G102ji (2)

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Liebe/r Autor/in, zunächst, vielen Dank für Deine Geschichte. In dieser begleiten wir Rahel bei der Ausführung ihres Racheplans gegen ihren Vater, der jedoch ein böses Ende nimmt.

Zunächst möchte ich auf den Inhalt zu sprechen kommen. Rache wurde hier als leitendes Handlungsmotiv gewählt. Rahel hegt Hass auf ihren Vater, weil dieser ihre Mutter umgebracht hat, und vermutet ihren blind gewordenen Bruder als Verräter, weshalb sie ihn ebenfalls umbringt bzw. verletzt (dies ist mir nicht wirklich eindeutig geworden).

Klingt zunächst ziemlich brutal, diese Familie, vor allem, nachdem der Leser erfährt, dass sowohl ihre Dienerin Marie als auch ihre verstorbene Mutter beide genauso keine Unschuldslämmer sind. Bei einer derartig dramatischen Beziehung zwischen den Figuren hätte ich mir als Leser deutlich mehr Eindrücke gewünscht, die in Rahels Innerem vorherrschen. Es wird hauptsächlich geschildert, was passiert - kaum sind Beschreibungen vorhanden, sei es die Umgebung oder Emotionen, und wenn, dann sind sie nur knapp angeschnitten. Das macht die Geschichte ein wenig „grob“ und erschwert dem Leser, mitzufühlen.

Zudem erscheint mir, dass Rahels Plan ein wenig zu erfolgreich verlief. Ist sie wirklich so stark, dass sie alle Wachen unverletzt ausschalten kann? Wieso hat ihr Vater nichts gegen ihren Mordversuch unternommen, wenn er doch zuvor bereits darüber informiert wurde? Und warum wird er als „berechnend“ beschrieben, wenn ihm später die Angst deutlich anzusehen sei und er einfach nur wehrlos rumsitzt, während seine Tochter auf ihn einsticht?

Das sind Fragen, die mir nach dem Lesen mit großer Verwirrung im Kopf geblieben sind.

Weiter zum sprachlichen Teil möchte ich erwähnen, dass oftmals Wörter wiederholt und nacheinander verwendet werden. Vor allem ist mir der Ausdruck „junge Frau“ aufgefallen. Oder „die andere“. Solche Fälle kannst Du recht einfach durch Synonyme ersetzen oder zumindest versuchen, nicht gehäuft zu verwenden.

Rechtschreib- und Grammatikfehler habe ich ein paar gefunden, jedoch sind sie in vielen Fällen Folgefehler. Zum Beispiel schreibst Du ein Wort, das in der wörtlichen Rede nach dem Komma steht, gern groß. Hier musst Du dir merken: Egal, ob ein Anführungszeichen vorhanden ist oder nicht, nach einem Komma wird das folgende Wort klein geschrieben. Das Komma symbolisiert ja, dass ein Satz nicht beendet ist, und dasselbe gilt für die wörtliche Rede.

Ein weiterer Folgefehler ist die Groß- Kleinschreibung von formalen Ansprachen. Genauso wie das Siezen schreibt man beispielsweise „Eure Majestät“.

Wenn Du möchtest, kannst Du bei @Kapitelwaise nach einer Korrektur fragen. Ich stelle sie als PDF zur Verfügung.

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Rechtschreibung

Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten? 

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Grammatik

Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt? 

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Schlüssel:

0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt

5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich

10 = Verstöße in vielen Bereichen

15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen

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