Holding on

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Es war nichts als Hilflosigkeit und Schmerz der Kirana durchfuhr. Sie hatte genau gewusst, dass die Zeit nach der Beerdigung von Sadhana ziemlich schlimm werden würde, aber es tat ihr so unglaublich weh ihn so zu sehen. "Unser Flieger geht in vier Tagen. Ich werde heute hinfliegen um alles vorzubereiten." "Nein. Du fliegst nicht allein. Ich komme mit dir." "Und wer ist bei Prija?" Kirana lächelte. "Rhuksar und Krish üben sich mit Kindern, sie lieben sie abgöttisch. Keine Sorge." Rahul nickte und zuckte zurück, als sie ihm über die Wange strich. Sofort ließ sie die Hand sinken. "Entschuldige." "Nein." flüsterte er nur mit einem halben Lächeln. "Nicht dafür. Es ist nur..." er suchte nach Worten. Kirana setzte sich neben ihn ohne ihn zu berühren. Sie wusste dass es in manchen Situationen sehr ungut war ihn anzufassen. Wenn er sich selbst die Haut vom Körper schälen wollte brauchte er nicht noch Reize von außen.

 "Du musst es mir nicht erklären." "Doch. Es ist schluss mit dem Schweigen. Weißt du...du kennst das nicht, aber ich werds versuchen. Für jemanden der sich noch nie so gefühlt hat ist es unglaublich merkwürdig dieses Verhalten. Ich weiß, dass du mir Trost spenden willst. Ich weiß, dass du mich liebst. Aber wenn..." er holte tief Luft, sie sah, dass er um jedes dieser Worte rang. "Wenn du nicht weißt ob du schreien, weinen oder dir ein Messer in den Hals rammen sollst, dann tut jede Berührung weh. Es ist als würde die Haut aufplatzen. Als würde die Berührung mich verhöhnen. Der Witz ist...ich brauche sie. Ich brauche dich. So sehr, dass es nicht normal sein kann. Aber es tut weh wenn du mich jetzt anfässt. Es ist als wäre ich noch schwächer als sowieso schon. Und ich will diese ganze Scheiße in meinem Kopf nicht mehr. Es tut einfach so verdammt weh." Kirana wischte sich die Tränen aus den Augen, eilig, aber er hatte es gesehen. Dennoch rührte er sich nicht. "Das verstehe ich. Wirklich. Und ich bin dir so unglaublich dankbar, dass du mit mir redest, weißt du das?" "Ich weiß." "Ich verstehe nicht alles, aber ich beginne damit. Weißt du Rahul es tut mir so weh deinen Schmerz zu sehen." "Das ist der Grund wieso ich ihn verborgen habe. Ich will das nicht." "Aber du musst ihn mir zeigen. Dafür bin ich da. Dafür bin ich deine Frau." "Deswegen sitzen wir ja jetzt hier auf dem Boden und nicht beim Scheidungsanwalt." witzelte er schwach. Kirana sah ihn warnend an. "Du absoluter Trottel. Niemals." "Niemals."

Rahul stand auf und legte den Kopf in den Nacken. "Der Weg war schon steinig als wir ihn angefangen haben. Ich hätte nicht gedacht, dass er jetzt ab und zu Felsbrocken hat, die wir bewegen müssen." Kirana stieß ein Lachen aus. "Mir war das klar. Du bist ein Devir, mit solchen wirds nie einfach." "Tja danke dir." Er drehte sich um und sah Kirana, wie sie im Blumenschlafanzug und offenen Haaren auf dem Boden saß und ihn musterte. Es war nichts unangenehmes an ihrem Blick. Und es war beruhigend, dass der Sorge um ihn der Liebe gewichen war. Da erkannte er erst, dass sie abwartete. Sie wartete tatsächlich auf  ihn. Womit um Himmels Willen hatte er Gott bestochen so eine Frau zu bekommen? Er streckte ihr die Hände entgegen, die sie ergriff mit einem breiten Lächeln. "Können wir jetzt wieder schlafen gehen?" "Sicher." "Weckst du mich wenn du aufwachst?...wenn du kannst?" "Ich werds versuchen, Kira." Sie ließ seine Hand los, doch Rahul ergriff sie gleich wieder und schloss die Arme um seine Frau, die so viel mehr war. Seelengefährtin, Freundin, die Liebe seines Lebens. "Ich weiß, dass Dehli besser wird. Es wird unser Neustart." flüsterte er ihr ins Ohr. "Das hoffe ich." Kirana lehnte sich an ihn und schloss die Augen, genoss die Wärme seines Körpers und die Hände auf ihrem Rücken. "Danke." flüsterte er kaum hörbar. "Niemals dafür." " Ich werd mir morgen einen...uns morgen einen Flug nach Dehli buchen, ok?" "Natürlich. Ich freu mich wirklich." Rahul küsste Kirana auf die Stirn. "Das merkt jeder, Kira. Und das sollst du auch."

Den Rest der Nacht, auch wenn er kurz war schlief Rahul ohne eine Sekunde des Unbehagens. Er hielt Kira fest in seinen Armen. Das würde er immer tun. So lange er atmete.


Tbc.

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