Heartbeat

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Leise schloss Rahul die Tür es war gegen 2 Uhr nachts. Der Fernseher lief und seine Frau und seine Schwägerin saßen auf dem Sofa, die Köpfe aneinander gelehnt, die Hände ineinander verschränkt. Wie machte er das jetzt, ohne dass sie einen Herzinfarkt bekamen? "Dil? Kleines?" flüsterte er als er hinter dem Sofa stand. Kirana drehte sich um und ihr klappte der Mund auf. "Du hattest recht." flüsterte Rhuksar und lief zu Rahul um ihn fest zu umarmen. "Mit was?" "Nichts." sagte Rhuksar schnell und schloss die Augen als zwei Arme sie fest umschlossen. "Entschuldigt die Verspätung. Ich hatte etwas zu klären." "Mit wem?" hakte Kirana nach und blieb an Ort und Stelle. "Mit dem Universum nehme ich an." "Was habt ihr besprochen?" "Das geht nur deine Schwester was an, kleines. Sorry." "Kannst du ihn bitte loslassen?" zischte Kirana. "Jaha." "Ich bin ja nicht gegangen um mich überfahren zu lassen, sondern um einen klaren Kopf zu bekommen, Rhuksar." "Hm." machte sie nur und gab ihn frei.

"Kira. Verzeih mir." "Nein." Sie wandte sich von ihm ab, Tränen fielen auf ihre Wangen und sie verließ den Raum. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er war zu spät. Er war zu spät mit seinem Entschluss. Nun war er sich wirklich nicht mehr sicher, was sie tun würde. Und er würde jede Entscheidung diesbezüglich verstehen. Wenn sie Prija packen würde und gehen würde er auch das verstehen. Was sie aushalten hatte müssen, all die Jahre. Er würde es verstehen müssen. Eine Wahl gab es nicht, denn er würde es niemals wagen sie zum Bleiben zu bitten.

Rhuksars Blick war sorgenvoll, das sah er. Aber es lag keine Angst darin. Sie hätte Angst, würde er recht behalten. Sie hätte eine heiden Angst...schließlich war er auch ihre Familie. "Alles wird gut, Kleines. Das schwöre ich dir. Heute nochmal." sagte er, seine Stimme war ernst, er küsste ihre Stirn. "Ich zweifle nicht an deinem Versprechen." "Das ist eine Lüge und das ist in Ordnung. Ich habe euch furchtbares angetan." "Ra-" "Ich weiß das. Ich muss mit deiner Schwester sprechen."

Er kam sich vor wie...damals. Als er seinen Vater um Verzeihung bitten musste. Er wusste, dass er gegen die Regeln verstoßen hatte. Hier gab es keine Regeln per se. Aber...er wusste dass er den Bogen überspannt hatte. Nicht könnte. Hatte. "Gib mir einen Tag dann bin ich hier weg. Ich habe uns ein Haus in Dehli gekauft. Du und Prija und die Kleine könnt es haben. Oder das hier. Was du willst. Ich werde packen." seine Stimme hallte tonlos im Raum wieder. Kiranas Kopf schoss herum und sie kam schnellen Schrittes auf ihn zu. "Du Schwachkopf!! ECHT!! Das ist dein ZUHAUSE!! Niemand wird dich hier je wegschicken!!" schrie sie ihn an, er wartete darauf dass sie zuschlug, aber da verstand er erst die Bedeutung ihrer Worte. Sie würde also gehen. Er holte zitternd Luft. Sie weinte. Bitterlich, verstehen konnte er sie kaum. "Ich werde dich nicht fortschicken und ich werde dich auch nicht verlassen!! DU IDIOT!!" "Was?" "DU gehörst zu MIR!! Egal was du tust!! Hätte ich nicht gewusst auf was ich mich mit dir einlasse wäre ich nicht hier!! Ich wusste nicht wie kaputt du bist oder was noch kommt. Aber das ist mir egal!! Ich liebe dich genug um dich vor Stunden gehen zu lassen und nicht zu wissen, ob du tot bist oder wiederkehrst!! Ob ich dir verzeihe frägst du? Vielleicht. Aber ich liebe dich und Liebe vergiebt alles. Deswegen." sie senkte ihre Stimme, ihre Knie zitterten. "Ich frage nicht die Liebe, Kira. Ich frage DICH. Ich frage Kirana Shreya Bhat. Dich. Deine Seele. Das was ich nicht will ist diese wunderschöne Seele krank zu machen. Verstehst du?" "Und ich soll deine Seele sterben sehen? Ernsthaft? Ich habe nein gesagt, weil ich weiß, dass es nichts zu verzeihen gibt." Sie beoachtete sein Gesicht. Es wechselte von Trauer zu Unglauben, zu Unverständnis zu Unglauben. Er setzte sich auf den Sessel und schloss die Augen. Er fühlte Kiranas warme Handflächen an seinen Schläfen. "Ich weiß, dass dein Selbsthass groß genug ist um dich umzubringen und deine Schuldgefühle etwa gleich groß. Das was dich in den Untergang reißt sind nicht diese beiden Dinge. Es ist dein Schmerz. Ich kann dir nicht sagen was du tun sollst. Aber allein zu glauben, dass ICH DICH verlassen könnte ist verrückt." "Aber du-" "Dil, ich habe dich gehen lassen, weil ich dich zu nichts zwingen kann egal wie sehr ich dich liebe."

