Shame of us all

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Überrascht stellte Rahul fest, dass die Aura, die einen Raum umgab, wenn seine Eltern darin waren nicht verändert war. Kälte. Diese elende kälte, die alles um sich herum sterben ließ. "Na haben wir uns wieder eingekriegt? Du bist eindeutig zu alt um solche Ausraster zu haben." "Das sagt der richtige." murmelte Krish leise und Rahul biss sich auf die Innenseite seiner Wangen um nicht zu lachen. Er wagte es nicht sie anzusehen, wenn auch nur für eine Sekunde. Die Menschen die sein Leben ruiniert hatten. Er konnte sich nicht rühren. "Vater weißt du, was wirklich traurig ist? Das all meine Bemühungen im Sand verlaufen sind." Unbeeindruckt hing Narayan Devir seinen Mantel auf und nahm den seiner Frau entgegen, die Krishnan mit hochgezogenen Augenbrauen ansah, als wolle sie ihn warnen. Vor was? Er hatte alles erlebt.

"Wie du weißt bist du selbst schuld, dass deine Noten so grausam schlecht sind. Wenn du endlich aufhören würdest dir dieses Gift zu spritzen, wären meine Probleme verschwunden." "Deine Probleme. Deine Tradition, deine Ehre. Nicht wahr?" Die Macht mit der der Mann um die 60 herumwirbelte war ubeschreiblich. Wie jemand nur so eine Präsenz hatte, war Rahul schleierhaft. Aber sein Vater wusste das. Und er nützte das aus, sobald einer schwächer war. Und er liebte es schwächere zu zerstampfen. "Ich werde dich nicht mehr auf Entzug setzen. Nie wieder. Du schaffst das aus eigener Kraft. Du bist ein Devir, du hast es aus eigener Kraft zu schaffen." "Narayan. Er ist krank." warf Nandini ein, sie richtete das Tuch ihres Saris. "Dann sieh zu dass du das in den Griff bekommst ehe die Hochzeit ist." seine Stimme war nicht so kalt wie er sie im Gedächtnis hatte. Es lag immer noch Sorge darin. Sorge, die Rauhl nicht kannte. "Weißt du Vater...das jeder Angst vor dir hat? Bist du da stolz drauf?" "Geh schlafen. Das Gift lodert doch in dir." Nandini Devir legte ihrem jüngsten Sohn stumm die Hand auf die Schulter und sah ihn bittend an. Sie wollte nicht schon wieder Streit in diesem Haus. Gerade hatte sie ihn doch soweit beruhigt.

"Angst hält Dinge im Gleichgewicht. Angst hält die Rangordnung wenn Regeln es nicht können." erklärte der Kopf des Devir Clans schnurrend wie ein Panter als er nur noch einen Meter von seinem Sohn entfernt war. "Verstehst du nicht? Ohne Disziplin und Regeln funktioniert nichts. Sieh dich an. Was aus dir hätte werden können...noch ist nichts zu spät. Sieh zu dass du das in den Griff bekommst. Heirate. Dann können wir über die Firma sprechen." "Die Firma, die Firma. Das wichtigste deiner Kinder." "Ich habe nur einen Sohn." donnerte der Mann mit den gegeelten Haaren, die dunkel, aber mit silbernen Strähnen durchzogen waren. Auch vor einem selbsternannten Gott machte das Alter nicht halt. Nicht einmal Rahuls Mutter wagte ein Wort dagegen zu sagen. "Den du bald begraben kannst." "Bitte was?! Jetzt reichts aber, hör doch endlich auf dich zu bemitleiden!! Als ob es so schlimm gewesen wäre. Disziplin habe ich dir beigebracht, Liebe habe ich dir gegeben, an NICHTS hat es dir gefehlt!!" "Du hast mir meinen Bruder weggenommen!!! Du hast es geschafft, dass ich deinen Hass übernommen habe, denn ja ich hasse ihn!! Dafür dass er mich verlassen hat!! Aber DU hast ihm keine Wahl gelassen!!" "Rede.NIE.WIEDER. in diesem HAUS  ÜBER IHN!!! Er ist nicht dein Bruder. Er ist nicht mein Sohn, das war er nie. Er ist adoptiert, er ist Abschaum, genau wie der Abschaum in den er eingeheiratet hat. Niemand spricht hier je ein Wort mehr über ihn." Es war ihm todernst, ebenso todernst wie damals. Seine Mutter war stumm. Immer noch. Würde es immer sein. "Du hast mir meinen einzigen Freund genommen. Aus Hass. Und Hass ist das was du säst." "Er ist weder dein Freund noch dein Bruder. Hast du ihn je hier aufkreuzen sehen? Nein? Komisch. Kümmert ihn nicht was du tust. Glaub mir." "Narayan du hast ver-" "NICHTS habe ich vergessen!!" fuhr er seine Frau an und packte sie am Handgelenk. "Er hat Schande über uns alle gebracht. Schande über sich, über uns. Mit dieser minderwertigen, dreckigen Dorffrau. Wenigstens hat er genug Verstand nicht wieder hierher zu kommen." "Du hast ja auch gesagt, dass du ihn töten würdest." "Du. Du hast genauso Schande über dich gebracht, Krishnan. Wie schwach kann ein Mensch sein, dass er sich so einem Gift aussetzt, nur weil ER weg ist. Meine Güte Junge. Wie jämmerlich kann man sein. Er war nicht dein Bruder." "Mag sein. Er hat diese Familie zerstört hast du immer gesagt." "Das ist nichts als die Wahrheit." "Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, dass du sie zerstört hast, indem du ihn nicht akzeptieren konntest und alles in die Scheiße geritten hast nur weil er ein Mädchen liebt dass du nicht für ihn wolltest? Seine sauteure Schulbildnung hast du ihm ja auch gewährt." Rot vor Zorn. Narayan Devirs Gesicht war rot vor Zorn. Einen Zorn den Rahul kannte, den seine Mutter kannte, den Krish kannte. Nur war Rahul der Einzige, der nicht länger davor kuschte.

Gerade als der Schatten des Hauses ausholte glitt Rahul mit einer Bewegung zwischen die beiden Streitenden und hielt das Handgelenkt seines Vaters eisern fest. "Na los. Bring mich um wenn du so scharf drauf bist." Noch nie hatte Krish so ein riesiges Entsetzten im Gesicht seines Vaters gesehen. Noch niemals. Seine Mutter brach in Tränen aus. Aus welchen Gründen war ihm schleierhaft, denn sie hatte schon lange aufgegeben ernsthaft um Rahul zu kämpfen.

Tbc.

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