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Ein angekündigter Mord, der aufgeklärt werden soll.

An sich eine spannende Idee. Doch konnte ich die Geschichte aus verschiedenen Gründen nicht so sehr genießen, wie ich es gerne getan hätte.

Beginnen wir bei den äußeren Werten. Bei der Rechtschreibung habe ich kaum Fehler finden können. Bei der Grammatik hingegen umso mehr. Vor allem mit der Zeit scheint der Autor/die Autorin Probleme zu haben. Aber gehen wir einmal alle problematischen Stellen der Reihe nach durch.

„Weißt du, ich habe gehört, dass Elisabeth jemanden auf dem Gewissen hätte.”

Besser: „…jemanden auf dem Gewissen hat” oder „…jemanden auf dem Gewissen haben soll”

„Elisabeth war niemals ein typisches Mädchen, das sich fürs Frisieren und Schminken interessierte.”

Mal abgesehen davon, dass ich kein Freund von dem „anders als andere Mädchen“ bin, wäre „war niemals ein typisches Mädchen gewesen, das…“ besser.

„Doch niemals sprach sie davon, wann es geschehen würde.”

Besser: „Doch niemals hatte sie davon gesprochen, wann es geschehen würde.“

„Ich meine, bald ist es wieder soweit." 

„So weit“ wird hier getrennt, also „…bald ist es so weit.“

„Hoffnungslos versuche ich zu erwidern, dass ich kein Blut sehen wollte.”

Besser: „Vergeblich versuchte ich zu erwidern, …“

„Nur weil ich ihr nicht geholfen habe!”

Besser: „Nur weil ich ihr nicht geholfen hatte.“

„Nichts, dass meine Vorstellungen von der Realität unterschied.”

Besser: „Nichts, was meine Vorstellungen…“

„Es war mir peinlich, vor meiner gesamten Schule in Ohnmacht gefallen zu sein und dass Mutter ihnen die ganze Situation erst erklären musste und mich abholte.”

Besser: „Es war mir peinlich vor meiner gesamten Schule in Ohnmacht gefallen zu sein, sodass meine Mutter ihnen die ganze Situation erst hatte erklären müssen, als sie gekommen war, um mich abzuholen.“

„Diese Freude, kurz bevor alles schwarz wurde, war jedenfalls nicht gespielt.”

Besser: „Diese Freude, kurz bevor alles schwarz geworden war, war jedenfalls nicht gespielt gewesen.”

„Im dem Haufen von Müll, der auf meinem Tisch herumgammelte, lag auch mein Handy.”

Besser: „In dem Haufen von Müll, der auf meinem Tisch herumlag, befand sich auch mein Handy.

„Mit Erfolg - bis gestern kannte gerade einmal die halbe Klasse, mit der ich schon zwei Jahre verbracht hatte, meinen Namen.”

Besser: „Mit Erfolg - bis gestern hatte gerade einmal die halbe Klasse, mit der ich schon zwei Jahre verbracht hatte, meinen Namen gekannt.”

„Sie freute sich über einen Toten. Sie freute sich darüber, dass ihr Plan in Erfüllung gegangen war.”

Besser: „Sie hatte sich über einen Toten gefreut. Sie hatte sich darüber gefreut, dass ihr Plan aufgegangen war.“

„Doch beide waren nie außer Sichtweite.”

Besser: „Doch beide waren nie außer Sichtweite gewesen.”

„Ich meine, selbst mit fremder Hilfe scheint es fast unmöglich, dass sie es war!”

Das „Ich meine“ am Satzanfang empfinde ich als störend. Besser fände ich: „selbst mit fremder Hilfe schien es fast unmöglich, dass sie es gewesen war!“

Ideenzauber 2022 - KritikbüchleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt