana nahm seine Hände fest in ihre, ihre Augen so schwarz wie die Nacht. "Du machst mir Angst!! Was ist?" zischte sie. "Rhuksar hat sich in meinen Bruder verliebt." Kirana seufzte schwer. "Das Herz hat unergründliche Wege. Natürlich ist er nicht die beste Partie, aber von dieser dummen Heiratssache wurden wir fast getrennt. Also habe Nachsicht." "Das meine ich nicht! Um Gottes Willen Kira! Das doch nicht! Aber sie hat sich in ihn verliebt und ich bringe es nicht übers Herz." "Was? Jetzt rede. Hast du deswegen so lange gebetet als du heimgekommen bist?" "Nein. Nicht weil sie ihn liebt. Weil er tot ist."

Der Satz hing wie ein Damoklesschwert über ihnen. Kriana hatte die Luft angehalten, sie stolperte rückwärts gegen ihren Spiegel, ihr Mann packte sie noch am Arm ehe sie umfallen konnte. Sie krallte sich in seine Arme. "Wie...was?..." "Ich hol uns am besten eine Flasche Schnaps." murmelte Rahul und führte seine Frau sanft zum Bett. Wie sollte er bitte in Worte fassen was geschehen war?


Tbc.

Journey of HeartsWhere stories live. Discover now