G422gt (1)

172 9 5
                                    

Bei knapp 1.150 Wörtern und 5 Word-Seiten habe ich sage und schreibe 3½ Seiten zum Verbessern gebraucht. Die Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung waren nach meinem Empfinden nicht gut. Auch wird immer wieder im Präteritum (in der Vergangenheit) geschrieben, obwohl die Geschichte eigentlich im Präsens (in der Gegenwart) stattfindet. Die Zeit wird also nicht konsequent eingehalten. Es gibt viele Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung, außerdem sind zu viele unnötige Absätze im Text, die alles nur in die Länge ziehen, aber ansonsten keine Wirkung erzielen. Gedanken hätte man meiner Meinung nach besser kursiv und die Schrift auf dem Bonbonpapier in Anführungszeichen gesetzt, ebenso die Stimme, die mit der Figur spricht. Alles, was zur wörtlichen Rede gehört (Mimik, Gestik) oder bis jemand anderes spricht, gehören zusammen. Die Sätze fangen oft mit „Ich“ an, was auf Dauer monoton wirkt. Man hätte einige Sätze leicht umstellen können, sodass ein wenig mehr Abwechslung herrscht. Füllwörter ziehen neben den unnötigen Absätzen den Text zusätzlich in die Länge bzw. blähen ihn auf. Gerade bei den eher kürzeren Sätzen sollte man für eine klare und nicht schwammige Sprache sorgen.

„Draußen ist es Stockdunkel.“

Richtig: „… stockdunkel.“

„… ohne es wirklich zu bemerken.“ Wiederholung „wirklich“, Füllwort

„Wirklich eine schlechte Angewohnheit, …“

Besser: „Eine wirklich schlechte Angewohnheit, …“

„Schließlich ist lesen so oder so gesund …“

Richtig (bin mir aber nicht ganz sicher): „… ist Lesen …“

„Würde ich mir das späte lesen abgewöhnen, wäre es wie, als würde ich aufhören zu essen und zu trinken.“ Unschöne Formulierung

Richtig/Besser: „Würde ich mir das späte Lesen abgewöhnen, wäre es als würde ich aufhören zu essen und zu trinken.“

„Ich lehne mich ächzend aus meinem gemütlichen Drehstuhl …“ Keine abwechslungsreichen Satzanfänge, fangen sehr oft mit „Ich“ an

Besser: „Ächzend lehne ich mich aus meinem gemütlichen Drehstuhl …“

„Gut, denke ich, sie haben mich noch immer nicht gefunden.“ Gedanken kursiv, damit man sie besser vom restlichen Text unterscheiden kann

Besser: „Gut, denke ich, sie haben mich noch immer nicht gefunden.“

„Ich öffne das Fenster, stelle es auf Kipp und lass mich mit einem lauten Seufzer wieder zurück in meinen Stuhl fallen, der dabei laut knarzt.“ Unschöne Formulierung, Wiederholung „laut“

Besser: „Ich kippe das Fenster und lasse mich mit einem (lauten) Seufzer zurück in den Stuhl fallen. Er knarzt (laut).“

„Ach stimmt ja.“ Gedanke, kursiv

Besser: „Ach ja, stimmt.“ Sagt man eher so

„Eigentlich, erinnert mich Mama immer daran zu essen.“ Wiederholung „essen“

Richtig/Besser: „Eigentlich erinnert Mama mich immer daran.“

„Meistens kocht sie mir auch was, aber seit gestern schon, habe ich nichts mehr von ihr gehört.“ Füllwort „auch“ und „schon“

Besser: „Meistens/sonst kocht sie mir was, aber seit gestern habe ich nicht mehr von ihr gehört.“

„Es gab keinen Grund sich Sorgen zu machen.“ Falsche Zeit

Richtig: „Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.“

„Ich hasse fliegen.“

Richtig: „Ich hasse Fliegen.“

Ideenzauber 2022 - KritikbüchleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt