Journey of Hearts

Acceptance

"Ich komm bald heim. Versprochen. Ich muss noch was erledigen, dann bin ich bei euch." "Komm bald zu uns, ok?" Kiranas Stimme war liebevoll, nicht besorgt, schließlich wusste sie nicht was er getan hatte. Er wusste nicht, ob er es ihr überhaupt sagen konnte. Natürlich hatten sie einen kurzen Moment darüber gesprochen, was Rahul tun würde um sie zu schützen. Natürlich. Aber Niemand, nicht einmal Kirana würde akzeptieren oder glauben, dass das wirklich notwendig gewesen war.

Seufzend legte er auf und setzte sich zu der jungen Frau, die wahrscheinlich die Seelsorgerin war. "Hallo. Rahul Devir." Sie lächelte ihn an. "Raanja Gupta. Ist es ok, dass ich hier bin?" "Sonst hätte ich ja nicht zugesagt, dass Priyanka sie holt. Sie macht sich große Sorgen und ich wollte ihr einen Gefallen tun." "Sie tun das für Priyanka? Sie kennen sie doch gar nicht." "Nein, das tue ich nicht. Aber sie ist besorgt und das muss nicht sein. Das ist nicht notwendig. Und wenn sie sich dann besser fühlt, gerne." "Wie fühlen sie sich?" Rahul lachte kurz. Typisch, genauso hatte er sich das ausgemalt. Er würde hier keinen Seelenstriptease hinlegen. "Sie wissen genau was passiert ist, nehme ich an. Lange Geschichte kurz. Unser Elternhaus war sehr, sehr falsch, obwohl wir das nicht wahrhaben wollten. Mein Bruder hat die Kurve nicht bekommen. Entschuldigen sie. Meine Eltern sind gestorben als ich ein Kind war. die Devirs sind nicht meine richitge Familie. Aber Krishnan habe ich immer geliebt wie meinen richtigen Bruder. Und er...kam auf die falsche Bahn weil ich es zuhause nicht mehr ausgehalten habe." "Jetzt fühlen sie sich schuldig?" "Jein. Ich hatte keine Wahl und ich wusste nicht wie schlecht sie ihn behandelten." "Das was heute passiert ist...oder die letzten Wochen. Kommen sie damit zurecht?" "Ich wusste bereits vor Wochen, dass einer von uns nicht lebend da raus kommt." Raanja nickte und atmete tief ein. "Sie tragen das mit großer Fassung." "Ich habe keine Wahl. Ich habe Frau und Kind. Ich liebe sie mehr als mein Leben. Deshalb war es auch keine Frage, dass ich für sie kämpfen würde. Ich habe lange nur für sie gelebt. Und jetzt beginne ich auch für mich zu leben. Weil meine Frau mehr als einen Schatten neben sich verdient hat." "Sie sind stark, Mr. Devir. Es scheint als hätten sie selbst bereits genug aufgearbeitet." "Ich bin keineswegs stark. Ich weiß lediglich wie schwach ich bin und täusche mich nicht länger selbst. Ich habe alles verloren. Alles außer meine kleine eigene Familie. Und ich dachte, dass ich mit meiner Stiefmutter neu beginnen kann. Aber Krish hat nicht nur sich sondern auch sie umgebracht. Das einzige Glück war, dass Kira und Prija das nicht mitbekommen haben." "Es tut mir unglaublich leid." "Das ist schon in Ordnung." "Ist es nicht." "Wird es nie sein. Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss jetzt nach Hause." Er hielt es kaum länger aus. Ms Gupta gab ihm ihre Karte in die Hand. "Vielen Dank. Aber ich bin bereits in Behandlung." "...ach. Das freut mich sehr. Wirklich. Bitte vernachlässigen sie es nicht." "Nein. Das bin ich meiner Familie und mir schuldig." "Richtig. Ich bewundere ihren Charakter. Ihre Kraft, Mr. Devir. Wirklich. Und es tut mir leid." "...danke...glaube ich. Ich hatte keine Wahl. Es geht um Akzeptanz der Situation. Und die erarbeite ich mir. Komme was wolle." Er schüttelte Raanja Gupta die Hand und stieg einige Minuten später in sein Auto.

So viel zu der Familie die er Kirana geben wollte. Dass er nicht lachte. Eine knappe halbe Stunde parkte er den Wagen in der Auffahrt. Seine Frau riss bereits die Haustür auf. "Rahul!!" Entsetzt rannte sie ihm entgegen, den Blick auf die Blutflecken gerichtet. "Das ist nicht meins. Beruhige dich. Alles ok." Sie starrte ihn sprachlos an. Er konnte sie nicht ansehen. "Prija ist im Bett, sie schläft. Komm rein. Ich hole dir ein neues Hemd." ihre Stimme zitterte. Sanft griff er nach ihrer Hand und drückte sie. Ihre Augen trafen seine, tausend Fragen sah er. Das würde eine lange Nacht werden.