"Kirana ich habe Rhuksars Gesicht gesehen als ich gegangen bin. Ihr habt beide gedacht, dass ich mich umbringe, oder?" "Ja." "Ich weiß." "Davor haben wir die meiste Angst. Aber ich habe meiner Schwester erklärt, dass wir nicht das Recht haben dich an dieses Leben zu binden. Egal was du uns versprochen hast." "Das habt ihr. Du bist meine Frau." "Nein, nicht einmal dann. Liebe kann nicht alles heilen." "Kirana ich wollte nicht sterben. Ich wollte raus. Nicht sterben. Ich kann nicht ohne dich leben. Im Tod bist du nicht. Du bist im Leben. Und wenn ich so weiter mache hast du die Schnauze voll. Deswegen habe ich dir das Angebot gemacht." "Meinst du das ernst? Das du nicht den Tod wolltest?" "Das meine ich absolut ernst. Ich habe dir geschworen dich nicht zu verlassen. Ich mache dir Angst, das weiß ich. Das will ich nicht. Und deshalb werde ich einen anderen Weg gehen. Schon allein wegen Prija." Er nahm Krianas Hände herunter und zog sie an den Hüften auf seinen Schoß. Sie schmiegte sich an ihn. "Welchen?" "Ich werde mir einen Therapeuten suchen. Anders wird das nichts mehr. Ich kann nicht von dir erwarten, dass du meine Last trägst. Das habe ich viel zu lange zugelassen. Und das tut mir unglaublich leid."

Kirana brach in Tränen aus, dieses Mal vor Freude. "Du hast keine Ahnung wie viel mir das bedeutet, Dil." "Das habe ich." "Ich hätte dich NIE von hier weggeschickt. Oder von uns. Außer du hättest dich nochmal verletzt." "Ich weiß." "Wieso hast du das dann das gedacht?" "Ich weiß wie sehr ich deinen Bogen überspannt habe." "Rahul meine Liebe ist tiefer als jedes schwarze Loch habe ich festgestellt. Sie reicht über den Tod hinaus." Rahul lachte leise. "Das nehme ich an. Keine Sorge. Es wird alles besser. Ich schwöre es dir." "Das wird es." Er umarmte sie fest, als sie stumm zitternd heiße Tränen vergoss. "Ich schwöre es dir. Nie werde ich dich verlassen." Sie schlang die Arme um seinen Hals. Eine unglaubliche Last fiel von ihr ab. "Jeder deiner Herzschläge ist ein Geschenk." flüsterte sie. Rahul atmete tief durch. Es würde besser werden. Alles.


Tbc.


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