Tiresome

5 0 0
                                    


Sie sprachen nicht mehr viel miteinander. Das war auch nicht möglich, denn Krish war unglaublich high. Rahul würde lügen, wenn er sagen würde, es würde ihn nicht überfordern. Es würde ihn nicht schmerzen, nicht die Luft rauben. Aber er konnte nichts tun. Er wusste nur, dass Heroin eine der - wenn nicht sogar die schlimmste - Droge war die für Menschen verfügbar war. Sie ließ den Körper verfaulen, die Leber wurde irreperabel geschädigt, die Lunge, Zahnausfall...nicht zu vergessen was das mit dem Kopf machte. Wenn sein Bruder das schon seit 6 Jahren machte..."Darf ich dich was fragen?" Sogar seine Stimme klang anders als er antwortete "Ja." "...warst du wenigstens beim Arzt? Ich meine-" "Ja, das kann mich umbringen, ich weiß. Und ja, Mutter hat mich zum Arzt geschickt, als sie noch nicht wussten was ich nehme. Der Arzt hat es natürlich sofort gesehen. Aber er hatte Angst vor den Eltern, vor allem vor Vater. Also hat er mich eine Woche ins Krankenhaus auf die geschlossene mit NaCal am Tropf. Läuft." "Bitte was, er hat dich kalt entziehen lassen? In einer geschlossenen Abteilung?" "Niemand wusste, dass ich was nehme. Er hat mich mit Psychischen Schäden und Psychosen eingewießen und mich als Brandopfer eingeschrieben, mir die Arme verbunden damit niemand irgendwas sieht." Wie kann ein einzelner Mann so viel Macht in seiner Stadt, in seinem Land haben, nur weil er stinkreich war und...ja genau deswegen. Er war grausam, unmenschlich und stinkreich. Sogar Ärzte kuschten vor ihm. Stopp. Jetzt reichte es. Es reichte. Nie wieder wollte er an sie denken. Nie wieder. Das einzig Wichtige das zählte, dass er Krish in den nächsten Wochen dazu überreden konnte einen richtigen Entzug zu machen. Ohne dass es auffiel. Sonst würde es niemals gelingen.

Sie kamen am Flughafen an. "Du bist dir sicher, dass wir nicht gleich eingezogen werden?" "Ich rufe den Polizeichef an, Krish. Der darf und durchführen. Wenn ich ehrlich bin ist das eine Nummer zu groß für mich." Krishnan lachte, aber das Lachen erreichte seine Augen nicht, die immer noch blutunterlaufen waren. "So. Der große Rahul hat Schiss. Hätte ich nicht gedacht." "Da siehst du mal." Rahul bekam kaum mit, dass Officer Hillary mit ihm sprach, er konzentrierte sich darauf normal zu wirken, Gott das konnte er ja. Es war als würde sich ihm immer noch der Magen zersetzen. "Gemessen den Umständen unter den sie reisen...Mr. Devir, ich habe ihnen einen Jet besorgt." Krish klappte der Mund auf. "Bitte was? Hast du das gehört?"

 "Ja. Krishnan bitte warte hier." Rahul deutete dem Officer mitzukommen. Etwas abseits blieben sie stehen, die Spannung unter der er stand war kaum mehr tragbar. "Mr. Devir, ist das in Ordnung?" "Danke. Officer vielen Dank. Wirklich. Ich habe erst gestern das Ausmaß erkannt als ich mit ihnen allen telefoniert habe. Er wird sterben, wenn er hier bleibt. Meine Familie ist Gift." "Ich verstehe das. Deswegen dachte ich wenn sie mit einem Drogensüchtigen 13 Stunden fliegen." Rahul drückte dem Officer dakbar die Hand. Als er sich umdrehte stellten ihm sich die Nackenhaare auf. Wie Krish ihn ansah. Er sah ihrem Vater ähnlicher als er zugeben wollte, nun da er erwachsen war. Wie er ihn ansah. Wahrscheinlich hatte er mitbekommen um was es ging. Sollte er doch. Schließlich versuchte er ihm das Leben zu retten.

"Komm." "Furchtbar, nicht? Wenn man sieht was man selber verschuldet hat, oder?" "Halt deinen Mund, bitte. Ich versuche es dir nur so erträglich wie möglich zu machen. 13 Stunden oder 5?" "Jetzt soll ich dir dankbar sein oder?" "Nein, ich will nur dass du deinen Arsch in den Flieger setzt. Mehr nicht. Außerdem sieht man wohl, dass du was nimmst, also entschuldige." "Ich hab keinen Nerv dafür. Scheiß Martyrer jetzt oder was? Hättest dir ungefähr 10 Jahre vorher überlegen können-" Krish erschrak. So einen Blick hatte er noch nie in den Augen seines Bruders gesehen. Sie waren hart wie Stein. "Komm jetzt mit, verdammt nochmal." fuhr Rahul ihn an und packte ihn am Arm.

Der ältere der Brüder nahm nicht wahr was es für ein Jet war, es war ihm auch herzlich egal, mit festem Griff zog er Krish die Flugzeugtreppe hoch. Dort wurden sie vom Piloten begrüßt. "Vielen vielen Dank, Officer." und Rahul meinte es ehrlich. Er ging wieder seiner Wege und der Pilot erklärte kurz die Flugbahn. "Solange wir in London ankommen ist es mir egal." "Wir müssen nicht einmal am Flughafen raus. Wie groß ist ihr Garten?" "Wir werden ganz SICHER nicht mit einem Jet in meinem Garten laden. Meine Frau bringt mich um, wenn wir ihre Blumen zerdrücken." Der Pilot lachte herzlich und klopfte Rahul auf die Schulter, welcher die Zähne zusammen biss. Der Schnitt war vielleicht ein nerviges Ding. Er sah Krish nicht an. Sprach nicht mit ihm. Er hatte genug. Er hatte sowas von genug für heute.

Tbc.

Journey of HeartsWhere stories live. Discover now