Ich merke selbst, wie ich immer abweisender werde, selbst zu Jack. Doch ich kann es einfach nicht ertragen. Alle die ich liebe verlassen mich und lassen mich alleine. Erst stirbt mein Vater, dann meine Mutter und dann auch noch mein bester Freund. Vielleicht hatte Mum doch Recht, Vampire sind grausame Mörder, schließlich wurden sowohl meine Eltern als auch er von welchen getötet.

Doch die traurige Wahrheit ist wohl, ich bin einer von ihnen.

Hätte ich die Chance, würde ich seinen Mörder so lange quälen, bis er um Gnade winselt. Aber sie lassen mich nicht zu dem Monster, ich habe es bereits versucht. Wahrscheinlich haben das Pearline oder Aliisa bewirkt. Sie haben schließlich schon genug Probleme.

Die Attacke des Mörders war ein weiterer Beweis für den Hass, den Rejalia von seinen eigenen Bürgern erfährt. Ich bin das Sinnbild für alles, was sie verabscheuen. Ihrer Meinung nach, der Grund für alles Übel.

Aliisa will deswegen Abtreten. Sie denkt, sie könne so die Regierungsgegner beruhigen. Dann würde sie Kayla zur Königin krönen. Es ist die Tradition von Rejalia, die Regierung an die dritte Generation weiterzugeben, die zweite soll sie beraten.

Das alles erzählt mir Pearline, während sie mich in mein Zimmer bringt. Jack hat sie vorhin bereits weggeschickt, uns folgt nun nur Jerry.

Kayla wurde extra schon immer zur zukünftigen Königin ausgebildet, sie soll perfekt sein. Und gewissermaßen ist sie es auch. Besser jedenfalls als Leira und ich, wir wären grauenhafte Königinnen.

Nur muss sie vorher eigentlich heiraten, unverheiratete Königinnen sind ungern gesehen. Aliisa ist die erste Königin von Rejalia, die auch alleine regiert.

Als wir bei meiner Tür ankommen, sehe ich einen Mann davor stehen. Schwarze Haare, dunkelbraune Augen und ein strenger Blick, er in die Ferne gerichtet ist.

„Wer ist das?", frage ich kalt und bleibe stehen.

„Dein neuer Leibwächter, sein Name ist-"

„Nein."

Fae, du mu-"

„Das kann nicht dein Ernst sein, ich werde ganz sicher keinen neuen Leibwächter bekommen!"

„Oh doch, das wirst du. Jerry reicht nicht aus, vor allem nach diesem Unfall."

„Unfall?", frage ich kalt. Wut macht sich in mir breit, für einen kurzen Moment fühle ich mich wieder lebendig. „Das war kein Unfall! Aber genau wegen diesem Unfall, wie du es nennst, werde ich keinen neuen Leibwächter nehmen. Sei froh, dass ich wenigstens Jerry akzeptiere!", brülle ich. Dann sehe ich den neuen Kerl an, er sieht eingeschüchtert aus. „Verschwinde.", knurre ich bedrohlich. Sofort geht er weg.

Fae..."

„Was?!", fauche ich.

Pikiert sieht mich Pearline an. „Ich wollte dich bloß daran erinnern, dass du bald wieder zur Schule musst. Du bist im Abschlussjahr, es wäre fatal wenn du zu viel Stoff verpasst.", sagt Pearline, dreht sich um und geht. Erschöpft gehe ich in mein Zimmer.

Ich merke, wie ich langsam aber sicher wieder in dieses schwarze Loch rutsche, in dem ich nichts fühle. Meine gerade noch so heftigen Emotionen erscheinen übertrieben, sinnlos und weit entfernt. Sie sind kaum noch zu spüren.

Ich greife nach einem Glas um etwas zu trinken. Doch ich fasse zu fest zu, es zerbricht. Überrascht sehe ich, wie sich die Scherben in meine Haut bohren und mit das Blut über die Hand läuft. Noch immer fühle ich nichts, der Schmerz scheint weit weg und dumpf zu sein. Langsam ziehe ich die Scherben wieder aus meinem Fleisch, doch die Gefühle bleiben aus. Wie auch die nächsten Tage, alles scheint surreal. Ich bin abwesend und rede kaum. Das ändert sich auch nicht, als ich wieder im Internat bin.

Als ein Junge mich anspricht, blicke ich ihn nur ausdruckslos an. Ich weiß nicht wer das ist, ich kann mich nicht erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben.

„Hey Fae, wir wollten dich fragen, ob du vielleicht heute zu unserer Party kommen willst?", fragt er lächelnd. Ich zucke mit den Schultern und sage schließlich: „Wieso nicht."

Er grinst mich an und sagt: „Cool, wir treffen uns um drei bei dem Springbrunnen." Noch nicht einmal Scham durchzuckt mich, als er den Brunnen erwähnt. Ich nicke bloß. Und so gehe ich zu einer Party, die erste von vielen.





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So, ein Kapitel für euch. Und es ist grauenhaft. Ich glaube, es ist das schlechteste, das ich bisher geschrieben habe. Aber ich habe es jetzt anderthalb mal überarbeitet und es ist noch immer kacke. Also lass ich es, ich hab keinen Bock mehr und das nächste ist besser.

Und weil ja so viele wegen Flynns Tod traurig waren: Sorry, aber ich werde es nicht ändern. Ich habe das eigentlich schon geplant, da habe ich die Story noch nicht einmal geschrieben. Ich war voll überrascht davon, wie viele ihn mochten :D Es gehört leider nun mal zur Geschichte.

Es gibt jetzt große Zeitsprünge, als erstes zum nächsten Kapitel. Nur damit ihr es versteht und nicht verwirrt seid.

Das nächste Kapitel wird ein Special Kapitel, es ist mal aus einer anderen Sicht.

Und für @Windmaedchen lasse ich das typische Gedöns, das ich sonst immer hier schreibe, weg.

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A new & "normal" lifeWhere stories live. Discover now